Sven Globetrotter

Nachdem ich viele Jahre mit dem Motorrad die Welt erkundete, als Tauchlehrer und Instructor Trainer an vielen verschiedenen Orten arbeitete, ereilte mich im Januar 2009 ein schweres Schicksal.

Drei Prozent aller Menschen weltweit haben einen Tumor am Hirnstamm,
ich bin einer von ihnen.

Nach einer mehrstündigen OP, in der man mich dreimal wiederbeleben musste, war klar, dass  nur die Hälfte entfernt werden  kann. Zwei Tage später gab es eine Einblutung. Das Ergebnis: halbseitige Lähmung, künstliche Ernährung, künstliche Beatmung –medizinischer Pflegefall. Zu dem Zeitpunkt hatte man mich abgeschrieben und meiner heutigen Frau geraten uns wieder eine Wohnung in Berlin zu suchen, da ich nicht mehr reisefähig bin.Startseite Nach drei Monaten Intensivstation kam ich in die Frühreha nach Grünheide. Dort schaffte man das nicht Geglaubte. Es dauerte drei Monaten bis ich lief, aß und atmete, mehr schlecht als recht aber aus eigener Kraft. Danach begann für mich ein harter Kampf im täglichen Leben.

Ich fuhr fortan jeden Tag Rad. Mein erstes Ziel war das Brandenburger Tor (7 km entfernt von meiner Haustür) nach zwei Monaten war es geschafft. Ich werde nie den Tag vergessen an dem ich an diesem Ort stand den ich schon so viele Jahre kannte. Und wie für viele dieser Ort das Symbol der Freiheit ist, wurde das Brandenburger Tor auch für mich etwas ganz besonderes. Denn ab jetzt wusste ich es geht. SAMSUNG DIGITAL CAMERA

Mittlerweile war ich in 28 europäischen Ländern, den USA, Japan und Ägypten, ich habe 19 Hauptstädte mit dem Rad besucht. Insgesamt habe ich 48.000 km zurückgelegt, Ausrüstung optimiert und mein drittes Rad zusammengebaut (das Weltreiserad). Alle Erfahrungen die ich mit diesem Rad gesammelt habe, wurde im Frühjahr 2015 von der Firma Patria in eins ihrer Fahrräder übernommen und man hat mir das Ergebnis gesponsert.

Für 2017 plane ich eine Weltreise und bis dahin wird es noch viele „Probeläufe“ geben. Denn es gibt noch einige Einschränkungen wodurch ich es langsam angehe und mir die zu bereisenden Gebiete erst einmal ansehen werde. Ich mache die Reise um die Welt so gesehen fast zweimal, natürlich auf verschiedenen Routen.

Ach, 2011 habe ich gleich noch einmal „hier“ gerufen; es war noch eine Portion schwarzer Hautkrebs zu haben. Eine weitere OP.

Meine Frau sagte mal zu mir, dass ich jetzt erst einmal NEIN sagen soll wenn es wieder was umsonst gibt. Ihr merkt schon ich habe den Humor nicht verloren und denke auch, dass das ein wesentlicher Grund ist warum es mir so „gut“ geht. Aufgeben ist keine Lösung, das will ich an dieser Stelle  auch anderen Betroffenen zeigen.