25. April/ Route 66 / So schnell verändert sich alles.
An English translation is below
Eigentlich wollte ich spätestens um 6Uhr los. Wecker war gestellt und als es klingelte war ich noch hundemüde. Ich stellte den Wecker ne Stunde später noch mal und legte mich wieder hin. Als ich dann endlich aufgestanden war und mit Annett telefonierte war auch gerade Steffen zu gegen. Er meinte nur ob ich die Uhr schon umgestellt habe. Nee, alles klar, die haben mir in NM ne Stunde geklaut.
So, also um Acht ging es dann los. Es war wieder kalt.

Meine Strecke heute sollte um die 105km bis Grants betragen. Mehr geht nicht, der nächste Ort, wo ich auch schlafen kann, ist dann wieder zu weit weg.

Na gut dann sehen wir uns mal ne bisschen die Gegend an. Navi an, auf den LUX ist Verlass. Und richtig, es ging erst ein Stück entlang der 40 und dann in die Wüste. Cool. Wasser hast du, es ist nicht heiß und mal nen Stück schieben tut dir gut, hast schließlich schon 1400km im Sattel verbracht.
Herrlich, keine drönenden Trucks, kein tutender, ratternder Zug, einfach entlang eines alten Abstellgleises in die Wüste.
Am Anfang war die Straße noch ok, fester Sand, doch nach etwa 3km wurde es ziemlich schlecht. Loser, feiner Sand. Na du wolltest ja auch mal schieben. Haben dem Herren die 100km nicht gereicht, musste er noch etwas Spannung in die Sache bringen? Na das mit dem schieben hielt sich in Grenzen. Nach zwei Stunden off road (18km) war ich wieder auf der Straße und kurz darauf auf dem 40er gen Osten. Gleich an der nächsten Straße stand ein Schild mit Hinweis auf die 66. Ha, dann runter hier das sind noch 75km auf der Straße die du sehen wolltest. Also viel war nicht zu sehen, verlassene Häuser ohne Ende.
Als die Rout 66 mehr oder weniger durch den Interstat 40 abgelöst wurde, hat es viele Leute die Existenz gekostet. Die neue Straße verläuft an vielen Stellen nur ein paar Meter weiter. Aber diese Straße ist viel schneller, eben auf eine neue Zeit zugeschnitten. So schnell verändert sich alles,
Die meisten Menschen, abseits der Plätze wo mit der Route 66 Geld zu verdienen ist, sind arm dran oder schon weggezogen.
Schade, man kann den Scharm der damaligen Zeit noch spüren, man muss aber ganz genau hinsehen und das was noch da ist genau beobachten, so wie das Hotel gestern. Dann bekommt man eine ungefähre Vorstellung was diese Straße mal für eine Bedeutung hatte. Heute ist sie einfach nur eine Straße an der viele verlassene Häuser stehen. Ich glaube, dass eine Reise mit dem Rad die beste Art ist diese Straße zu spüren, man hat Zeit sich bis zum nächsten verlassenen Haus Gedanken zu machen wie es da mal aussah. Mit dem Auto bist du schon drei Blocks weiter und erfreust dich der Dinge die da kommen. Es ist interessant das zu sehen, doch muss man genau hinsehen. Oder man nimmt ein Auto/Motorrad und fährt nur die Highlights an, so wie alle.
Neben der Ruhe war die Landschaft ein voller Hammer. Dass die hier gut Filme drehen konnten glaube ich, ein paar Pferde haben sie vergessen, die Enkel von denen standen heute als wildlebende Form vor mir. Esel, Pferde, Erdmännchen und alles live, wild und in Farbe. Hoffe nur, dass ich nicht noch nen paar Schlangen sehe. Und wenn doch, bitte mit genug Abstand.

Das Wetter ist eigentlich ok so – nicht zu heiß, leicht bedeckt. Der Wind pfeift hier an machen Ecke aber ganz schön, an einigen so stark, dass man roten Staub in der Luft hat. Morgen soll ein Unwetter kommen, ich muss sehen ob ich hier überhaupt weg komme/will.
Morgen treffe ich Alex eine alte Freundin. Na seid gespannt.
.
I wanted to leave a 6am at the latest. However, when the alarm clock went off I was still exhausted. I set the alarm for an hour later and went back to sleep. When I finally got up and phoned Annett she was with Steffen. He wondered if I had changed my clock. No, everything ok.
So, at 8am I left. It was again cold. L
My route today should be about 105km to Grants. More is not possible as the next place where I can sleep after that is too far away. L
Fair enough, then let’s have a look at the area. Navi on, I rely on the LUX. And correct, the route goes first along the 40 and then into the desert. Cool. I have water, it’s not hot. I’ve already spent 1400km in the saddle.
Good, no roaring trucks, no toot of rattling trains, just along an old railway track in the desert.
At the beginning the street was still ok, hard sand, but after about 30km it was quite bad. Looser, finer sand. Oh well, you’ll have to push. I suppose God wants to bring some excitement into the matter. After two hours off-road (18km) I was again on the street and shortly on the 40 eastwards. On the next street stood a sign with directions to the 66. Then down there are still 75km on the road I wanted to see. However there wasn’t much to see except a lot of abandoned houses.
When the Route 66 was more or less replaced by the Interstate 40, it took the livelihoods of many people. The new road runs in many places only a few meters away. But this road is cut more quickly to a new time. So quickly everything changes.
Most people who came to the Route 66 to make money are now poor or have moved away.
You can still feel the charm of that time, but you have to look closely, as with the hotel yesterday. There you get a rough idea of what meaning this road once had. Today it is just a road where many abandoned houses stand. I think that a trip with a bike is the best way to get a real sense of this road as you have time to look at everything and think about what it used to be. With the car you are already three blocks on and have missed loads. It is however possible to take the car or motorbike and only visit the highlights.
Besides the silence, the landscape was really awesome. I think you can make some excellent films here; all you need is a few horses, wild varieties of which I saw today. Donkey, horse, meerkat – everything alive, wild and in full colour. I only hope that I don’t see any snakes. And if I do, please give me enough notice. 😀
The weather is ok – not so hot, overcast. The wind is nice and sometimes blows so strongly that there is red dust everywhere which creates an eerie but not unpleasant atmosphere. Tomorrow a storm is due to blow in, I’ll have to see whether I can continue or not.
Tomorrow I am meeting Alexa, an old friend. Will be exciting.