Sven Globetrotter

Route 66 Tour / 11. April – Was ist weltweit der Lohn für frühes Aufstehen??

An English translation is below
Um vier Uhr aufstehen, fertig machen, mit Annett telefonieren (sie will ja immer wissen wie es mir geht) alles wieder verstauen und kurz nach fünf Uhr los.
Ach halt, ich musste ja noch was am Donkey machen; nichts Schlimmes, nur etwas nachziehen.
Nun geht es aber los: Auf in die Dunkelheit. Ich hatte mich extra warm angezogen weil ich es aus der Wüste (Ägypten) kenne, dass es abends lausig kalt werden kann. Na nach 20 min habe ich mir die Jacke ausgezogen, hatte ich so auch noch nicht.
Die Wüste ist zum Sonnenaufgang hin echt toll. Ich Dahab (Ägypten) gab es eine Tour die man nur mit Kamelen machen konnte. Damals ist man immer vom Strand (heute gibt es auch ein paar Boote da) aus tauchen gegangen, alles auf Auto und los. Die beiden Tauchplätze waren nur mit dem Kamel zu erreichen und (glaube ich noch zu wissen) drei Stunden entfernt, es ging also um 6.00 Uhr los.. Alle bekamen Lunchboxen, das Tauchzeug, Tauchflaschen und, und, wurden an den Tieren befestigt. Meist war ein sehr alter Beduine dabei, der mittags kochte (einfach aber lecker), und jüngere die die Kamele führten. Ich habe mit den Gästen immer Rennen veranstaltet. Ausgemacht wurde wer als ersten zurück ist wird am Abend eingeladen. In den Lunchboxen war auch Obst. Auf dem Rückweg habe ich wohl dosiert dieses fallen lassen und die Tiere der anderen stoppten eben. Tja, gewusst wie.
Aber darum ging es ja eigentlich nicht; der Lohn, egal wo man ist, ist der Sonnenaufgang es ist jeden Tag aufs neue toll. Leider nimmt man sich dafür zu wenig Zeit. Selbst in der Stadt kann es an einem tollen Ort schön sein, nehmt euch mal wieder die Zeit – nach 2 Minuten ist es schon vorbei – die hat jeder.
Tja, der Grund für den frühn Start war aber nicht der Sonnenaufgang sondern die Wüste, Schatten musst du suchen und die Temperaturen sind nicht fein. Ich hatte heute Glück, es waren zwar 32°C aber es ging ab mittag ein leichter Wind – kühlend und aus der richtigen Richtung. Habe heute fast 100km gemacht und fühle mich wohl. Denke, dass mit der Zeit hat sich erledigt.
Morgen habe ich etwa noch 120km, zum nächsten Ziel. Die Orte liegen hier nicht gerade dicht beisammen und wenn mal nen Haus oder so kommt ist es meist verlassen. Die Glanzzeiten der Mutter aller Straßen sind schon etwas her. Mit der Wasseraufnahme war es bisher leicht. Habe 4Liter mehr mit als sonnst, nur zur Sicherheit, man weiß nie was kommt.
Ach, nachdem ich mich zum wiederholten male unter einen Busch geklemmt hatte um etwas Schatten zu haben viel mir mein neuer Hut wieder ein. Der Lappen hinten schützt nicht nur vor der Sonne sondern es wir auch noch der Fahrtwind eingefangen und so kühlt es den Nacken etwas. Tolle Sache, zu empfehlen. Sieht blöd aus aber wenns hilft! :-)
Morgen geht es um vier dann schon los. Noch zwei mal schlafen dann habe ich ein Treffen mit dem Cowboy in Vegas. YAAAHH
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Out of bed at four, getting ready, making a phone call with Annett (she always wants to know how I am), stowing away everything and starting shortly after five.
But stop, I still have to do something at the Donkey (nothing bad, there’s just something to be tighten up) …
Now, let’s go, right into the dark! I had dressed especially warmly, for I knew from Egypt, that evenings in the desert may grow bloody cold. However, surprisingly I pulled off my jacket after twenty minutes.
The desert is the more mesmerizing the nearer sunrise is drawing.There was a tour at Dahab (Egypt), which was only feasible with the help of camels. You always started diving from a beach then (these days there are also some boats to be seen there). If I remember rightly, the two diving spots were faraway and you could only reach them after about three hours on camelsback.
That’s why you had to start at six in the morning. Everybody got a lunch box, the diving equipment (wetsuites, oxygen bottles etc.) was loaded on the animals. Mostly a very old male Bedouin accompanied us, who cooked lunch (simple but delicious), and some younger Bedouins walking the camels. I used to organise races for the guests. It could be taken for granted: The one of us who would be the first back, should be invited for dinner afterwards. In our lunch boxes – among others -were fruits. On the way back I dropped some pieces of fruit from time to time. That made the camels of my competitors stop. Tcha, “Mr Know-how“!
To tell the truth, that didn’t mean anything, because the true regard – no matter where we were – was the daily sunrise. Unfortunately, one hardly takes time to enjoy pleasures like that. Even in the city you can experience the morning sun subliming places already nice before.Take your time once again! It takes only two minutes watching, which everybody should be able to afford.
Well, let‘s keep to the point: The reason for my early start wasn’t the sunrise but the desert this time. You permanently have to look for a shade and the temperatures aren‘t just nice. At 32 degrees Celsius I was lucky today, because a cooling breeze from the right direction was blowing in the afternoon. I‘ve made more than 62 miles today and I feel fine. I guess, I’ve regained lost time.
Tomorrow there are about 74 miles to the next mark. The places here don’t lay to close to each other and when you approach a house or a building you find it abandoned very often. Heyday of the “Mother of all roads“ is over since a good while. The water supply was easy so far. I have four litres more than usual with me. Just to be on the safe side, you never know.
Phew, after squashing under a shrub to catch a shadow for the umpteenth time I suddenly remembered my new hat! The flap at the back doesn’t only protect me from sun, it catches the airflow too, which cools down my neck. A class thing, recommendable, indeed. Looks silly, but who cares, if it‘s helpful? J
Start at four tomorrow. Two times sleeping yet until I’ll have an appointment with the Cowboy at Vegas. Yeah!

10. April / Route 66 / Get your kicks on Route 66

An English translation is below Na Steffen, da lag ich mit meiner Schätzung doch voll richtig, es waren 1400 Höhenmeter. Ich bin so froh, dass ich da durch bin. Habe jetzt alles zusammen 170km gemacht und da ist noch L.A. ansehen mit drin. Mit anderen Worten – ich habe noch nichts geschafft. In 3 Tagen habe ich sonst mehr als das doppelte.

Na Wurst, jetzt bin ich durch und das nächste Ziel ist Las Vegas. Ob ich die geplanten 50$ noch auf den Kopf haue ist fraglich. Eigentlich will ich ja, na mal sehen, mache es bestimmt. Wann hat man den mal die Chance mit nen paar Millionen nach Hause zu gehen.
Wie ich ja schon schrieb komme ich immer noch nicht mit der Zeitverschiebung klar und darum fällt mir jeder Kilometer schwer. Heute am Nachmittag hat mich ein alter Bekannter ein gutes Stück begleitet. Mal ist er Freund und mal Feind; gemeint ist der Wind. Er war mir heute gut gesonnen und hat mich nicht nur gekühlt sondern auch etwas geschoben, Der Wind war auch einer der Gründe warum ich die Tour nicht wie die Siedler damals nach Osten sondern von Osten gemacht habe. Der andere Grund ist, dass ich nach der Bergtour fast nur noch bergab fahre. :-)
Bei der Abfahrt heute habe ich meinen Rekord von gestern noch mal verbessert, neue Höchstgeschwindigkeit ist 69,95 km/h :-) Ist mit nem voll beladenen Fahrrad nicht schwer zu erreichen. Was dich hoch bremst schiebt runter schön.
Bin heute schon früher im Hotel (was den Namen eigentlich nicht verdient) und werde so meinen Plan umsetzten und um 5.00am starten. Nur ich und die Straße – Get your Kicks on Route 66  😉
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To Steffen: Wasn’t I completely right with my estimation of 1400 metres? I’m so glad to have overcome this height. All together I’ve cycled up to 105.6 miles, including “sight seeing“ in L.A.. In other words: I’ve achieved nothing yet. Usually within three days I make the double distance.
However, the next stop is Las Vegas. I’m not sure whether I‘ll blue the 50 $ as planned. I’m tempted to do so, probably I will. When – if not now – will I have the chance to go home with a few millions in my pockets?
As I already wrote, I don’t get along with the jet lag yet. That’s why each kilometre is difficult for me. An old acquaintance accompanied me this afternoon: Sometimes he appears as a good friend, sometimes as an enemy. I mean the wind. Today it was favourably disposed towards me, not only chilling me down but also pushing the bike. In addition the wind was one reason, that I didn’t take the eastern direction which the ancient settlers had chosen; I moved from east to west. Another reason was, that after the mountain tour I’m running downhill most of the time. J I‘ve topped my record from yesterday at the last descent: Maximum speed now is 69.95 km/h. J No big deal on a fully loaded bicycle, for what is retarding you upwards is pretty accelerating on the way down.
Today I’m earlier at the hotel, which doesn’t deserve this term actually. So I will realise the plan of starting at five in the morning. Just me and the road – Get your kicks on Route 66! 😉

Route 66 / 09.April Hollywood wir sind da!!

Früh raus (6Uhr los – kann nicht schlafen) und los. Heute geht es zum Hollywood Bulv. Dort treffe ich auf Spuren von Norma Jean, die einzige blonde Frau die es mit schon mein Leben lang angetan hat; sonst bevorzuge ich dunkelhaarige. Bin dann wohl kein Gentleman, denn die bevorzugen ja Blonde.
Den Abdruck im Beton zu finden ging noch relativ schnell. Einfach rein in nen Laden und fragen – weiß jeder wo das ist. Im Internet, auf Maps, stimmt die Position nicht, ist 8 Blocks weiter. Kurze Gedänckminute und weiter; will heute noch was schaffen, nicht dass mein Zeitplan noch nen Tag nach hinten rutscht.
Das Hollywood-Schild sieht man immer mal, dann ist es wieder weg. Es hat ewig gedauert eher ich die richtige Straße hatte. Der folgend, in die Hills, musste ich schnell feststellen, dass die Amis dich nicht durch ne Baustelle lassen. Überall wo ich bis jetzt war lassen sie dich mit dem Fahrrad durch; hier haben sie wohl Angst vor Millionenklagen. :-( Ich musste also, völlig durchgeschwitzt wieder runter. Habe mir dann unten ne Stelle gesucht wo man das Schild gut aber weit weg sehen kann. Fotos und weiter. Wieder rein in die Berge, rauf auf 1000m und immer schön in der Sonne, da wünscht man sich die Baumalleen in der Heimat. Die sehen nicht nur toll aus sondern spenden auch Schatten.
Ab 13Uhr ging es mit mir wieder bergab, diese Sche….. Zeitverschiebung und die Hitze machen mich fertig. Alle paar Kilometer in den Schatten setzen und Pause. :-)
Ist nen komisches Gefühl wenn du in ner Gegend die nicht so toll aussieht nur Menschen siehst die Spanisch sprechen. Wir sehen zu viele Filme.
Das beste beim sitzen am Straßenrand ist aber der Sound der Straße. Nicht wie bei uns ein lärmendes Brummen/Rauschen, nein blubbernde, kraftvolle Motoren, schön anzuhören.
Im Hotel angekommen hat man mir fast 10$ erlassen als man hörte was ich vor habe. >>Ich gebe ihnen einen Preisnachlass, es wird noch einiges Kosten nach Chicago zu kommen<< Dankeschön.
Ins Zimmer, Ladekabel aller Geräte in die Dose, duschen, Bett. Um 4.00Uhr war ich wieder wach. Ich hasse es!!!

Route 66 Tour / 08. April – On the Road again

An English translation is below
Schön wieder auf der Straße zu sein und nach Dingen zu suchen von denen man schon mal gehört hat. Ist wie stöbern in alten Bildern, alles bekannte was man sieht ruft Bilder im Kopf auf und berichtet von alten Zeiten.
Mich erinnert das alles hier an meine Jugend, ich wollte damals mit einem Freund immer in die USA. Arbeiten – Geld verdienen, rauf auf den Hobel und weiter bis das Geld alle ist und wieder etwas arbeiten, und so weiter und so weiter.
Leider ist daraus nichts geworden, mein Freund von damals wollte als die Grenzen nach Ungarn durchlässig wurden abhauen, ich wollte mit, sagt ihm >>Aber nur wenn wir gleich weiter ziehen.<< Er wollte erst mal in West-Berlin Fuß fassen. So blieb ich da und wir sahen uns unerwarteterweise ein paar Wochen danach beim Mauerfall in der Bornholmer Straße wieder.
Tja, nun bin ich hier und die Zeitverschiebung macht mich fertig. Vor ein paar Tagen noch in China und jetzt hier. Die Siebzehn Stunden Zeitunterschied machen mich fertig. Kaum in Berlin angekommen gleich wieder los. Oder werde ich einfach nur alt. Hm?
Musste mir um 16.30 nen Zimmer suchen, war im Arsch. Mein Herz schlug mir, bei 31°C beim bergauf fahren, im Gehirn und mir war wie Watte im Kopf. Da ich ein guter Beobachter bin gingen gleich meine Alarmglocken. Sagte mir >>Schiebe mal nen Stück und gehe vor allem mal in den Schatten.<< Drei Stunden schlafen war wohl zu wenig, bin gleich eingeschlafen, eingekuschelt wie nen Hundewelpe.
Nun bin ich wieder wach und schreibe ein bisschen und versende Bilder an Freunde die nur für sie gemacht wurden. Diese werde hier nicht veröffentlicht. Sind also ganz besondere Bilder, eine Art persönliche Postkarte.
So schnell alles noch hochladen und etwas weiter pennen – muss in den Rhythmus kommen.
Liege jetzt schon einen Tag hinten, ;-( die Kilometer muss ich wieder rausfahren. 😉
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Good to be on the road again looking for things you have heard of once. It’s like browsing through old pictures, everything already known calls up images in the head telling of old times.
Everything here around me reminds me of my youth. Together with a friend I wanted to go to the U.S.A. then. Finding a job, making money, getting to another place – until the money’s gone, afterwards doing some other job & so on.
Unfortunately nothing came of it. My then friend intended to flee the former GDR when the border to Hungary was about to open. I wanted to go with him, but only if we would continue on. He decided, however, to establish himself in West Berlin for the time being. So I stayed where I had been, so we unexpectedly met some weeks later when the Wall came down at Bornholmer Strasse.
Well, now I’m in Beverly Hills & the time lag is whacking me! A few days ago still in China – now, here. The perfidious seventeen hours of time difference are killing me. Hardly arrived in Berlin, immediately departing for the following place, pooh… – Or is this a sign that I’m getting old, hmm?
I had to look for a room at 4:30 pm, was absolutely exhausted. – My heart had been beating hard as I had been cycling uphill at 31 degrees Celsius. My head felt as if it was packed with cotton. Being a good observer, I had heard the sound of my inner alarm bells early enough to tell myself to stop for a while, firstly to move into a shadow. Three hours sleep just hadn’t been enough. – I fell asleep immediately, snuggled up in the blanket like a puppy.
Now I’m awake again. I’m writing a bit, sending pictures to friends of mine. Those pics were personally made for them, a kind of very special “Personal postcard”. That’s why you won’t find them published here.
Loading them up quickly to get some more sleep. I have to get back to a normal daily rhythm. One day delay already, ;-( miles to be caught up. 😉

Route 66 Tour / 07. April – Hollywood wir kommen

Gestern noch in Berlin, heute am anderen Ende der Welt. Habe jetzt 3 Stunden geschlafen und bin dabei mich auf den heutigen Tag vorzubereiten.
Aber zurück.
Ich hatte den Donkey ja schon am Vorabend abgegeben, macht sich immer ganz gut zusammen mit Annett ist es viel einfacher für mich. :-)
Gestern Morgen ging es dann um 10.10 Uhr los, kurzer Anruf der Dame die für den Stern schreibt ob ich auch wirklich fliege (Streik und so) – der Artikel erscheint.
Umsteigen in Düsseldorf, umsteigen in Chicago, Donkey in der Nacht vom Gepäck abholen, zusammenbauen und ab ins Hotel. Nach 15 min Fahrt war ich da und um 1.45 Uhr stand ich in meinem Zimmer.
Hollywood ist um eine Attraktion reicher, ein Berliner auf nem Esel wird sich die Stadt im Schnelldurchlauf ansehen (zumindest einen Bruchteil).
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Yesterday still in Berlin, today at the other end of the world. Have slept three hours, now I’m preparing for the new day.
But let’s go back in time.
I had checked in the Donkey the evening before already, a proven method. It’s much easier for me to do that with Annett’s help. J
Eventually I started yesterday morning at 10:10 am. A last call from the lady who writes for the ‘Stern’: The article will be issued.
Changing in Duesseldorf, next changing in Chicago, pick up of the Donkey from the luggage reclaim at night, assembling the bike, then off to the hotel. I was there after fifteen minutes & at 1:45am I stood in my room.
Hollywood has one further attraction: A Berliner on a Donkey is going to rush through the sights (some of them at least) of the city.

30. März. Auf zur Chinesischen Mauer (der Bericht den ich noch schuldig war)

So ich bin euch ja noch einen Bericht schuldig – der Bericht vom Besuch der Chinesischen Mauer zusammen mit Annett.
Komisch ich sitze im Flugzeug nach Chicago und schreibe über ein Bauwerk, das sich tausende von Kilometern entfernt befindet. Wie schnell doch unsere Zeit ist.
Aber zur Mauer: Der Weg dorthin war in Ordnung es sind zwischen 60 und 85 Kilometer, je nachdem wo man hin will. Auf den Straßen ging es noch (Verkehr), faszinierend ist der Radstreifen, eigentlich ist es schon eine eigene Spur. Ist wohl noch aus der Zeit übrig als das Fahrrad noch das Hauptverkehrsmittel war. Heute muss man oft beobachten, dass Autos die Spur nutzen. Ist verboten aber wen störts. :-(
Angekommen ging es noch ein gutes Stück bergauf zu Fuß Hier war der Verkehr verheerend. Unser Guide stattete uns noch mit Eintrittskarten aus und besorgte Fahrkarten für die Seilbahn. Seilbahn fahren – ich freute mich schon auf das Gesicht von Annett. Sie hat ja irgendwie vor allem möglichen Angst. Aber irgendwie ist sie auch sehr mutig, denn jedes mal wenn etwas nur erreicht werden kann indem man ein Fortbewegungsmittel nutzen muss was sehr ¨gefährlich ist¨ beisst sie die Zähne zusammen und los. Mudisch die Kleene.
Die Mauer muss man gesehen haben, packt die Sachen und los. Ich verstehe nicht warum man sie überhaupt bauen musste. Sie steht auf dem Kamm einer Bergkette, Feinde die da hoch wollten waren fertig er sie oben waren. Ich möchte wissen wie sie das ganze Material für den Bau da hoch bekommen haben – Wahnsinn!!
Einige Passagen waren für mich echt schlimm; steile Treppen die unterschiedliche Stufenhöhen haben und kein Geländer. Annett musste vorausgehen und ich habe mich in ihre Hosentasche eingehängt. Machen wir immer so! Sind dann zwei Stunden rum gelaufen, mal nach hier mal nach da. War sehr interessant, super Ausblick, tolle Motive und Menschen ohne Ende. Haben nen paar tolle Bilder gemacht und sind wieder runter gefahren. Ein Erlebnis was unvergessen sein wird.
Nach unten hieß es wieder Augen zu und durch (ach meine Annett) und dann durch eine Heerschar von Ständen und Händlern alles kostete 1 $ und man kam nicht vorbei, Ägypten lässt grüßen.
Wieder zurück, Sachen packen und nächsten Morgen zurück in die Heimat. Home sweet Home. :-)
Es ist jetzt eine Woche vergangen und ich bin schon wieder unterwegs, von mir aus könnte es immer so sein. Wie heißt es beim großen M ¨Ich liebe es¨. Lese jetzt noch etwas und hoffe, dass man kein Theater mach bei der Einreise.

29. März / Ankunft in Peking und Die Verbotene Stadt

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5.40 Uhr war Ankunft am Hauptbahnhof von Peking, kurze Verabschiedung von unserer Schaffnerin und auf ins Gewusel. Ihr glaubt nicht was um 6.00Uhr in einer Stadt schon an Menschen unterwegs sein kann. :-) Eigentlich hatten wir uns die Route zum Hotel schon rausgesucht, hätten zweimal umsteigen müssen und die U-Bahn in Peking kostet nicht mal 25 Cent. Das Problem war auch nicht das finden der Station, nein es waren die Massen von Menschen die unterwegs waren. Alleine am Ticketschalter war eine Schlange wir bei uns am Fernsehturm. :-). Ich hatte gelesen, dass ein Taxi in Peking nicht so teuer ist. Annett wollte lieben mit dem Taxi fahren. Also vorbei an der Schlange und ein Taxi gesucht. VORSICHT: Es sprechen dich viele auf ein Taxi an und wollen dich fahren, das Problem ist nur es sind keine Taxifahrer, diese sprechen dich nicht an. 😉 Na egal, wir haben gehandelt und wurden erst mal schnell ins Hotel gebracht, das war wichtig. Angekommen, schnell einchecken (das Zimmer war schon frei), wieder raus und in ein Taxi. Wir mussten die ganze Strecke wieder zurück denn unser Hotel war etwas ausserhalb direkt am Flughafen. Angekommen mussten wir feststellen, dass wir etwa fünf Euro mehr für den anderen ¨Taxifahrer¨ bezahlt hatten, und ich hatte ihn schon um ein Drittel runter gehandelt. Also wenn ihr mal hier seid nehmt euch ein Taxi und schaut, dass der Fahrer den Taxameter an macht. Taxi fahren ist preiswert, kostet etwa soviel wie öffentlische Verkehrsmittel in Deutschland.
Angekommen an der Verbotenen Stadt haben wir den Taxifahrer gefragt was es kostet zur Chinesischen Mauer zu fahren und zurück. Sind etwa 60 km eine Richtung, er meinte man müsse mit 65€ rechnen, wir hatten also erst mal eine Vorstellung. Später haben wir dann über einen Veranstalter ein Auto gemietet mit Guide, das ganze hat dann etwa 130 Euro gekostet. Wesentlich preiswerter wäre es gewesen wenn wir den Bus dorthin genommen hätten, doch dabei sollte man bedenken, dass die Verständigung sehr schwer ist. Man braucht sehr lange bis man jemanden findet der einem weiter helfen kann und da wir nur den Tag der Ankunft und einen weiteren vor der Abreise hatten wollten wir nicht noch Zeit für langes suchen verschwenden.
Die Verbotene Stadt ist sehr schön – beeindruckend und sehenswert aber an einem Tag zu viel, man sollte sich zwei Tage Zeit nehmen wenn man wirklich alles sehen will. Wir haben uns einen Audioguide geholt und uns die ¨wichtigsten¨ Sachen angesehen. Den Platz des himmlischen Friedens mussten wir natürlich auch sehen; Der Platz ist wirklich so groß wie er im Fernseher rüber kommt – nicht wie der Rote Platz, der hatte uns ja eher enttäucht von seiner Größe.

28. März 8.30 Uhr aufstehen, wir haben die Zeitverschiebung voll im Griff (6. Tag)

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Was für ein Unterschied; in Russland ist die Grenzstation ein Ort der eher unansehnlich ist und auf der chinesischen Seite sieht es aus wie in Las Vegas – Mitten im Nichts funkelt und leuchtet es vom feinsten.
Wir haben in der Nacht (auf dem Bahnhof) dann noch unsere Rubel in Yuan getauscht, voll Miese gemacht :-(. In China sieht alles etwas anders aus als bei den Russen. Die kleinen Orte mit den typischen Holzhäusern sind für uns Geschichte. Hier wird überall gebaut und alles neu gemacht. Reisfelder die in Vorbereitung sind, eine neue Bahntrasse direkt neben der alten, neue Stromleitungen, neue Straßen, Fabriken und, und, und. Annett macht ein Bild nach dem anderen.
Übrigens fährt der Zug hier etwas ruhiger als in Russland, die Schienen sind bestimmt besser.
Das ganze hier erinnert uns irgendwie an Ägypten; Städte die aus dem Nichts erwachsen, bunte Werbung und irgendwie ungeordnet. Riesige Städte die wirken als gehörten sie da nicht hin weil etwas weiter Felder und kleine Dörfer sind/ schon immer waren. Aber das empfinden wahrscheinlich nur Europäer so weil bei uns alles so ¨natürlich¨ gewachsen ist. 😉
Vor kurzem sind wir durch Harbin gefahren – Rauch-und Fotopause. Die Stadt hat heute 3,2 Millionen Einwohner und ist eigentlich durch den Bahnbau entstanden. Viele Russen (über 100.000) haben hier gewohnt, sind aber 1931 als das japanische Protektorat Mandschuko entstand und die Bahnlinie an Japan verkauft wurde geflohen, ihre wirtschaftliche Grundlage war verschwunden, einige gingen in die Sowjetunion andere zogen Richtung Westen.
Das Wetter lässt gerade zu wünschen übrig, seit Tagen der erste Regen für uns. Ich hoffe Peking empfängt uns nicht so trübe; noch sind es 20 Stunden Bahnfahrt.
Essen in chinesischen Speisewagen; essen mit Stäbchen funktioniert, es kann also los gehen. :-)

27. März 5. Tag in der Transsib

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Kurzer Blick aus dem Fenster, und wieder sieht es anders draußen aus. Wir sind in einer Steppenlandschaft gelandet, nicht ein Baum und ganz weit weg sieht man Berge.
Man könnte annehmen, dass so eine Zugfahrt irgendwann langweilig wird, bis jetzt nicht.
Wir lesen viel, hören Musik, machen Bilder, bewundern die Landschaft und schlafen. Beim Thema schlafen fällt mir ein, diejenigen unter euch die so eine Tour vielleicht auch mal machen möchten sollten wissen, dass die Betten 0,70×1,80m sind oben und unten ist zur Wand noch etwas Platz. Ich denke bis 1,90m Körpergröße ist es ok.
Heute wird unser Fahrwerk getauscht, denn in China ist die Spur schmaler. Ich bin schon gespannt wie nen Westberliner-Ferienkind.
Sind an der Grenze angekommen: Alle aussteigen – in zwei Stunden ist der Zug wieder hier an dem Gleis. Na dann auf in die ¨Stadt¨. Der Ort war nicht besonders groß und hatte auch nicht viel zu bieten. Etwas Obst kaufen, nen paar Suppen und Kekse. Danach ging es wieder zur Bank man hatte uns schon einmal weggeschickt weil gerade Mittagspause war. :-( Wir kamen wieder, und siehe da es ist offen, nun hatten aber noch andere das Bedürfnis sich Geld zu holen, es waren noch 5 Personen vor uns dran. Na egal wir haben noch eine Stunde Zeit. Als nach 25 min immer noch die erste Frau am Schalter stand und zwischen diesem und einer Bearbeiterin wechselte mussten wir feststellen, dass 60 Minuten nicht so viel sind. Also wieder raus und zum Bahnhof; irgendwo in Sibirien stehen ohne Gepäck war uns dann doch nichts.
Wieder zurück mussten wir dann noch eine Weile warten bis der Zug wieder am Gleis stand.
Anderes Fahrgestell und los dachten wir – nichts da. Jetzt wurde der Zug auf den Kopf gestellt, die Russen waren über, unter und im Zug am suchen. Sie setzten Hunde ein und ein Haufen Beamte fragen nach Papieren und Sachen die wir vielleicht verzollen wollen. Bei der Passkontrolle musste ich meinen Kopf drehen und wenden mich hinstellen und mal so und mal so schauen. Hm, sieht irgenwie anders aus. Tja, durch die OP an der rechten Wange, wo man das Melanom entfernt hat, sieht mein Gesicht etwas anders aus.
Nach sechs Stunden Aufenthalt, ging es dann weiter über die Grenze. Andere Seite angekommen mussten wir feststellen, dass für dort auch noch mal mit vier Stunden warten eingeplant waren. Wir dachten die vier Stunden auf dem Fahrplan hängen mit der Zeitverschiebung zusammen, weil ja dann nicht mehr nach Moskauer Zeit gefahren wird, war nicht so, also das ganze noch mal. Die Chinesen ließen es lockerer angehen, ihre Kollegen auf der anderen Seite hatten sich ja gerade ausgiebig mit dem Zug beschäftigt. Keine Ahnung ob es so ist, jedenfalls waren sie völlig entspannt. Annett musste mit einer Beamtin sogar noch ein Bild bei der Arbeit machen. Sitz mal so, mach mal die Jacke weg, der Mann (ich) mal bitte auf die andere Seite, Haare sitzen nicht – Bilder ansehen und lachen, nee noch mal. Nach 10-15 Bildern hatten wir es, keine Ahnung für was das Bild sein soll, wahrscheinlich für die Wandzeitung der Besten. 😉 Deutsche finden sie glaube ich gut, alle die unsere Pässe gesehen haben freuten sich und hatten einen Spruch für Deutschland drauf. Mit einer Stunde Verspätung und einem chinesischem Speisewagen ging es nachts um 1.00 Uhr weiter. Zwölf Stunden für nichts, Grenzen sind mir zuwider. Die Idee von Europa ohne Grenzen ist schon cool; hoffen wir, dass das in Zukunft auch in anderen Ländern besser wird.
A short look out of the window: we have landed in a steppe-like region. Not even one tree and quite far away you can make out mountains.
You might assume such a rail ride to become boring sometime. Not at all so far.
We read a lot, listen to music, take pictures, admire the view and sleep. Regarding the subject of sleeping, there is something coming into my mind. Those of you who are perhaps interested in going on this journey as well, should know: Each of our beds has a length of 1.20 metres (47 inch / 3.95 feet) and a width of 0.70 metres (25.5 inch / 2.30 feet). There’s still some space left to the ceiling and the side walls. I think it’ll do for people up to 1.90 metres (75 inch / 6.2 feet) height.
Today the bogie of the train will be changed, because rail tracks in China are narrower. I am already excited like a West Berlin kid on holiday.
We’ve arrived at the border. All out. The train will be back to this track in two hours. Let’s go to the city now. The place isn’t very large and hasn’t plenty to offer either. Buy some fruit, some packets of soup and some biscuits. Afterwards directly to the bank (once already we were sent away from there because it was lunch time. :-( ) Arriving the place – shazam – the bank is open. However, some more people need to draw out money, five of them queuing in front of us. Never mind, we still have one hour time. After 25 minutes – still the first customer on top of the line switching between two counters – we realize that 60 minutes aren’t that much. Out of the building, straight to the station. Standing in the middle of Siberia without any piece of luggage wouldn’t be to our taste.
Although being back in time, we have to wait a while until the train arrives at our track eventually.
‘The new bogie now and off we go’ is what we are thinking. But no way. The train is turned upside down instead. Russians examine every nook. They use dogs and a bunch of officers ask for papers and goods to declare. During the passport control I have to turn my head, to stand up and to take on various facial expressions. “Hmm, looks different somehow.” – Well, as a result of the operation on my right cheek, where a melanoma has been removed, my face has slightly changed its look.
After a six-hour-stay the journey continues across the border. On the Chinese side we realize there are a further four hours ahead of us. We suppose those hours on the schedule to be dealing with the time shift, the Moscow time doesn’t remain valid anymore. Wrong. Same procedure as beyond the border. The Chinese take the matter easy, for their colleagues on the other side have just checked the train thoroughly. No idea whether this guess is right. Anyway, they are completely relaxed. Annett is even asked to take a picture with a female officer at work. “Sit this way, take away the jacket, the man (me) to the other side please, rearrange your hair.” Watching photos and laughing. “No. Again.” After shooting ten to fifteen pics we are satisfied. Not a hunch, what the picture is destined for, probably for the wall displaying the employee of the month. 😉 I think Chinese people like Germans. Everyone who has seen our passports, seems to be delighted and delivers a slogan related to Germany. With one hour delay we carry on travelling in a Chinese restaurant car at 1 in the morning. Twelve hours for nothing. I hate borders. The idea of Europe without them sounds cool. Let’s hope for this improvement to become a global feature in the future!

26. März / 4. Tag in der Transsib

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Kurz nach der Jahrtausendwende im Frühjahr 2000 habe ich mir in Frankfurt am Main eine Buell S1 Lightning gekauft, ich wollte diese Maschine unbedingt haben. Zu der Zeit war ich, in der Saison, noch jedes Wochenende mit dem Motorrad unterwegs. Mein alter Shovel (HD Baujahr 1974) machte das alles gut mit, doch meine Knochen wurden langsam müde. So ein Chopper sieht vielleicht bequem aus ist er aber nicht. Die Buell wurde von da an mein Reise-Bike, schnell mal von A nach B und trotzdem nen Harley-Motor unterm Arsch. :-) :-).
Warum komme ich jetzt darauf?? Wir sind gerade von Irkutsk zum Baikalsee aufgebrochen. Dieser See ist der tiefste der Welt (1637m), das größte Süßwassenreservoir, 27-80 Kilometer breit und 636km lang. Das ist der Grund warum ich gerade auf die Buell kam, die Strecke nach Frankfurt beträgt, glaube ich noch zu wissen, 660km von Berlin aus. Nicht vorstellbar, dass dieser See fast die ganze Strecke ausmacht.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen 2017 denn mein Weg nach Vladivostock führt mich genau hier wieder vorbei. Russland ist auf dieser Bahnreise irgendwie noch größer geworden und mein Respekt noch gestiegen. Ich werde auf meiner Reise um die Welt etwas unbeschreibliches erleben, ein Land das so groß ist, dass ein See der so riesig ist einfach als kleiner blauer Fleck irgendwo in Sibirien auf der Karte erscheint. Alleine um an dem See entlang zu fahren brauchst du schon mehrere Tage. ;-)- Wahnsinn.
Die Landschaft ist Atemberaubend, der Zug hat sich gerade auf 1360m hochgearbeitet, links ist der See und auf der anderen Seite sind Berge die noch bis 2200 Meter gehen. Schön. Und immer wieder Dörfer im ¨Nichts¨. Annett fragt sich die ganze Zeit was die Menschen hier machen.
Ulan-Ude war die letzte Station wo Annett rauchen konnte, sie ist die Hauptstadt der Region und ab hier merkt man dann auch endlich, dass wir ja schon eine ganze Weile in Asien sind. Die Burjaten, verwandt mit den Mongolen, bilden hier ein Viertel der Bevölkerung. Die Gegend hier scheint mir etwas reicher zu sein als viele Orte an denen wir vorbeigefahren sind, die Häuser/Dörfer/Städte sehen einfach besser aus.


Sven Globetrotter

Matthias Zwinkau

Physiotherapie am Antonplatz
Berliner Allee 22
13088 Berlin