Als kleiner Junge, ich war vielleicht vier, habe ich von meinem großen Cousin zwei selbstgemalte Postkarten gesendet bekommen. Er war damals mein Vorbild, sehr erfolgreich beim TSC Berlin in der Radsport Sektion. Die Karten sendete er mir von der Armee, wo er für eineinhalb Jahre hin musste. Diese Karten waren mein Ein und Alles, jeden Abend wenn ich ins Bett ging waren die Karten bei mir. Auf der einen war Goofy und auf der anderen Karte waren Minni und Micky drauf.
Ich hörte damals jeden Abend Radio, Hörspiele waren noch beliebte Ausstrahlungen. Das waren Zeiten – Hahaha. Die Karten waren immer bei mir, ich schaute sie an und war so stolz auf Peter meinen Cousin, wie tolle Karten er mir gesendet hat. Wenn ich über die tollen Geschichten im Radio eingeschlafen war, meist dauerte das nicht lange, kam meine Tante immer ins Zimmer, machte das Radio aus und stellte die Karten in mein Regal. Ich musste sie ja immer im Blick haben. Die Karten hatte ich noch viele Jahre, einfach so, ich konnte mich nicht trennen. Ich kann mich bis heute auch nicht entsinnen, sie weggeworfen zu haben. Aber als ich mit 21 Zuhause ausgezogen bin sind sie irgendwie verschwunden. Schade, ein Stück Kindheit…..
Später, irgendwann in der Schulzeit, vielleicht dritte oder vierte Klasse, ich konnte schon lesen, kamen Comics hinzu, Hefte mit den Abenteuern aus Entenhausen und anderen tollen Orten der Disney Welt. Ich las die Taschenbücher noch bis ich etwa 35 Jahre alt war. Ich hatte eine ganze Sammlung, die Hefte hatten Bilderausschnitte auf der Rückseite die wenn man sie nach Nummern ordnete immer ein zusammenhängendes Bild ergeben. Die ersten Hefte hatten das noch nicht, die Nachdrucke schon. So hatte ich einige Hefte auch doppelt. Als wir aus Berlin weg gingen musste ich meine tolle Sammlung schweren Herzens aufgeben. Damit war es auch aus mit der Leidenschaft, einfach vorbei. Alles im Leben hat seine Zeit.
Ja, und nun bin ich in der Stadt die Disney World ein Zuhause gibt. Klar war, dass wir dort hin müssen, zurück zum Anfang. Mein Freund Steffen hatte mir auch noch eine Mail gesendet, dass wir das nicht auslassen dürfen. Er schrieb, wir müssen nach Epcort fahren, das würde uns bestimmt interessieren. Ich war hin und her gerissen. Das war schon spannend was da im Netz stand, es ging in verschiedene Länder dieser Erde und die Entwicklung der Menschheit wurde auch noch als Thema aufgenommen. Wir wählten nicht den Klassiker sondern Epcort.
Wir wurden nicht enttäuscht, eine tolle Reise durch die Welt, Bauten die sehr schön nachgestellt wurden und dazu wurden landestypische Speisen und Geränke gereicht. Abends ist immer noch ein tolles Feuerwerk, das konnten wir leider nicht sehen, weil wir vor dem Dunkelwerden im Hotel sein wollten. Annett hat uns zwar über die breitesten Straßen überhaupt gebracht aber im Dunkel hat sie auch in Deutschland kein gutes Gefühl. Außerhalb der Stadt, ohne Straßenbeläuschtung, sieht sie schlecht.
Ein wunderschöner Tag mit Fahrten in ¨verschiedenen Achterbahnen¨. Chevrolet hat es sich da einiges kosten lassen ihre Autos zu präsentieren. Das ganze Projekt heißt Space Racer. Man kann sich ein eigenes Auto auf dem Computer zusammenstellen und danach geht es in eine Art Achterbahn die auf einer Teststrecke fährt. Bremsversuche, Lenkung testen, Verhalten auf nasser Fahrbahn testen und zum Schluß wird die Beschleunigung getestet. Annett fährt eigentlich nicht gerne mit solchen Sachen, aber nach ihrem Flug mit dem Hubschrauber erschreckt sie wohl nichts mehr so leicht. Naja, bei der Beschleunigungsnummer hat sie die Augen immer wieder zu gemacht, meist in den Steilkurven, und sich an meinem Oberschenkel festgehalten. Es nutzte auch nichts, dass ich ihr sagte, dass mir das höllisch weh tut, sie lies nicht locker. Ich hatte gar keine Zeit mich mit der Geschwindigkeit zu beschäftigen, ich musste meinen Schmerz unterdrücken.
Ein toller Tag, wenn ich auch sagen muss, dass ich gerne mehr von Micky und Co gehabt hätte. Kindheit ist eben viel für uns Wert. Aber alles nicht so schlimm, 2018 auf meiner Weltreise bin ich wieder hier, dann hole ich das nach.
Weiter zum Hotel, ab ins Bett und am nächsten Tag nach New York. Eine Stadt die echt scharf ist. Alle rennen durch die Gegend, wie Ameisen. Laut und schnell. Annett hat gleich nach 10 Minuten laufen gesagt, dass sie hier nie gefahren wär. Ich denke auch das hätte sie geschafft, hätte nur keinen Sinn gemacht, man steht mehr als man fährt.
Mehr von New York gibt es im nächsten Bericht, ich bin gelaufen wie ein Weltmeister. Wirklich verblüffent was ich hier zurück lege zu Fuß.
Gutes Training, ich bin echt schon sicherer geworden in den letzten Monaten, in denen ich öfter mal zu Fuß unterwegs bin.
Ich denke es trug sich im Sommer 1984 zu, es war ein sehr heißer Sommertag und ich hatte mit Sicherheit zu wenig getrunken. Meine Tante fand mich auf unserem Hof in der Nähe vom Spielplatz.
Es war schon lange nach Schulschluß, unser Weg nach Hause war nicht weit und da in unserem und im nächsten Block vier aus meiner Klasse wohnten, gingen wir schon, seid Mitte der ersten Klasse, alleine nach Hause. Jochen wohnte im ersten Aufgang unseres Hauses und ich fünf weiter. Dieser Weg von vielleicht 30 Metern reichte, dass ich nicht an unserem Haus ankam. Ich hatte wohl vollkommen die Orientierung verloren, jedenfalls kam ich nicht bei uns an. Als es dann schon später war, als die Zeit in der wir immer eintrafen, machte sich meine Tante auf den Weg mich zu suchen. Als sie bei Jochen klingelte, sagte er ihr wohl, dass wir noch bis zu seinem Eingang zusammen waren, ich musste also in der Nähe sein. Der erste Gedanke meiner Tante war bestimmt, dass ich auf den Hof abgebogen bin zum spielen. Auf dem Hof war ich, doch zum spielen war mir nicht zumute, ich hatte einen Sonnenstich.
Mit diesem Problem hatte ich noch einige Male zu tun. Als Dachdecker habe ich mich immer ganz besonders schützen müssen, auf dem Dach ist kein Schatten, du bist am höchsten Punkt. Ich hatte in meinem Leben einige Aussetzer wegen zu viel Hitze, ich muss ganz doll aufpassen, dass ich genug trinke.
Das letze Mal, dass ich, trotz genügend Zufuhr von Flüssigkeit, Probleme hatte, war auf meiner Tour im letzen Jahr durch Ägypten. Ich sah auf einmal alles schwarz-weiß und hatte den Eindruck, dass jemand den Kontrast aus meinen Bildern, die vom Auge ans Gehirn übertragen wurden, raus genommen hat. Ich sah fast nichts, ich blieb schlagartig stehen und mein erster Gedanke war, dass mein Tumor etwas ausgelöst hat, dass niemand gebrauchen kann. Als nächstes dachte ich: ¨Was machste du um von hier wieder weg zu kommen¨ Die Bilder waren etwa eine Minute weg, eine Minute in der mir sämtliche Ideen durch den Kopf schossen um mich von dieser Straße, mitten in der Wüste, wieder dahin zu bringen wo man mir helfen kann. Die Zeit verging und ich konnte wieder normal sehen. Wohl war mir nicht, als alles mit meinem Tumor anfing hatte ich auch zuerst Probleme mit den Augen. Meine letzte Untersuchung, um zu schauen ob der Tumor seine Größe nicht verändert, lag über ein Jahr zurück, mir war nicht ganz wohl in meiner Haut. Es ging weiter, der selbe Mist passierte mir einen Tag später wieder. Nun wusste ich aber zum Glück schon, dass das vorbei geht.
Als ich zu meiner nächsten Untersuchung, ein MRT, mit anschließender Auwertung musste, erzählte ich das. Man konnte mir nicht wirklich sagen warum das so war, auch nicht warum bei starker Hitze oder Kälte meine Doppelbilder stärker werden, dass passiert mir auch immer mal. Es wird wohl bestimmt mit dem Tumor zu tun haben aber wie genau….. Hm.
Wichtig für mich war, dass der Tumor nicht gewachsen ist, von Jahr zu Jahr heißte es hoffen. Ich denke das ganze Jahr nicht darüber nach, bis ein paar Wochen vor der Untersuchung, dann ist es schon etwas belastend wenn etwas passiert was vorher nicht da war. Es ist ja schon wieder einige Zeit vergangen seit der letzten Untersuchung….. Der Tumor könnte gewachsen sein.
Worauf ich eigentlich hinaus will: Annett liebt die Sonne und ich brauche sie nicht wirklich. Sie könnte stundenlang am Wasser in der Sonne bruzzeln, ich werde nach zehn Minuten blöd im Kopf und meine Haut wird knallrot. Also jetzt eigentlich nicht mehr, ich muss mich, wegen dem Hautkrebs, ja immer mit Lichtschutzfaktor 50 schützen.
Wir sind auch hier ganz unterschiedlich.
Aber wir machen trotzdem was draus, etwas spazieren und dann sitze ich im Schatten und Annett planscht, sie würde dann gerne am Strand bleiben, wenn Schatten da ist setze ich mich auch noch etwas mit dort hin. Hier am Strand war nicht eine Palme oder irgendein Sonnenschutz. Wir blieben etwa eine Stunde (ich saß an den Rand gequetscht im Schatten) und zogen dann wieder los, wir wollten nach einer anderen Stelle suchen. Naja, die Stelle gab es dann nicht und wir fuhren ins Hotel zurück.
Tja, ich wollte auch mal etwas schlafen und Annett wollte noch Sonne einfangen. Ihre Schwestern und ihre Mutter müssen ja sehen können wie schön wir es hatten und da ist schöne braune Haut das beste Zeichen für Sonne satt. Frauen….?????
Ja, so verging ein Tag in Florida vollkommen ohne, dass wir etwas dazu getan haben, einfach so drehte die Sonne ihre Bahn und wir ließen die Zeit durch unsere Finger rinnen. Am nächsten Morgen ging es dann weiter.
Fort Myers lag auf unserem Weg, eigentlich wollten wir dort Halt machen, was wir dann leider nicht taten. Wir wollten etwas Zeit aufholen, um noch Micky und Minni besuchen zu können, wir fuhren also eine Übernachtung raus. Fort Myers ist ein echt schöner Ort, Palmen und Strand vom feinsten. Hier sieht man Florida in seiner vollen Pracht, kann sich aber auch denken, dass es hier noch teurer ist. Schaut mal zum Spaß nach den Hotelpreisen dort. 😉 Schei….
Zum Abendbrot gab es mal was deftiges, dieses ewige süsse und fluffige Essen hier macht dich fertig. Deftig ist aber eigentlich auch schon wieder zu viel. Es ist dann so fettig, dass man auch schon wieder genug hat.
Ich habe bestimmt noch einmal 3 Kilo zugenommen. Esse seit ein paar Tagen immer mal nen Salat zwischendurch, um mal von diesem Essen weg zu kommen. Jetzt nach fast drei Wochen haben Annett und ich beschlossen, dass wir, wenn wir zurück sind, eine richtig schöne Schwarzbrot-Stulle mit Tomate und Zwiebeln essen werden. Lecker!!!
Tja, morgen noch New York dann Chicago und über London geht es dann in die Stadt überhaupt – Mein Berlin, naja unser. Also meins und das von 3,5 Millionen anderen. Oder so. Ick lieb da !!!
Ich liebe Tiere, sie sind so schön unbestechlich, solange sie nichts mit Menschen zu tun hatten. Wenn sie dann erst einmal bemerkt haben, dass es was zu holen gibt wo Menschen sind ändert sich das oft. Einfach an Nahrung rankommen lässt Tiere oft ihr eigentliches vorsichtiges Verhalten vergessen. Siehe Waschbären oder Wildschweine in Berlin, man trifft sie echt schon mitten in der Stadt. Füchse sind, seit meine Kindheit, für mich schon ein normaler Anblick in allen Bezirken von Berlin. Für nicht Berliner kaum zu glauben aber sie laufen nachts sogar über den Alexanderplatz.
Einem Tier wäre ich in der Zeit als Tauchlehrer gern begegnet, dem Dugon. In Ägypten kann man sie an einigen Stellen finden, an manchen fast mit Garantie. An einem Platz wo sie oft sind habe ich es bei mindestens 10 Tauchgängen probiert sie zu sehen. Ich habe fast 500 km zurückgelegt für zwei Tauchgänge. Ich hatte nie Glück.
Hier in Florida gibt es die Verwandten die Manatees, sie sehen genauso aus haben nur eine andere Form des Schwanzes. Dugons haben einen Schwanz mit zwei Spitzen etwas wie ein Delfin und Manatees einen Runden etwas wie ein Bieber.
Mit Annett bin ich ja nun in Florida, auf unserem Weg in die Everglades haben wir einen Abstecher nach Miami gemacht, eine tolle Stadt die wir hätten eigentlich länger besuchen sollen, es war aber eher eine Durchreise. Ein paar Bilder hier und da und natürlcih ein kurzer Blick aufs Meer. Annett hat sich eine Zigarette angemacht und wir haben einfach über unsere tolle Tour geredet und darüber was wir noch so alles erleben werden. Wir blickten aufs Wasser und als Annett fertig war mit Rauchen machten wir noch schnell ein paar Selfies. Plötzlich kam eine Frau auf uns zu, sie fragte ob sie nicht ein Bild von uns machen soll. Wir sagen, fast im Chor >>Nicht nötig, die Kamera hat auch ein Display vorne<< Sie grinste freundlich und bat uns doch bitte eins von ihr zu machen. Kein Problem, ich machte vier Bilder gab ihr dann ihr Telefon wieder, sie steckte die Ohrstöpsel wieder in die Ohren, bedankte sich und ging los. Dabei betrachtete sie die Bilder und ich hoffe sie hat sie für gut befunden.
Wie sie so davon lief und wir ihr nach sahen, trauten wir unseren Augen nicht, direkt neben ihr an der Mole tauchte eine Seekuh auf, holte kurz Luft und tauchte elegant wieder ab. Unglaublich mitten in der Stadt, einfach so im Gewässer vor den Wohnhäusern, irre. Wir riefen der Frau noch nach die hörte wohl zu laut Musik und reagierte nicht. Die Kamera bereit um ein Bild zu machen warteten wir. Die Seekuh ward nicht mehr gesehen. Trauer……
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge zogen wir nach 10 Minuten weiter, leider war das Wasser genau so wie Seekühe es lieben – trübe. Man sah nichts.
Auf zu den Everglades, zu den Reptilien und dieses Mal in Freiheit, ohne Zaun und Wärter. Die Fahrt führte über einen Highway 41 bis nach Everglades Stadt. Tickets hatten wir zum Glück nicht im Netz gebucht, die waren teurer, in der Saison kann das bestimmt in die Hose gehen, es könnte sein, dass alle Boote zu allen Startzeiten voll sind. So hatten wir Glück und haben 40 $ gespart.
Wir waren noch nicht einmal am Hafen angekommen und haben unsere ersten Alligatoren schon gesehen. Wir hielten an einem Rastplatz, sogenannte ¨Rest Area¨, und wollten uns eigentlich Informationstafeln zu den Panthern ansehen. Ja Panther, am Straßenrand standen Schilder, dass man aufpassen soll weil diese die Straße kreuzen. Wir dachten erst, dass wir die Schilder falsch deuteten, wir konnten uns nicht vorstellen, dass es in Florida welche gibt. Es gibt sie über hundert Stück, wieder was gelernt.
Panther haben wir nicht gesehen, aber Alligatoren die über die Straße gerannt sind, das Auto vor uns konnte gerade noch ausweichen. Und auf der Raststätte lag ein ziemlich großes Exemplar einfach so am Ufer. Nicht schlecht.
Es gibt auch überall Wahnschilder, dass man doch aufpassen soll. So stelle ich mir das vor, die Tiere sollen in ihrer natürlichen Umgebung leben, wenn sie Menschen sehen wollen machen sie das und wenn nicht dann legen sie sich eben an einer anderen Stelle nieder. Diese Tiere waren frei …..
Gleich im Hafen der Airboatstation lag der nächste, seelenruhig lag er da und als das Boot kam musste der Bootsführer aufpassen, dass er nicht über das Reptil drüber fuhr. Ich war glücklich, Tiere die offensichtlich nicht durch den Menschen gestört wurden zu sehen, die sprichörtliche die Arschruhe weg hatten. Super.
Unser Boot kam und nach einer kurzen Pause für den Fahrer ging es schon los, nicht weit weg von der Station machten wir gleich Halt, ein besonders großer Alligator lag dort am Ufer. Er war etwa 2 Meter lang, er lag einfach so direkt vor uns an einer Landzunge. Es störte ihn nicht, dass wir da waren, er bewegte sich nur minimal und man hätte fast denken können, dass er nicht echt ist.
Weiter ging die Reise durch die Mangroven, diese Baumart kann im Salzwasser leben, ist somit eine seltene Pflanze. Mir ist aufgefallen, dass unsere Tour durch die Wälder vielleicht gar nicht so gut ist. In den Kanälen wo offensichtlich keine Boote fuhren waren die Pflanzen weiter untern auch noch mit Blättern bedeckt. In den Kanälen wo gefahren wurde sah man, dass die Pflanzen genau bis da wo die Wellen sich in die Wälder bewegten keine Blätter vorhanden waren. Ich denke es ist nicht ganz so wild, die Wurzeln die unter Wasser sind leiden ja auch nicht wenn Ebbe ist. Hoffe ich !!!
Schlangen haben wir keine gesehen, es bestand aber die Möglichkeit. Es ist wie beim Tauchen, wenn man sein Briefing machte und von sämtlichen Fischen sprach die man an dem Tauchplatz finden kann und dann nichts da war, war die Enttäuschung groß aber das ist eben die Natur.
Florida hätte ich nicht so eingeschätzt, eigentlich ziemlich wild und sogar mit Indianern. Wenn man in Miami ist bekommt man nicht ansatzweise den Eindruck, dass es hier so ist. Ich habe jetzt nicht mehr den Eindruck , dass alles hier irgendwie weichgespült ist. Dass hier alles nur teuer ist und nur Leute mit besonders viel Geld hier wohnen. Das Leben weiter draußen ist naturbelassen und schön.
Ich bin glücklich, dass wir diese kleine Rundreise durch Florida gemacht haben, ich habe einiges dazugelernt. UND DAS IST AUF REISEN DOCH DAS WICHTIGSTE !!!
So lange ich denken kann war ich auf Entdeckungstour. Als kleiner Junge war ich schon immer auf dem Spielplatz nebenan, meine Tante hat mich dann immer suchen müssen. Etwas älter dann, sind wir mit den Fahrrädern in die benachbarten Dörfer gefahren. Berlin besteht eigentlich ja aus ganz vielen Dörfern die man 1920 einfach alle eingemeindet hat. Mit 10, 11, 12 war es also schon klar, der kann nicht still sitzen. Mit 14 kam dann die Zeit als man anfing motorisierte Zweiräder zu nutzen und da war eigentlich alles aus, nichts konnte mich mehr halten.
Die Welt war riesig, und was man nicht mit dem Rad oder dem Moped erreichen kann schafft man beim Trampen oder mit dem Zug. Ja, auch fliegen ist eine Möglichkeit. Vor der Wende war meine Welt noch etwas kleiner als jetzt, wobei ich sagen muss ich habe bis heute noch nicht alles gesehen was man sich hätte ansehen können. Und es sind viele tolle Länder dabei die ich heutzutage immer noch gerne bereise. Polen, Bulgarien, Rumänien, Ex- Jugoslawien und, und. Es gibt dort schöne Strände, Berge, Skigebiete und Städte mit tollen, alten Kulturen.
Also selbst wenn die Wende nicht gekommen wäre, hätte meine Zeit auf dieser Erde nicht gereicht um ALLES zu sehen. Ich war jetzt schon in so vielen Ländern auf allen Kontinenten und trotzdem treffe ich immer wieder auf Menschen die mir von tollen Orten berichten und eine Art Spannung in mir aufbauen mehr zu erfahren.
Die Welt ist heute sehr klein geworden, in ein paar Stunden ist man am anderen Ende der Welt. Wir haben jetzt schon fast 2000 km im Auto zurückgelegt und sind gut 15.000 Kilometer geflogen. Wir haben tolle Menschen getroffen, schöne Bauwerke gesehen, einiges über die Kultur anderer Menschen erfahren, Tiere und Pflanzen gesehen, die es sich lohnt zu sehen. Wir haben tolle Bauwerke der Natur bewundern dürfen und haben ein paar ¨verrückte¨ Sachen gemacht.
Ich glaube und würde dies sehr befürworten, dass es jedem Menschen, ein tolles weltoffenes Bild verschaffen würde, wenn er die Möglichkeit hätte durch die Welt zu ziehen und etwas zu erleben. So z.B. wie Zimmerleute auf Wanderschaft nur eben um die ganze Welt und das für zwei, drei Jahre. Wenn das alle weltweit in jungen Jahren machen würden, dann würde sich einiges verändern. Sicher. Das ist so ein Gedanke der in meinem Kopf seine Bahnen zieht wenn ich wieder von Sachen höre wo man Angst vor anderen Kulturen hat. Die Menschen in den Ländern in die man reist haben genauso Angst vor uns. Das liegt wohl in unseren Genen, wenn Fremde in unsere Höhle kamen bedeutete dies meist nichts Gutes. Man nahm uns die Frauen, die Kinder und das Essen, so ist es heute noch dort wo Krieg herrscht. Wenn jeder reisen könnte dann wüsste er, dass die anderen im Land nebenan auch nur leben wollen, und das in Ruhe.
Ich habe schon viele Gegenden besucht wo die Leute sagten: >> Na das ist doch gefährlich<< Am besten ist immer wenn dich Einheimische vor denen in der nächsten Stadt oder im nächsten Land warnen. Wenn du dort bist hörst du oft das gleiche über die die dort leben wo du gerade her kommst.
Geht mal in euch – wir sind nicht anders. Die in der Stadt die bei uns in der Nähe ist, sind oft komisch, anders gar bösartig. Die im Nachbarort hauen einen doch nur über das Ohr oder im Nachbarhaus die Leute sind grausig. Oft Dinge die man über andere gehört hat und so für sich annimmt. Den wenigsten von uns ist schon einmal von den andern Bösen etwas Böses angetan worden.
Raus gehen, die Augen aufhalten und die Welt erleben, das ist Leben, das kann sich auch in der eigenen Stadt abspielen, man muss nicht bis an das andere Ende der Welt fahren.
¨Danke¨, ¨Bitte¨, ¨Guten Tag¨ und ¨Auf Wiedersehen¨ sind Dinge auf die ich schon immer Wert gelegt habe, es öffnet Türen und Tore. Man bekommt eher ein Lächeln. Höfflichkeit ist nichts schlimmes, und wer gibt, bekommt auch was zurück, nicht von jedem Menschen aber von ein paar doch und über die andern, ¨doofen Menschen¨ kann man sich dann das Maul zerreißen. Hehehe… so hat man auch was von denen bekommen, man kann sich Luft machen, muss ja auch sein.
Wir sind jetzt zwei Tage nur gefahren und geflogen, auf unserem Weg zum Ziel Miami. Der Weg dort hin ist eigentlich, dass was das Tolle ist. Kleine Begegnungen die man natürlich wahr nehmen muss, die Reaktion sehen muss und im Gedächnis speichern . Ein schönes Beispiel einer nur ganz kurzen aber intensiven Begegnung war in Fort Lauderdale, wir haben dort übernachtet weil der Ort echt schön ist, ich habe dem Mädel, das ganz schnell noch unser Zimmer gereinigt hat, wir waren eigentlich viel zu früh dran, etwas aufgehoben was ihr heruntergefallen war. Sie hatte die Hände voll mit Dingen die sie aus dem Zimmer entfernte. Sie schaute mich mit großen leuchtenden Augen an, man sah, dass das wohl nicht jeden Tag passiert. Ein kurzes Dankschön, ein Lächeln, wahrscheinlich sehen wir uns nie wieder. Ich habe mich nicht verletzt beim aufheben, dreckig gemacht oder sonst was schlimmes. Nein ich habe sogar etwas bekommen für meine Hilfe – Ein Lächeln….
Was ich sagen will, wir waren zwei Tage ja ¨nur¨ unterwegs um irgendwo anzukommen. Nein, nein – Halte die Augen auf, lese zwischen den Zeilen und halte dein Glas immer schön halb voll, dann ist auch ein Tag ohne Höhepunkte einer von den schönen Tagen deines Lebens.
Auf unserer Reise Richtung Miami ist natürlich noch viel mehr passiert. Wir haben ein neues Auto, einen Fiat 500, ich erinnere mich noch wie wir ihn früher nannten >> Elefantenfuß<< größer war er ja auch nicht. Heute ist es ein ausgewachsenes Auto. Mit allem was zu einem guten Auto gehört: Klima, Leder, Navi, Bordcomputer und einer Rückfahrkammera. Diese zeigt dir immer schön, vorne im Cockpit was hinter deinem Auto so los ist. In dem Monitor sieht man alles hinter einem und es piept wenn etwas im Weg ist oder kommt. Immer wenn sich Annett nach hinten dreht, wenn sie ausparkt sage ich nur >>Mario Bart<<. Wer die Show kennt weiß was ich meine. Hahahaha – könnte mich rollen.
Fliegen wird wohl nie die Lieblingsform des Reisens für Annett sein, aber sie macht es immer wieder und ich hoffe sie zieht das auch noch ein paar Jahre so durch. Wenn es nicht mehr geht, gibt es auch noch die Bahn, die Welt wird etwas kleiner aber sie bleibt interessant. Cool ist wie sie die fetten Straßen hier meistert. Zwölf Spuren sind in den Städten hier nicht selten, sie fährt mit keinem guten Gefühl dort durch, aber sie fährt. Was sie sehr stört ist, dass man auch rechts überholen kann in den Staaten – Ist wirklich gewöhungsbedürftig.
An einer Stelle der Reise hatten wir großes Glück, es brannte und das Feuer war nur noch etwa 30 Meter von der Straße weg, etwas später wären wir da bestimmt nicht mehr durch gekommen. Glück muss man haben.
So jetzt aber Schluß, dachte erst mir wird nicht viel einfallen zu zwei Tagen an denen wir eigentlich ¨nur¨ vorwärts kommen wollten, eben zu unserem nächsten Abenteuer. Morgen berichte ich von unserer Tour mit dem Airboat…. Bis denn, denn und viele Grüße vom Team Marx aus Florida.
Annett und ich überlegten was wir in Phoenix anstellen können, Bustour oder so haben wir nicht gefunden. Museum, naja. Zoo, Tiere lieben wir beide, doch mein Verhältnis zu eingesperrten Tieren ist sehr schlecht, mega schlecht. Wir entschlossen uns dann doch für denn Zoo, das Wetter war gut und wir wollten einfach nur abhängen. Gut – Zoo.
Gleich vorweg, der Zoo ist schön aber die Gehege sind echt klein. Es dauert immer so 30 Minuten bis ich dieses komische Gefühl los bin ¨Ich muss hier weg¨. Kleine Tiere wie Erdmännchen gehen noch, die Flächen auf denen sie im Zoo leben stehen noch in einem Verhältnis zu ihrer Größe und dem Bewegungsradius.
Große Tiere die eigentlich durch die Steppe laufen, auf der Suche nach Nahrung, legen viele Kilometer am Tag zurück, hier können sie nur im Kreis laufen. Vögel geht gleich gar nicht und Meeresbewohnen tun mir immer am meisten leid. Ein keiner Barsch der im Riff sein Zuhause hat, hm ok, aber Orkas oder Delfine, unglaublich, zum Glück gab es das hier nicht. .
Hier war das traurigste Beispiel für Horror eine Gruppe von Adlerrochen die in einem Becken gefüttert werden konnten. Sie schwammen die ganze Zeit im Kreis und die Kinder am Rand planschten im Wasser und jodelten laut weil ein Rochen mal etwas näher kam vor Freude. Da blutet das Herz, ich habe diese tollen Tiere durch das Meer gleiten sehen. Vom weiten sah es echt aus als fliegen Adler im Himmel.
Sedona ist wohl eher eine Stadt in den USA die wenigen Leuten etwas sagt. Sie liegt etwa 180 km vom Grand Canyon Village und 45 km von Flagstaff, also an der Route 66, entfernt Richtung Süden, mexikanische Grenze.
Als ich 2014 am Canyon war, hat mir ein Freund aus alten Tagen geschrieben, ich solle mir auch noch die Canyons hier ansehen, sie seinen ¨wunderschön¨ schrieb er. Ich dachte darüber nach. In einem Gespräch, mit einem Amerikaner, am Grand Canyon damals, kamen wir, durch seine Begeisterung für die Gegend, auch auf den Ort. Ich war echt am überlegen ob ich den Abstecher auch noch mit rein nehme, es klang alles sehr verlockend. Ich lies es, und gut so. Die Gegend ist sehr bergig und hätte mich viel Zeit gekostet. Wir haben wieder einen Radfahrer gesehen mit voller Ausrüstung. Die Gegend hier ist landschaftlich um einiges reizvoller als große Teile der Route 66. Amerika bietet bestimmt viele schönere Strecken für Radtouren als die Mother Road, diese wurde ja auch eigentlich für den motorisierten Verkehr gebaut.
Der andere Grund warum es gut so ist, ist, dass ab jetzt auch ein neues Abenteuer für mich beginnt. Alles was jetzt noch kommt habe ich auch noch nicht gesehen. Alles was jetzt kommt erleben wir noch einmal ganz anders, wir entdecken es gemeinsam und sehen die Dinge zusammen das erste Mal.
Mehr ist eigentlich nicht über den Weg zu unserem nächsten Abenteuer zu schreiben. Die Straßen sind breit, der Verkehr ist ruhig und wenn die Amerikaner schnell sprechen versteht man (wir) kein Wort. Wie sagen immer zu ihnen sie möchten doch bitte langsam reden. Das klappt genau zwei Sätze und dann geht es auch schon im Eiltempo weiter. Wenn wir auf dem Rückflug eine Waschmaschine im Gepäck haben ist etwas in die Hose gegangen……
Sedona ist ein typischer Ort der vom Tourismus lebt, in fast allen Läden bekommst du die gleichen T-Shirts, Aufdrucke jeglicher Art mit dem Schriftzug Sedona. Die Gegend scheint sehr beliebt bei Motorradfahrern zu sein, kann ich mir gut vorstellen bei dem Klima und den Kurven durch die Berge, es gibt in diesem doch sehr kleinen Ort einen Vermieter von Harleys. Es hat mir schon sehr in den Fingern gejuckt, leider nicht möglich…. Naja, das Leben hat auch so tolle Seiten.
Im nächsten Bericht gibt es auch für mich etwas ganz Neues, etwas das ich noch nie gemacht habe aber schon immer machen wollte – Mit einem Hubschrauber fliegen. COOL.
Vor sieben Jahren um die Zeit war ich in der Reha, die Ärzte im Krankenhaus gaben keinen Pfennig auf meine Entwicklung. Pflegefall sagten sie zu Annett und dass sie sich wieder eine Wohnung und Arbeit in Deutschland suchen soll. Ich werde immer ans Bett gefesselt sein und das Thema Reisen ist für uns gestorben.
HA!! Schaut her ihr lieben Götter in Weiß – Team Marx war gerade am Grand Canyon und wird heute etwas unglaubliches tun – wir fliegen mit einem Helikopter. Wir – die Frau mit der absoluten Flugangst und der Typ der nie mehr irgendwo hingehen wird. Glaubt nicht alles was man euch sagt – geht raus und lebt.
Als wir vor vielen Jahren nach Kuba geflogen sind, kamen wir in leichte Turbulenzen, das Flugzeug wackelte und man sollte sich anschnallen. Das schlimme waren nicht die Schwingungen, sondern, dass es nicht aufhören wollte. Es ging bestimmt fünf Minuten so, fünf Minuten in einem Flugzeug das die ganze Zeit wackelt ist für jemanden der Flugangst hat wie Annett bestimmt die Ewigkeit. Marc (unser Sohn) saß am Gang, Annett in der Mitte und ich am Fenster. Je länger es mit dem schaukeln ging umso mehr drückte Annett unsere Hände zusammen, Marc war damals gerade mal 12 Jahre und machte schon ganz große Augen wegen der Schmerzen die er verspürte. Ich für meinen Teil muss sagen >>Ich wusste nicht, dass meine Frau solche Kräfte hat<< Annett fing an zu sagen >>Ich habe Angst, ich habe Angst<< immer wieder sagte sie das gleiche. Das Ganze ging dahin, dass sie echt laut sagte >> ICH HABE ANGST<< oh Mann war das peinlich für Marc und mich, die Leute schauten schon zu uns rüber und die die auch Angst hatten wurden durch die Angst von Annett noch unsicherer und fingen an auch panisch zu schauen. Das schüttel nahm kein Ende, mit jeder Minute rutschte Annett weiter von ihrem Sitz runter. Wir saßen bestimmt nicht in der ersten Klasse, doch Annett schaffte es zwischen ihren Sitz und dem vom Vordermann zu rutschen. Das einzige was sie aufhielt total auf den Boden zu rutschen war ihre Brust. Der Gurt hing ihr unter selbiger und kam nicht dran vorbei, es ging nicht weiter runter, nur die Stimme konnte sich noch erheben, Marc und ich sahen uns und die anderen Leute an. Flugangst muss so schlimm sein, die arme Annett.
Tja, aber immer wieder steigt sie in so ein Flugzeug, tolle Ziele sind oft sehr weit weg und ohne ein Flugzeug könnte man die paar Tage Urlaub im Jahr nicht an fernen Orten verbringen. Also rein in den Flieger und Zähen zusammenbeißen, ja, und meine Hand zerdrücken. Ich bin es jetzt schon gewohnt. Aber als Annett mich mal irgendwo auf der Welt besucht hat, die ersten Jahre nach der Schließung unserer Firma war ich ja alleine als Tauchlehrer in der Welt unterwegs, da flog sie alleine. Als ich sie am Flughafen abholte gestand sie mir, dass sie dem Mann neben ihr die Hand zerdrückt hat als das Flugzeug in Turbulenzen kam. Er hatte wohl auch Angst, sagte Annett, er sah auf jeden Fall so aus meinte sie, und ließ sie machen….
Und jetzt komme ich mit der Idee um die Ecke, dass wir mit dem Hubschrauber fliegen müssen, in den Grand Canyon rein, ein Bekannter hat mir berichtet wie toll das sein soll. Ich wollte schon immer einmal mit so einem Ding fliegen und jetzt noch an so einem tollen Ort, das musste ich ihr wenigstens vorschlagen. Was man nicht versucht klappt auf jeden Fall nicht. Die Antwort war natürlich >>Nein – NIEMALS<< Ich hatte nichts anderes erwartet. Ich hatte genau ein Jahr Zeit sie zu bearbeiten, solange liefen die Vorbereitungen auf die Tour. In diesem Jahr bin ich wieder dran mir ein Reiseziel auszusuchen, wir wechseln uns jedes Jahr ab. Das ist cool, dadurch, dass wir so verschieden sind kommt, man in Gegenden wo man selbst nie hingefahren wäre. Wir lernen so Orte kennen ohne, dass wir das je aus eigenem Antrieb gemacht hätten.
Der Zufall half mir etwas Position zu dem Thema beziehen zu können. Ein Arbeitskollegin von Annett hat vor nicht allzu langer Zeit auch eine Reise durch die USA gemacht, sie hat genau die Nummer mit den Heli gemacht, sie war begeistert und meinte, dass man das mal gemacht haben muss. Meine Puppe wurde wohl etwas wankelmütig, denn wenn das Gespräch auf das Thema kam, kam nicht gleich ein >>NEIN<<. Und ich dachte ich habe ihr die Angst durch die vielen Gespräche nehmen können. Als ich sie vor drei Tagen fragte ob wir das mit dem Hubschrauber in den Canyon nun machen wollen sagte sie >>Ja<
Ich war glücklich und wollte buchen. Ich habe fast den Verstand verloren als ich feststellte, dass bis Anfang Mai keine Flüge einzeln angeboten werden, nur in Kombi mit einer Jeep Tour. Das Geld haben wir nicht, das wären für uns beide fast 700 € gewesen und außerdem waren wir schon mit dem Zug und zu Fuß am Canyon. So ein Mist…. Ich suchte und suchte und es machte sich schon langsam Verzweiflung breit. NICHTS.
Dann kam mir die rettende Idee – Sedona – wir machen unseren Flug dort!!!
Die Flüge gehen dort wohl fast das ganze Jahr, das Wetter ist milder, weiter oben am Grand Canyon ist es echt viel kälter, dass haben wir auch gemerkt, wir sind mit Jacken zum Zug gelaufen und auf unserem Auto war eine leichte Reifschicht.
Flug gebucht und ab nach Sedona. Den Flughafen haben wir auf dem Weg zum Hotel gleich einmal aufgesucht um Annett schon einmal die Gelegenheit zu geben sich das anzusehen.
Am nächsten Morgen um neun ging es los, wir mussten eine halbe Stunde vorher da sein. Kurz wiegen und eine Einweisung. Nach einer Ansprache des Bodenpersonals stand fest wer wo saß. Annett vorne!!! Das andere Pärchen hinten zusammen mit mir, wir waren also vier. Annett schaute mich mit großen Augen an – Es war zu spät, sie konnte schlecht wieder zurück. Man bin ich froh, dass ich ihr nicht sagen musste, dass die Gewichtsverteilung so am besten ist. Ich würde jetzt hier nicht schreiben, ich wäre tot.
Rein ins Auto und rüber zum Heli. Annett zuerst rein, dann das Paar und ich. Der Mann der die Einweisung machte, sagte noch, dass man alles was man sagt über alle Kopfhörer hört. Annett war glaube ich bedient. Niemand dem man die Hand zerdrücken kann und den Mund sollte man besser auch noch halten. Bin ich froh, dass das alles ein fremder Mann zu ihr gesagt hat.
Es ging los, Heli fliegen ist echt eine Sache die man mal gemacht haben muss, nicht wie im Flieger, der Schub der dich in den Sitz drückt sondern fast spielerisch abheben und leicht nach vorne gebeugt los. Wie meine Lieblings-Insekten – Hummeln.
Wir flogen eine halbe Stunde durch die Canyons von Sedona, IRRE. Einfach unbeschreiblich, der Hubschrauber hielt einfach so in der Luft und man konnte Leute beobachten die auf Wanderschaft waren und in den Höhlen Rast machten. Ein Erlebnis, welches alles was ich bis jetzt gemacht habe schlägt, na Fallschirmspringen ist glaube ich cooler, hm, ja, ist es. Die Geschwindigkeit im freien Fall ist nicht zu toppen.
Nach dem Flug konnte ich an Annetts Augen sehen, dass sie glücklich war, sie schaut dann immer wie ein kleines Mädchen das nicht weiß was es sagen soll. Sie war noch ganz platt, dass sie das Überlebt hat – ganz klar, das ist ja gefährlich. Aber das Erlebnis hat sie geplättet. Ich bin so froh, dass sie so neugierig ist.
Fakt ist, sie ist echt mutig. Und Fakt ist auch, dass ich sehr stolz bin auf sie!!!
Nach dem Flug sind wir gleich nach Phoenix gefahren, gut 180 km von denen wir nicht viel mitbekommen haben. Wir waren zu begeistert.
Man hatte den Bock zum Gärtner gemacht, aber das war glaube ich ganz gut so, sie saß dort vorne alleine und konnte sich nicht einfach so gehen lassen. Hochkonzentriert passte sie auf, dass sie bloß keine Instrumente die vor ihr waren anfasste oder auf die Pedalen trat die vor ihr waren. Sie hätte praktich auch selbst fliegen können.
Hahaha, meine Puppe ist so cool…..
Beim tauchen in einem See in Deutschland, meinen viele Leute ¨Man sieht ja nichts¨, man sieht schon einiges. Menschen werfen irgendwie alles ins Wasser, Bauschutt, alte Toiletten, Fahrräder, ja sogar Autos kann man finden. Das alles ist eigentlich Müll und sollte woanders entsorgt werden. Liegt es lange genug im See kommen Fische und Pflanzen und machen einen interessanten Ort daraus. Man kann in einem See auch Fische sehen, nicht so bunt wie im Meer aber auch imposant, ein Hecht von 1,50 m ist schon eine tolle Erscheinung.
Im Meer ist es nicht viel anders, auch dort liegt viel Müll rum. Wir Menschen meinen schon seit dem Anfang der Entstehung, dass etwas das im Wasser ist einfach weg ist – Ist es nicht. Und wenn man bedenkt, dass 75 % des Sauerstoffs auf der Welt von Korallen produziert werden sollte man anders mit unserem Wasser umgehen.
Wasser ist toll und sehr stark, es schafft es Steine zu verändert. Und wenn Wasser genug Zeit hat dann schafft es etwas das alle sehen wollen. Ein Werk, dass die besten Baumeister aller Zeiten nicht schaffen könnten. Ein Werk wie den Grand Canyon.
Wer mich fragt ¨Was auf dieser Welt muss man gesehen haben?¨dem antworte ich ganz klar ¨Die Interessen eines jeden Menschen sind verschieden. Was aber bestimmt jeden umhaut ist ein Blick in ein Bauwerk, dass die Natur mal so ganz nebenbei geschaffen hat. Sieh dir den Grand Canyon an!!¨
Annetts Augen leuchteten als wir nach einen Fahrt von etwa 2:30 Stunden einen kurzen Blick vom Zug aus in den Canyon werfen konnten. Sie sah aus wie ein Kind, welches ein sich schon immer gewünschtes Spielzeug unter demWeihnachtsbaum entdeckt hat.
Der Zug rangierte noch ein paar Mal hin und her bevor wir auf der Bahnstation am Canyon endgültig Halt machten. Alle Menschen strömten raus, raus in Richtung Canyon. Vergessen waren die tollen Eindrücke der letzten Stunden. Die Show mit den Cowboys die vor der Abfahrt des Zuges stattfindet, die Fahrt mit dem tollen Zug mit der Dampflok, die schöne Landschaft, die Kühe die über die Weide rannten wenn der Zug sein hohes Pfeifen von sich gab. Ja, auch die niedlichen Erdmännchen und Hasen am Rand, die sich schnell versteckten wenn der Zug kam waren nicht mehr aktuell. Der ¨beautiful Rainbow¨, der jedes Mal zu sehen war wenn die Lok Dampf an der Seite abließ, ALLES WIRKLICH ALLES war vergessen.
Was zählte war jetzt der Blick in den Canyon, ein Blick den man einmal macht und nie vergisst wie berauscht man war. Ich erinnere mich noch an 2014, als ich mit dem Fahrrad hier oben stand. Mir war bewusst, dass man alles erreichen kann wenn man will, die Wege sind bei jedem verschieden, doch ein Ziel bleibt ein Ziel. Das Ziel entsteht in Träumen der Plan wird im Kopf gemacht und der Körper kann nur das was der Kopf wirklich will. 😉
Wir sind die Strecke im Canyon Village hoch und runter gelaufen, rein in jeden Shop, hier ein Bild da ein Bild. Annett ist tausendmal gestorben. ¨Die Mauern am Rand sind doch viel zu nierdrig¨ meinte sie. Und da wo keine Mauern waren musste man den Weg auf der abgewandten Seite der Schlucht nutzen. Nur blöd wenn die Leute die einem entgegen kamen das gleiche dachten. Es entstehen witzige Situationen wenn alle den gleichen Weg nutzen möchten – nur nicht die Seite wo es runter geht nutzen. Annett hatte aber gar keine Zeit darüber nachzudenken wo man laufen kann und wo nicht. Sie wollte alles fotografieren, diesen tollen Moment einfangen, einfangen für später, um sich zu erinnern. Einfangen für andere, die Menschen die man liebt oder schätzt teilhaben lassen an diesem tollen Erlebnis. Der Grand Canyon ist schon ganz besonders
Die drei Stunden im Village, vergehen schnell, fast zu schnell und man trifft sich am Bahnhof wieder. Der Zug fährt pünktlich ab, man sollte also da sein, sonst kann man zusehen wie man wieder nach Williams kommt. Oder man übernachtet direkt am Canyon, das dürfte bei dem Ausblick aber nicht ganz so billig sein, und ob man ein freies Bett findet ist ja auch noch eine Frage.
Es ging wieder runter nach Williams, dem Ort mit den vielen tollen Geschäften und Restaurants, kleinen Hotels, die teilweise im Familienbesitz stehen und die es schaffen diese zu ernähren. Entlang der 66 ist das nicht normal, viele Orte sind wie ausgestorben, seit Jahren kein Auskommen mehr für die Einwohner, das Ergebnis sind Häuser die verlassen sind und Orte die wie Geisterstädte erscheinen. So ist das Leben…
Die Fahrt erschien mir länger als hoch, klein Svente war müde, müde von der vielen Lauferei. Meine Muskeln haben sich im siebten Jahr nach der Reha noch nicht wieder ans Laufen gewöhnt. Aber ich lasse das Rad jetzt schon oft stehen und ziehe so los, ich muss noch viel besser zu Fuß werden. Ich bin am Ball….
Auf dem Weg ins Tal wurden wir noch von ein paar Cowboys überfallen, man stoppte den Zug und die Banditen stürmten durch den selbigen. Es wurden ein paar Späße gemacht. Bei mir angekommen schaute einer der Truppe Annett an und sagte zu mir, dass sie noch einen guten Koch brauchen und haute mir sanft dreimal auf den Bauch. Ich muss wieder auf Tour gehen, habe mein Kampfgewicht für die neuen Abenteuer erreicht. Reserven für lange Touren im Sattel des Juniors….
Unten angekommen haben wir den wunderschönen Tag in einem Restaurant ausklingen lassen und meine Annett strahlte mehr als Zufriedenheit aus. Sie ist glücklich, dass sie sich auf diese Reise eingelassen hat. Sie war am Anfang echt nicht sicher, dass das alles eine gute Idee ist. Jetzt hat sie gemerkt, dass sie viele Dinge, an denen sie gezweifelt hat, kann. Sie ist angekommen in unserem neuen Abenteuer und hat wieder etwas, dass sie später mal ihren Enkeln erzählen kann. ¨Damals als ich mit Opa in Amerika unterwegs war und unser Auto über viele Stunden auf einer sehr alten Straße nach Williams fuhr ……¨
Wir sind ein super Team und ich bin glücklich, dass Annett eine größere Neugier hat als das Gefühl der Angst. So macht sie auch Dinge von denen sie ja in ihrem tiefen Inneren weiß, dass diese sehr gefährlich sind….. Haha – Ach meene Kleene.
Dieses Lied habe ich jeden Morgen in meinem Kopf gehabt als ich der Route 66, im Frühjahr 2014, im Sattel meines treuen Donkeys über 4000 km gefolgt bin – Get Your Kicks On Route 66
Eigentlich fallen mir auf meinen Reisen immer viele Lieder ein, ich verbinde sie dann meistens mit meinen Gefühlen die ich gerade habe oder mit Orten an denen ich mich befinde. Auf der Mother Road war das komplett anders, ich habe das Lied in allen mir bekannten Variationen geträllert, immer wie ich gerade drauf war. Nat King Cole – für die eher ruhigeren Passagen, den guten Chuck – wenn es mir vorkam als sei ich in der Zeit zurück gereist, die Stones – wenn ich mal etwas schneller unterwegs war, ja und selbst Depeche Mode – kam mir in den Sinn, aber ihre Version finde ich schon etwas Müde. Würde diese Lied nie so interprätieren; grausig.
Tja, nun sind noch nicht einmal zwei Jahre vergangen und ich bin zurück, zurück an dem Ort der mich so viel gelehrt hat über das Reisen durch Gebiete die nicht so leicht zu bezwingen sind, mir aber auch Menschen näher gebracht hat die ich viele Jahre als nicht wertig empfand sie kennenzulernen. Die USA waren bis Anfang der 90er mein großer Traum, den ganzen Tag auf dem Bike (damals noch mit Motor) sitzen und durch die Gegend jagen, cool, das Leben kann so viel Spaß machen.
Irgendein Ereignis, es war Politik, weiß nicht mehr genau was es war, hat meine Meinung über die Menschen dort echt versaut. Ich sah im Fernsehen wie sich die Menschen in den USA zum Thema ¨Desert Storm¨ (der Krieg im Irak) äußerten, regungslos und sich selbst feiernd als die größte Nation der Welt, ich konnte nur schmunzeln über soviel Armut im Geiste.
Ja, meine Meinung ist heute wieder eine andere: Die USA sind ein Land, dass es lohnt zu bereisen, nicht nur die Natur ist toll, auch die Menschen sind prima. Sie kommen etwas oberflächlich rüber, mit ihrem ¨Hallo¨ und ¨Wie gehts?¨, aber sie meinen es ernst. Ich finde es oft komisch, wenn man in anderen Ländern gefragt wird wie es einem geht. Ich kann mich aber noch daran erinnern, dass das bei uns in Deutschland auch mal ganz normal war, heute fragen die wenigsten danach. Viele Menschen sind mit sich selbst beschäftigt. Man hat bei uns in der Heimat immer das Gefühl einer will einem was verkaufen wenn dich ein wildfremder Mensch fragt ¨Wie geht es?¨
Nun bin ich wieder hier und mit mir meine Liebste, sie ist mittlerweile glücklich mir auf meinen Ausführungen folgen zu können, Dinge zu sehen wovon ich ihr ja schon berichtete, worüber ich in meinem Vortrag rede und Geschichten die man in meinem Film zu der Tour sieht. Wir haben hier eine echt tolle Zeit. Das Stück von LA mit einem Abstecher nach Las Vegas und dem Hoover Dam zeigt ihr gut was ich für eine verrückte Zeit hier zugebracht habe, stundenlang eine Richtung, am Horizont das vermeintliche Ende der Straße. Sie kann nicht glauben, dass ich auf sechsspurigen Straßen unterwegs war, stundenlang ohne Schatten durch die Hitze. Und dabei war sie ja noch nicht einmal da wo ich war, wenn ich meine Abstecher direkt in die Wüste gemacht haben. Sei es weil mein Navi das sagte oder auch weil ich dem Lärm der 66 mal für ein paar Stunden entfliehen wollte.
Wir haben viel gelacht auf unserem Stück der Route 66, es sind nur ein paar Kilometer zwischen Kingman uns Flagstaff, aber man findet in Hackbarry und Seligman tolle Erinnerungen an eine Zeit als die Straße noch die Hauptschlagader zwischen Ost und West war. Am Hoover Dam haben wir natürlich einen Stopp gemacht, als ich damals da durch bin habe ich es gelassen mich die Berge hoch zu schrauben und dahinter den Damm zu besuchen. Ich war da nach etwa 40 km schon echt fertig und wollte noch über 140km machen. Eine Tagesetappe durch den ganzen Tag und die dazugehörige Nacht. Auf dem Stück gibt es nicht wirklich viel wo man bleiben kann, als dann in der Nacht der Standstreifen zu Ende war und ich zu tun hatte mich gegen den Wind zu wehren der mich immer wieder auf die Mitte der Fahrbahn trieb habe ich meine eigentliche Idee die Nacht durchzufahren aufgegeben und mich in einem Wasserdurchlauf unter der Straße zum schlafen gelegt. Am nächsten Tag war der Wind nicht besser, und selbst bei Sonnenschein war es durch die plötzlichen Windböhen noch gefährlich, wenn es dich zur Mitte drückt und die riesigen Trucks an dir vorbei donnern. Ich habe damals einen Pick Up angehalten und bin etwa 40 km mit ihm nach Kingman mitgefahren. Der Fahrer war ein cooler Typ mit nur einem Bein. Wer mehr erfahren will kann ja in meinem Blog von damals darüber nachlesen. Annett musste auch ein paar Mal das Lenkrad echt stark festhalten und gegenlenken: Der Wind scheint hier immer so tückisch zu sein.
Wir haben sogar einen Radfahrer gesehen, leider gab es keine Möglichkeit zum Halten, hätte gerne etwas mit ihm geplaudert. Die Strecke machen jedes Jahr einige Abenteurer, man findet im Netz unzählige Berichte.
Ein Bild hier, ein Bild da, Sachen probieren in den verschiedenen Shops, plaudern mit Deutschen die seit vielen Jahren in den USA leben und jetzt Geschäfte an der 66 übernommen haben, lachen und Blödsinn machen. Das Leben ist lebenswert, und wer das nicht versteht ist in meinen Augen ein armer Mensch……
Wir sind am Abend in Williams angekommen, Williams ist eine der wenigen Städte die die Lage an der alten Route 66 voll zum Erfolg geführt hat. Kaum Geschäfte die nicht so gut laufen, dass eine Familie davon leben kann. Der Hauptgrund ist aber bestimmte die Eisenbahn die zum Grand Canyon hoch geht. Wir werden sie nutzen und ich werde Annett einen der atemberaubendsten Orte der Welt zeigen können.
Der Bericht darüber wird euch nicht verborgen bleiben, die Reise geht auch für euch weiter….
Früh los, damit wir es noch schaffen, vor unserem Trip nach Las Vegas, die Hollywood Hills zu besuchen. Der Weg da hoch war mir schon etwas vertraut. Als ich vor gut zwei Jahren da hoch wollte war die Straße gesperrt und die Männer die dort arbeiteten waren nicht bereit mich schnell mal passieren zu lassen. Ich musste damals abbrechen, der andere Weg hätte mich noch einmal komplett nach untern geführt um den Berg an einer anderen Stelle noch einmal zu erklimmen. Das war es mir nicht wert.
Heute muss ich sagen ¨Zum Glück¨. Man kommt nicht mehr besonders weit an die Lettern dran. Zu Fuß kann man noch etwas näher ran als mit dem Auto aber wirklich viel weiter ist es auch nicht. Schade. Ja, und zum Glück, dass ich nicht den anderen Weg doch noch gewählt hatte. Ich hätte einen irren Weg auf mich genommen und doch nicht die Bilder bekommen die ich mir gewünscht hätte – Der Donkey und ich unter den Hollywood Lettern. Mein guter Freund Steffen hat vor 20 Jahren echt noch richtig scharfe Bilder gemacht, er steht in den Buchstaben. Tja, die Zeiten ändern sich.
Also, kurzer Fototermin, mit tollen Bildern von der Plattform am Hollywood Observatory. Wir hoch über der Stadt der Engel, voll mit tollen Erlebnissen im Gepäck und noch vielen Erwartungen an das was da noch kommt.
Und schon geht es weiter: Wenn ich es nicht genau wüsste, dass ich diese Strecke von LA nach Vegas mit dem Fahrrad vor gut zwei Jahren gemacht habe, dann würde ich es nicht glauben. Die Strecke ist unwirklich, alles erscheint einem schon im Auto so weit und unendlich. Aber mit dem Fahrrad ist es wirklich verrückt. Ich kann mich an jede Stelle erinnern an der ich Pause gemacht habe, mich erholte von der Strecke die mich voll gefordert hat. Hitze und Sonne satt, sodass man immer alles geben musste, und jetzt sitze ich im Auto und höre von Annett immer, dass das doch gar keinen Spass gemacht haben kann, es sieht doch alles über Stunden gleich aus. Doch es hat Spass gemacht, es war eine Herausforderung die mir sehr geholfen hat mich auf meine Weltreise vorzubereiten, ich habe einiges für meine Logistik und über meine Grenzen lernen können. Das wurde mir gerade mal wieder bewusst.
Wenn man in Vegas ankommt ist es doch echt ein Graus sich diese mit Sand zugemüllte Stadt anzusehen. Es erinnert mich an meine Zeit in Ägypten. Wenn man z.B. in Hurghada am Tage unterwegs war dann mochte man gar nicht weiter in die Straßen gehen die von der schon vermüllten Hauptstraße abgingen. Überall Sand und Dreck, schlimm, dieser Sand und die Hitze schlagen auf das Gemüt.
Aber wenn man dann raus geht wenn die Sonne sich für ein paar Stunden zurück zieht, dann wenn die bunten Lichter angehen, dann kann man in Hurghada etwas von 1001 Nacht spüren, bunte Lichter die einladen zum träumen. Dieses Gefühl, nur hundertfach stärker, ist das das man hat wenn man durch die Straßen von Las Vegas zieht, ein unbeschreibliches Lichtermeer. Meine Frau hat eigentlich immer etwas zu erzählen, gestern nicht, sie war ungewöhnlich ruhig und wenn sie doch etwas sagte, dann war es immer nur ¨Schau mal da¨ und ¨Mach doch mal ein Bild¨.
Es gibt wirklich an jeder Ecke etwas zu entdecken, und wenn man dann vor den vielen tollen Dingen steht, die man schon so oft im Fernsehen gesehen hat, dann könnte man glauben das ganze ist nur ein Traum.
Beim letzten Mal als ich hier war hatte ich ein Zimmer ziemlich weit untern in der berühmten Fremont Street, ein Motel das schon bessere Zeiten gesehen hatte und das in einer Gegend stand wo man nur Bargeld nimmt und die Tankstelle und der Supermarkt vergittert sind. Gestern war ich mit Annett im Plaza, es ist eins der Hotels mit einem Namen denn wirklich fast jeder kennt der sich mit Vegas beschäftigt hat. Es stammt noch aus der Anfangszeit, damals als Mafia Größen wie John Gotti, dessen Jaguar übrigens im Casino steht, Frank DeCicco und Thomas Bilotti die Szene beherrschten und man anfing in Vegas zu bauen. Ein Hotel was einiges erlebt hat und das schon in sehr vielen Filmen zu sehen war. Ein tolles Erlebnis…. und zu einem Preis der nicht zu glauben ist. Wir haben gerade einmal etwas über 40 € bezahlt anstelle der 170 € die normal sind.
Tja, der Tag bei Lichterglanz und Springbrunnen die im Takt toller Musik Wassermassen in die Höhe schnellen lassen verging ziemlich schnell und uns war klar, dass das wohl ein Highlight unserer Tour war. Ein Video mit der Show von den Springbrunnen werde ich auch noch hochladen, ihr sollt etwas Anteil nehmen können an dem Schauspiel.
So ich muss jetzt schlafen, denn morgen geht es von Williams mit dem Zug zum Grand Canyon. Ich wünsche euch was und im nächsten Bericht gibt es dann tolle Bilder von der Route 66, wir haben sie heute ein paar hundert Kilometer unter unseren Reifen durchlaufen lassen…. Bis denn, denn