Sven Globetrotter

01. Mai/ Route 66 / Telefonkart die zweite,

Frühstück bei Lightning McQueen, einen Eintrag ins Gästebuch, Abschied von der netten Bedienung, ein paar Bilder mit McQueen, diese gleich mit whatsapp an Annett senden damit sie vor den Kindern einen richtigen Angeber machen kann. Herrlich.
Auf in den Sattel und von Stroud nach Tulsa, etwa 90km weiter. Dort wollen wir den Donkey kurz einladen damit wir uns in der Stadt (diese ist etwas größer) nicht verlieren. Es geht mal wieder in einen Telefon-Shop. Wir werden die Karte jetzt auf mein Tablet umschreiben lassen und die 15$ dafür zahlen. Meine Karte läuft am 07.05. aus und ich müsste für einen ganzen Monat 80€ nachzahlen, das spare ich mir so.
Rein in die Stadt, was essen und nach langem suchen haben wir den Telefon-Laden gefunden. Kurz erklärt was wir wollen. Die Karte ins Tablet machen!- ist aber ne micro SIM-Karte. Kein Ding mit einer speziellen Zange stanzte er die Karte aus, zehn Dollar bitte, fertig. Ja ok, das passt jetzt, und wie ist es mit dem Ummelden. Er meinte: >>Ja, da müsst ihr da anrufen<< Das was wir gestern für 15$ bekommen hätten war hier nicht zu haben, aber die Karte passt ja wenigstens schon mal. Waren da Kameras versteckt und man wollte sehen was wir jetzt machen.
Wie sollen wir da anrufen, die Karte ist jetzt kleiner, passt nicht mehr ins Telefon und muss zum Einrichten im Tablet sein. Hm, das war dann auch für den netten Mann mit der tollen Zange klar. Hier mein Telefon und die Nummer. Wie jetzt? Wir sollen das jetzt machen. OK! Alex hat erst gestutzt und dann aber die Situation voll im Griff gehabt. Die Karte konnten wir nicht ins Tablett machen, ist nen anderes System. Also gut, kann man sie in mein Telefon machen? Karte wieder in das ausgestanzte Teil rein und ab ins Telefon. Alex meisterte die Situation, ich wäre daran wohl gescheitert (mein Englisch ist dafür nicht gut genug). Der Mann am anderen Ende wollte dies und das und jenes noch. Nach ner ganzen Weile hieß es dann, dass das Telefon in zwei Stunden geht. Puh, jetzt aber los wir haben wieder sehr viel Zeit mit der Karte verloren. Sie geht übrigens. Und im Hotel oder auf dem Zeltplatz habe ich WiFi fürs Tablet um den Blog zu schreiben, es ist also alles gut.
An der Stadtgrenze angekommen war es schon Nachmittag. Ich würde die weiteren 70 geplanten Kilometer niemals mehr schaffen. Gut der Donkey bleibt drin und wir fahren in den nächsten Ort (etwa 30km). Da gibts aber kein Motel, auf zum nächsten – nichts, und weiter. Na alles in allem haben wir noch 70 km zurückgelegt und hatten um 20Uhr nen Zimmer. Mit dem Rad wäre das nichts geworden.
Morgen gehts nach Joplin und von dort fährt Alex zurück. Tja, so schnell ist eine Woche rum. :-(

30. April / Route 66 / Hoch sollen sie leben die Telefongesellschaften.

Wie schon in dem Text zu den Bildern von Melonbike angekündigt, haben wir die Stadt besichtigt. Eine kleine Rundfahrt im Auto, nachdem wir nen kurzes Schwätzchen im Fahrradladen gehalten haben. Wenn Ihr mal nen Panne in Oklahoma City habt ist das eine freundliche Adresse, übers schrauben kann ich nichts sagen da der Donkey zum Glück noch nichts schlimmes hatte was wir nicht selbst hin bekommen hätten.
Alex hat noch einen weiteren Gitarrenladen ausfindig gemacht, die Dinger sind hier riesig. Aber auch da gab es nicht das richtige oder nur eine Alternative aber der Preis war wohl ähnlich wie in Deutschland. Wir haben die Teile nicht gekauft.
Also auf zum Telefonladen. Wir sind durch die halbe Stadt gefahren um ihn zu finden, endlich hatten wir ihn. :-) Alexa war der Meinung, dass die Bedienung nicht lesen konnte, da sie auf den Vertrag schaute als ob er auf Deutsch ausgearbeitet wurde. Na nach einer Weile hatte sie verstanden, dass Alex nicht mit dem Handy auf Handynummern im Ausland anrufen kann und Probleme hat mit dem Internet. Nach viel hin und her war klar, dass man mit der Karte nicht auf Funknummern im Ausland anrufen kann. Gut dann wartet man eben bis Freunde und die Verwandten zu Hause sind, ist eben wie früher.
Fürs Internet gab es keine Erklärung. Hm?? Wir wollten also probieren ob es in meinem Telefon besser geht. JAAAA, aber!! Man kann die Karte nicht einfach wechseln, die ist ans Telefon gebunden??? Ist wohl damit du keinen Terroranschlag oder so mit der Karte machst. Das umstellen/anmelden auf mein Telefon hätte 15$ gekostet. Nach 2 Stunden war eigentlich alles wie zuvor, ein echtes Hoch auf alle Telefongesellschaften. Es ist wohl überall das gleiche Spiel, du bist immer zweiter Sieger. Man hätte den Vertrag ändern können zu T-Mobil und dann hätte man die Karte auch so einfach tauschen können. Bla, bla, bla, da Alex nicht mehr lange im Land ist ließen wir es so wie es war.
Da der Tag nun schon sehr voran geschritten war und ich aber noch etwas voran kommen wollte um die durch das Vorbeifahren am Unwetter gut gemachten Kilometer nicht wieder zu verlieren fuhren wir noch etwa 70km weiter nach Stroud. Ein kleiner Ort der sich voll und ganz auf die 66 eingeschossen hat. Auch hier gibt es Läden die geschlossen sind, wie überall. Aber insgesamt macht der Ort den Anschein, dass es ihm gut geht. Wir haben auch eine Frühstücksgaststätte ausfindig gemacht für den nächsten Morgen. Da war alles mit Cars Motiven voll, davon brauche ich Bilder für Annett. Wenn sie die ihren Kindern im Kindergarten zeigt und ihnen erzählt, dass ihr Mann bei Cars ist, ist sie wieder die Größte. Und ich bin, wenn ich sie das nächste mal auf Arbeit besuche, ein Star. :-) Ich liebe Kinder, sie sind so leicht zu beeindrucken, doch man sollte sie nie anlügen oder nicht ernst nehmen, das verzeihen sie dir nicht so schnell.
Tja, viel mehr ist eigentlich nicht passiert. Wir waren noch essen, haben über ¨ Die guten , alten Zeiten¨ geredet und uns über die tollen Sachen gefreut die wir in den letzten Tagen erlebt haben.

29. April / Route 66 / Eine alte Tradition fortgesetzt.

An English translation is below
Start war erst gegen 9.30Uhr ich wollte ja auf dem Interstate fahren und so Zeit sparen. Na wie so oft kommt es anders als geplant.
Wir gingen auf die Route 66 um noch zu filmen, kurz es war nicht viel da zum filmen, so etwas ödes habe ich schon lange nicht erlebt, da war die stundenlange Fahrt durch die Wüste wie ein Rummelbesuch. Oh man, und das 130km neeeee da falle ich irgendwann tot vom Fahrrad. Nichts interessantes, verlassene Häuser aber nicht mal nen Laden oder ne Tankstelle wo ne tolle alte Werbung zu sehen ist – nichts!!! Das aufregendste war ein Haus das keine Ecken hatte und mein erstes Gürteltier, leider war es tot. Schade.  Aber vielleicht war es Selbstmord.
>>Alex, lass uns auf die 40 vielleicht ist da mehr los<< Oh man, es gestaltete sich noch schwieriger dort etwas Spaß zu haben. Schilder wie min. 40Meilen und max 70Meilen verrieten nicht eindeutig ob ich hier fahren kann. In andern Bundesstaaten stand immer ich soll den Randstreifen nutzen. Fällt das nun mit der Geschwindigkeitsbegrenzung aus? Na ich fuhr bis eine 150m lange Brücke kam die keinen Standstreifen hatte. SCHEISSE – so viel Abwechslung war nicht nötig. Wie sagte Erich: >>Vorwärte immer, rückwarts nimmer<< Ich schwitzte Blut und Wasser!!!
Nach weiteren 25km hatte ich die Nase voll, der Wind war mir ein guter Begleiter, er schob mich etwas, doch er war kalt. Hier ist nichts los, es ist kalt und dein Scout langweilt sich. Bei dem Wetter hatte Alex keine Lust am Straßenrand nach Motiven für Bilder zu suchen. Sie hätte bestimmt auch nichts gefunden. Mir viel ein, dass sie einer alten Tradition nach noch ein neues Tattoo mach lassen wollte. Immer wenn sie in den USA war hat sie sich eins machen lassen. Ich sagte ihr: >>Lass uns den Donkey einladen ich habe keine Lust mehr durch diese Öde zu fahren, die letzten 35km machen wir so. In Oklahoma City finden wir bestimmt einen Tattoo-Shop, da lässt du morgen dein Tattoo machen.<<
Kaum im Auto schlief ich ein, mein Körper nutze die wohlige Wärme gleich zum ausruhen. Irgendwie sind wir an einem Gitarrenladen vorbei gekommen, wir wollten noch ein paar interessante Sachen auf der 66 suchen. Alex ist rein weil sie etwas für eine Gitarre eines Freundes braucht. Nichts. Sie sagte los komm mit rein ist irre da drin. OK. OK. Der Laden hatte nicht dieses Schild: Bitte nicht ¨Smog on the Water¨ spielen. Wir überlegten kurz. :-)
In Oklahoma City angekommen suchten wir ein günstiges Motel. Ich ging ins Bett und Alex zu einem Tattoo-Shop zwei Blogs weiter. Sie wollte nach einem Termin für den nächsten Tag fragen. Meine Befürchtung hat sich bestätigt, das Tattoo wurde gleich gemacht. Ich war nicht bei und darum gibt es nur ein Bild vom fertigen Tattoo. Eine Erinnerung an eine tolle Zeit und das fürs ganze Leben. :-)
Am Abend war noch essen gehen angesagt. Ich wünschte mir das damit ich beim ersten Restaurantbesuch nicht alleine bin. Nun weiß ich wie es von statten geht. Steffen hatte mir einiges dazu aufgeschrieben in seinen super Ausarbeitungen. Man soll nämlich warten bis man einen Platz zugewiesen bekommt, bezahlen vorne und, und. Er hat mir sogar die Verkehrsregeln ausgearbeitet. Ich will mich mal hier noch mal bei dir bedanken. HALLO STEFFEN, DANKE FÜR DIE AUSARBEITUNG- SIE IST SPITZE. 
Steffen ist ein guter Freund!!!!
😉
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I started at 9.30 am. Actually I wanted to follow the interstate in order to save time. However, things never turn out the way you expect.
We went to Route 66 to take some more pictures. Briefly: There wasn’t much worth taking. Dreariness like that I hadn’t seen for ages. Compared with, the trip across the desert that took hours and hours appeared like a funfair. „Oh dear! 80 miles still left! No way, if I’m not keen on falling off the bike dead!“ – Nothing of interest to see. Some abandoned houses, but neither a shop nor a gas station where you could come upon nice old billboards – absolutely nothing!!! The most exciting objects were a house without any corners and the first armadillo I had ever seen. The latter was dead unfortunately (Certainly a suicide.).
“Alex, let’s switch to interstate 40, maybe there‘s more going on!“ – We arrived there and realised it was much more difficult to have some fun. Signs reading “Min. 40 Miles“ or “Max. 70 Miles“ wasn’t clear to us, whether cycling was allowed there or not. The other states I had crossed were equipped with signs which had a reference to using the shoulder lane. Are those signs omitted here? However, I cycled until I came to a bridge, 150 meters long, which had no shoulder at all. “Damn! That much variation isn’t necessary! But quoting ‘Erich‘ (Honecker): ‘Always ahead, never back!‘“ – I sweated blood!!!
After traveling 15.5 miles further, I was fed up with it. The wind made a good companion (slightly pushing me) but it was cold as well. “Nothing special is going on here, it’s chilly and my scout Alex is bored.“ Alex wasn’t feeling like looking for any picture taking along the road in this weather either. She wouldn’t have found anything. I remembered that, following an old tradition, she wanted to get tattooed another time. She had got tattooed on each of her trips to the U.S. I told her: “Let’s put the Donkey into the car. I’m running out of steam to cycle across this bleakness. Let’s drive for the last 22 miles! In Oklahoma City we’ll find a tattoo parlour where you can get a new tattoo.“
As soon as I was inside the car I fell asleep. My body immediately used the snug warmth to relax. We came by a guitar shop while looking for some more interesting things on Route 66. Alex dropped in there in order to buy a component for the guitar for one of her friends. Even though she hadn‘t been successful, she told me: “Come on, have a look into this shop, it’s awesome in there!“ – “Okay, okay.“ The shop had the sign “Please don’t play ‘Smoke on the Water‘!“(We considered that for a moment.) :-)
After arriving in Oklahoma City we looked for a reasonable motel and found one. I went to bed, Alex went to the tattoo parlour two blocks from our motel Originally she wanted to ask for an appointment for the next day, but my fear became true: She got tattooed right away. I have a picture from the finished tattoo. A memory of a great time for the rest of Alex’ life. :-)
We planned to eat in the evening. Actually I wished not to be alone visiting my first American restaurant (Now I know, how it works.). Steffen had written down some valuable facts for me in his excellent instructions (For example you should wait to be seated and pay after at the counter when leaving. He even wrote down the traffic laws. – “Steffen, I would like to thank you once again for your super tips!!! You are a true friend indeed!!!“ 😉

28. April / Route 66 / Noch einfacher gehts kaum mehr.

An English translation is below
Der Start an diesem Morgen war kurz nach sieben Uhr. Es war wieder etwas kalt, um die 4°C und der Wind tobte immer noch. Wie wir mitbekamen war das Unwetter hier der Ausläufer der Orkane die etwas weiter nördlicher wüteten und wohl 13 Tote forderten.
Die Wolken zogen so schnell, dass es in einem Augenblick regnete was in Hagel über ging und im nächsten Moment schien die Sonne wieder. Es gibt nichts nervigeres als die Sachen ständig zu wechseln. Ätzend!!
Wir machten uns aus, den ganzen Tag auf der Route 66 zu verbringen. Mein Scout fuhr immer vor und sah nach dem richtigen Weg. Dieser ist oft schlecht auszumachen, der Straßenverlauf endet manchmal im Interstat und dann wieder im Nichts, sprich Sandpiste. Darauf habe ich nur sehr selten Lust, das Rad wurde nicht dafür gebaut. Da ich die Straßenverhältnisse bei Sand schlecht einschätzen kann umgehe ich das möglichst zu 100%, es sein denn ich habe Lust auf eine Wüstentour. 😉
An jeder Ecke wo wir abbiegen mussten wartete Alex, sie hatte die nächsten Kilometer schon erkundet. Ihr glaubt nicht was das an Zeit spart – kein Karte lesen oder Leute fragen. Du kannst dich voll aufs fahren konzentrieren und weißt wenn du abends ankommst sogar schon wo du schläfst. Noch einfacher gehts kaum mehr und 194km sind so ¨schnell¨ gemacht..
Manche Radreisende haben Service-Cars mit die für sie alles transportieren und ihnen das Leben so einfach wie möglich machen. Ich habe das genossen aber immer möchte ich das nicht haben, es geht etwas Abenteuer verloren wenn du immer weißt das alles gut ist. Mein Gepäck haben der Donkey und ich selbst transportiert, wer weiß ob wirklich alles gut geht mit unserem Scout. Das Wetter war echt bescheiden und wenn wir uns getrennt hätten wäre ich wenigstens noch voll einsatzfähig gewesen.
Abends haben wir noch mexikanisch gegessen, lecker. Dann hieß es ab ins Bett, ich habe geschlafen wie nen Hundewelpe.
Ahhhh, bei Thema Hund gibts noch schnell was. Hunde sind hier in Oklahoma (übrigens der sechste Bundesstaat durch den ich fahre) viele. So viele wie ich hier an einem Tag gesehen habe gabs auf den letzten 1800km nicht. Ich glaube aber, dass sie nicht so richtig wissen was sie mit Radfahrern anfangen sollen. Wenn sie dich sehen rennen sie los (das Spiel kenne ich zu genüge) wenn du dann langsamer wirst und sie ansprichst drehen sie gleich ab. In allen anderen Ländern geht dann erst so eine Art Machtgerangel los. Gut, dass ich immer Hunde hatte, ich glaube ich kann ganz gut mit ihnen, bisher ging auch immer alles gut. Ach, ach, ach, einen Hund hat mein überaus beherzter Scout mit einem Hupkonzert sogar von der Straße gedrängt, irre cool ich kam gar nicht dazu zu reagieren. Bevor ich ihn überhaupt sah war er völlig desorientiert auf dem Rückzug. Eigentlich sollte Alex mich ja nur etwas auf der Tour filmen, jetzt ist sie Scout, Kamerafrau, Lebensretterin und Sponsorin in einer Person. Eine gute Freundin eben!!!
Viel Spaß beim Bilder ansehen die Geschichte von heute gibt es vielleicht morgen früh dann sind wir wieder auf dem Laufenden.
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This morning we started shortly after 7am. It was a bit cold again, about 4°C and the wind was still howling. We noticed that the storm was worse at the foothills slightly further north. The clouds were moving so fast that it was raining in an instant – hail that we could hardly see through – and then in the next moment it was sunny again. There is nothing more annoying than when things constantly change.
We spent the whole day on the Route 66. My Scout travelled always in front and told me the right way to go. This is often hard to make out; the course of the road ended sometimes in the Interstate and then again in nothing, in other words a sand path. It’s not often that I have the feeling that the bike just isn’t built for something. I can only poorly evaluate the road conditions in sand.
At every corner which branched off Alexa had to wait for me; she had already checked out the route. She didn’t know if that saved time – there was no map to read or people to ask. You can only completely concentrate on a journey and estimate when you are going to arrive somewhere if you know where you are going to sleep. Some bicycle travelers have service cars with them to transport everything and make their lives as easy as possible. I have always been glad that I don’t have that as I feel that it would ruin the concept of the adventure if you always know that everything is ok. My luggage is transported by the Donkey and myself, and only our Scout really knows whether everything is ok. The weather was very tame and if Alexa and I had separated I would still have been perfectly capable by myself.
In the evening we had Mexican food, delicious. Then I went straight to bed and slept like a puppy.
Ahhhh, on the theme of dogs there is still something quickly to tell. There are many dogs in Oklahoma (incidentally the 6th State that I’ve travelled through). In fact I’ve not seen as many in the last 1800km as I’ve seen here. However, I don’t think they know what to do when they see cyclists. When they see you they don’t move, even if you shout. They just roll over. I’ve never seen anything like it in any other place. I told myself that it’s good that I’ve always had dogs; I can deal with them very well – or until now I’ve been able to. One dog managed to force my bike off the street despite numerous shouts and ringing of my bell. He was totally disorientated and had no idea what to do.
Enjoy the pictures, I’ll maybe post more of the blog tomorrow morning and then I’ll finally be up to date.

27. April / Route 66 / Keine fünf Minuten hielt es.

An English translation is below
Heute war Cadillac Ranch und Umgebung erforschen angesagt.
Alex war heute Morgen ganz heiß drauf die Autos zu besprühen. >>Wir brauchen Farbe<< war das erste was ich heute hörte.
Hm, ich freute mich über soviel kindlichen Tatendrang und war gleich angesteckt. Ich äußerte aber auch gleich meine Bedenken wegen des echt heftigen Windes. >> Wir werden und die Sachen versauen<< sagte ich.
Gleich darauf fuhren wir in ein Einkaufscenter und versuchten Spraydosen zu bekommen – NICHTS.
Ich sagte: >>Lass uns da hin fahren, die haben da so etwas. Sie wären ja dumm wenn sie nicht Farbe verkaufen würden.<< Und richtig: Sie verkauften nicht nur Farbe sondern auch alles andere mit dem Aufdruck der Ranch.
Farbe kaufen und rüber zu den Autos, ich dachte, dass das hier größer ist. Na eigentlich ist es groß, nur wenn zehn Autos auf einem riesigen Feld eingebuddelt sind fallen sie nicht besonders auf.
Schütteln und sprühen, denkst de. Die Farbe flog in alle Richtungen und ja auch ein wenig auf das Auto. Die Finger sahen gut aus und wir hatten unseren Spaß. Auf den Bildern kann man die wegfliegende Farbe nicht sehen aber auf dem Video. Und da mir Maria (von liegeradfrau.de) ja hilft ein neues Video zu machen (eigentlich macht sie es, ich filme nur) werdet ihr die Bilder bestimmt noch zu sehen bekommen.
Nachdem wir fertig waren, die Finger bunt waren, wir die restliche Farbe verschenkt hatten und gerade noch am Bilder machen waren, war auch schon alles vorbei. Wir haben es gerade noch geschafft ein paar Bilder zu machen da war das Herz für Annett auch schon wieder weg. Na es war wohl der beste Platz überhaubt den ich dafür ausgesucht hatte (für Annett nur das Beste), sonst wäre er ja wohl nicht gleich wieder genutzt worden. :-)

Wir sind dann in aller Ruhe noch die 66 erkunden gefahren. Dabei kamen wir unteranderem nach Alanreed einem Ort mit 30 Einwohnern, einer Tankstelle, einer Post, ein Gefängnis und einem Motel. Super!! :-)
Heute wütete ein irrer Wind und zwar in Richtung Osten, ich habe jetzt voll die Ruhe weg. Ich denke, dass ich es bis zum 15.05. nach Chicago locker schaffe. Es sind noch etwa 2000km zu fahren und die sollte ich in der Zeit wohl schaffen. Morgen um 7.00 Uhr geht es weiter.
Ach den schiefen Wasserturm haben wir heute auch noch gesehen. Von dem hatte ich mal in einem Buch gelesen, ist ne Werbeidee für nen Restaurant gewesen, der war nie in Benutzung. Schon komisch wenn man vor Sachen steht die im letzten Jahr, als die Planung für die Tour anfing, noch so weit weg waren.
Alles in allem ein Tag der Entdeckungen auf der Route 66. Ich hoffe der Rückenwind bleibt mir morgen erhalten und wenn ja hoffe ich, dass viel weniger Sand aufgewirbelt wird. Die Einheimischen meinen der Wind ist nicht normal. Na wenn alles gut geht hilft mir der Wind und mein Plan im Westen zu starten findet Bestätigung. Heute kam uns ein echt armer Hund entgegen, voll beladen gegen den Wind, ist wie kämpfen gegen Windmühlen – die Erfolge sind klein bemessen.
Today the Cadillac Ranch and its surroundings were explored.
Alexa was really excited to spray-paint the cars. “We need colours” was the first thing that I heard today.
I was glad to do something childish and was soon infected by Alexa’s excitement. But I also expressed my concerns about the persistent strong wind. “We will mess up our things” I said.
We travelled to a shopping center and searched for spray cans – NOTHING.
I said, “Let’s go there anyway, they’ll probably have something there.” And correct, they don’t just sell colours, but also everything else that has something to do with the ranch.
Bought colours and across to the cars, I had thought they would be bigger.
Shake and spray, or so you think. The colour flies in every direction with very little actually going onto the car. However, we had fun! In the pictures you can’t see the colours that had scattered all over the ground but you can in the video. Maria (from liegeradfrau.de) helped me to make a new video (actually she made it, I only filmed). You will understand better when you look at the pictures.
After we had finished, when our fingers were colourful, we gave the rest of the colours away and took a few more pictures. Already, everything we had drawn was gone. We managed to take a few pictures of the heart for Annett before it also disappeared. Naturally I had chosen the best place for Annett; otherwise it would probably not have been sprayed over so fast. :-)
We can now in all the quiet explore the 66. On this we came across a place called Alanreed with 30 inhabitants, a petrol station, a post office, a prison and a motel. Super!! :-)
Today a crazy wind blew eastwards; I will be pushed in the right direction. I think that I will easily be able to reach Chicago by the 15th May. It is still about 200km to go, and I should reach it at a relaxed pace. Tomorrow at 7am we continue. Alas we could still see the water tower. I read about it once in a book, it is an advertisement idea for a restaurant that was never used. It’s strange to stand in front of things that you read about a year ago when planning for the tour.
All in all a day of exploration on the Route 66. I hope the tailwind stays tomorrow and that there is less sand blowing around. The locals say that the wind is not normal. If everything goes well the wind will help me and my plan to start from the west will have been a good one. Today we saw a poor dog which looked like it had been fighting against a windmill – the poor thing had been really defeated by the wind.

26. April / Route 66 / Ich glaube die Entscheidung war gut .

An English translation is below
Gestern, spät abends rief Alexa noch an, dass sie in zwei Stunden in Albequerque ist. Ich sagte: >>Was dann bist du über 1000km gefahren. Hut ab.<< Raus aus dem Flieger, einmal schlafen, Telefonkarte kaufen und los. Nicht schlecht meine liebe.
Tja, heute morgen gab es dann ein fröhlisches >>Hallo<<.
Alexa und ich haben vor über zehn Jahren das erste mal zusammen gearbeitet. Das Tauchen hat uns zusammen gebracht und wir haben immer mal wieder irgendwo zusammen was gemacht. Mittlerweile ist sie fast Frau Doktor und ich bin Radreisender.
Nach kurzer Absprache war auch schon klar was wir machen. Wir werden das angesagte Unwetter mit Böhen von Sturmspitzen schnell hinter uns bringen und zusehen, dass wir da durch sind bevor es losgeht.
So hole ich die Kilometer auf, die mir fehlen und ich muss hoffentlich zum Ende hin nicht noch Zug oder Bus fahren, wir sind am schlechten Wetter vorbei, können uns über die Zeit unterhalten die jeder für sich verbracht hat und wovon der andere noch nichts weiß und können den Plan für die nächsten Tage machen. Alexa wird am 03.05. wieder fliegen.
Tja, und weil ein Auto viel schneller ist am ein Bike, hatten wir noch Zeit auf den 580 aufgeholten Kilometern mal hier an da raus zu fahren.
Ich wollte immer wissen ob es gut ist den 40er zu nutzen, ja ist es. Die 66 verschwindet oft im Sand und mit dem Rad würdest du dann wieder vor einem Problem stehen. Mit dem Auto nimmst du schnell mal nen anderen Weg.
Auf dem Weg nach Santa Fe haben wir noch ‘n paar Bilder von den Rockies geschossen. Mit dem Rad hätte ich diesen “kleinen” Umweg nicht machen können. Manchmal sind wir auf der 66er, manchmal aber auch nicht; immer das gleiche Bild – in den kleinen Städtchen haben es ein paar Leute geschafft, zu überleben aber es gibt auch viele verlassene Häuser, Tankstellen und kleine Läden. :-)
Die zwei Radler von denen ich vor ein paar Tagen erzählt habe waren nur einige Kilometer vor mir. Ich ziehe meine Schiebermütze vor all denen, die nur durch Ihre Körperkraft über nen Berg radeln. Ein Riesenaufwand!!!!
Wenn wir noch Zeit haben sollten, würden wir uns noch ‘n paar Autos anschauen. :-) Da waren ein paar sehr schöne dabei. 😉
Alles in allem haben wir das Mistwetter gut überstanden. Wir haben jetzt einen Vorsprung von einem Tag zum Unwetter, ich hoffe, das macht uns keinen Strich durch die Rechnung und hält sich noch hinter uns. Ich bete für die beiden anonymen Radler, dass sie dem Unwetter entkommen oder wenigstens Schutz finden. Jetzt sind wir in Amarillo und morgen werden wir die Cadillac.Ranch besuchen. Danach gehts weiter Richtung Osten. Nach meinen neuesten Berechnungen müsst’ ich 120 km am Tag fahr’n, damit ich bis zum 15. in Chicago bin. Wenn ich das schaffe, kann ich noch ein paar Tage wie einst Al Capone durch die Stadt tigern bis ich zurückfliege. Übrigens ist Alexa nicht einfach eine gute Freundin sondern ein echter Diamant. Sie meinte, ich würde in den nächsten Tagen keine finanziellen Engpässe durchleben müssen, sie wolle mich solange unterstützen. ALLERLIEBSTEN DANK!!!!
Was für ‘n toller Tach, ich geh jetzt ratzen, morgen werden wir dann mal nen Blick auf die Autos werfen :-)
Draußen wütet ein Sturm. Hoffentlich ist er morgen vorüber. :-)
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In the early hours of the morning Alexa called again to say that she would be in Albuquerque in two hours. I said “Wow, you’ve travelled over 1000km; I take my hat off to you.” She slept once on the plane, bought a phone card at the airport and now she’s on her way. Not bad my love.
This morning she even managed a cheerful greeting when we met (despite the jet-lag).
Alexa and I worked together for the first time over ten years ago. Diving brought us together and since then we’ve done lots of things together. In the meantime she has become a doctor and I am a bike traveler.
After a short talk, it was quickly clear what we would do. We would leave the brewing storm quickly behind us and make sure that we would not get stuck in the middle of it.
I will make up the kilometers that I fell behind on and hopefully I won’t have to take the bus or the train to the end, but we must pass the bad weather and can use the time to catch up with each other and make plans for the coming days. Alexa will fly back on the 3rd May. However, because a car is a lot faster than a bike, we still have time to bike a bit along the way.
I always wanted to know whether it’s good to use the 40, and yes it is. The 66 often disappears into the sand and with the bike I would face a problem. With the car you can easily go the other way if one route doesn’t work out.
We are on the way to Santa Fe and have taken some pictures of the Rocky Mountains. With the bike I would not have been able to make this ‘small’ detour.
Sometimes we travel on the 66 and sometimes not; the same picture overall – in the small towns some manage to survive but there are many abandoned houses, petrol stations, shops and markets. :-)
The two cyclists that I talked about a few days ago were actually only a few kilometers ahead of me. I have to say, I take my hat off to the man who manages to cycle over a mountain using only the strength of his body. A huge achievement!!!!
If we have time, we’ll go and look at a few cars. :-) There were a few really beautiful ones close by. 😉
All in all we passed successfully through the bad weather. We’re now a day ahead of the storm and I hope it doesn’t bother us anymore and stays in the left-behind kilometers. For the two anonymous cyclists, I hope that they find protection from the storm and in the worst case, can take a day to shelter.
We are now in Amarillo and tomorrow we will visit the Cadillac Ranch, then onwards to the east (Chicago).
According to my newest calculations I must do approximately 120km per day to make it to Chicago by the 15th May. If I manage this, I’ll be able to spend a few days checking out the city before I fly back to Berlin.
Alexa is incidentally not only a good friend but also a real diamond. She told me that I won’t have any financial worries in the coming days. She would like to sponsor me, thus making her a kind of Friend-Sponsor.
THANK YOU VERY MUCH.
What a lovely day, I will sleep now and tomorrow we’ll go and have a look at some cars. :-)
Outside a storm is blowing in. I hope that by tomorrow it has passed. :-)
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25. April/ Route 66 / So schnell verändert sich alles.

An English translation is below
Eigentlich wollte ich spätestens um 6Uhr los. Wecker war gestellt und als es klingelte war ich noch hundemüde. Ich stellte den Wecker ne Stunde später noch mal und legte mich wieder hin. Als ich dann endlich aufgestanden war und mit Annett telefonierte war auch gerade Steffen zu gegen. Er meinte nur ob ich die Uhr schon umgestellt habe. Nee, alles klar, die haben mir in NM ne Stunde geklaut.
So, also um Acht ging es dann los. Es war wieder kalt. :-(
Meine Strecke heute sollte um die 105km bis Grants betragen. Mehr geht nicht, der nächste Ort, wo ich auch schlafen kann, ist dann wieder zu weit weg. :-(
Na gut dann sehen wir uns mal ne bisschen die Gegend an. Navi an, auf den LUX ist Verlass. Und richtig, es ging erst ein Stück entlang der 40 und dann in die Wüste. Cool. Wasser hast du, es ist nicht heiß und mal nen Stück schieben tut dir gut, hast schließlich schon 1400km im Sattel verbracht.
Herrlich, keine drönenden Trucks, kein tutender, ratternder Zug, einfach entlang eines alten Abstellgleises in die Wüste.
Am Anfang war die Straße noch ok, fester Sand, doch nach etwa 3km wurde es ziemlich schlecht. Loser, feiner Sand. Na du wolltest ja auch mal schieben. Haben dem Herren die 100km nicht gereicht, musste er noch etwas Spannung in die Sache bringen? Na das mit dem schieben hielt sich in Grenzen. Nach zwei Stunden off road (18km) war ich wieder auf der Straße und kurz darauf auf dem 40er gen Osten. Gleich an der nächsten Straße stand ein Schild mit Hinweis auf die 66. Ha, dann runter hier das sind noch 75km auf der Straße die du sehen wolltest. Also viel war nicht zu sehen, verlassene Häuser ohne Ende.
Als die Rout 66 mehr oder weniger durch den Interstat 40 abgelöst wurde, hat es viele Leute die Existenz gekostet. Die neue Straße verläuft an vielen Stellen nur ein paar Meter weiter. Aber diese Straße ist viel schneller, eben auf eine neue Zeit zugeschnitten. So schnell verändert sich alles,
Die meisten Menschen, abseits der Plätze wo mit der Route 66 Geld zu verdienen ist, sind arm dran oder schon weggezogen.
Schade, man kann den Scharm der damaligen Zeit noch spüren, man muss aber ganz genau hinsehen und das was noch da ist genau beobachten, so wie das Hotel gestern. Dann bekommt man eine ungefähre Vorstellung was diese Straße mal für eine Bedeutung hatte. Heute ist sie einfach nur eine Straße an der viele verlassene Häuser stehen. Ich glaube, dass eine Reise mit dem Rad die beste Art ist diese Straße zu spüren, man hat Zeit sich bis zum nächsten verlassenen Haus Gedanken zu machen wie es da mal aussah. Mit dem Auto bist du schon drei Blocks weiter und erfreust dich der Dinge die da kommen. Es ist interessant das zu sehen, doch muss man genau hinsehen. Oder man nimmt ein Auto/Motorrad und fährt nur die Highlights an, so wie alle.
Neben der Ruhe war die Landschaft ein voller Hammer. Dass die hier gut Filme drehen konnten glaube ich, ein paar Pferde haben sie vergessen, die Enkel von denen standen heute als wildlebende Form vor mir. Esel, Pferde, Erdmännchen und alles live, wild und in Farbe. Hoffe nur, dass ich nicht noch nen paar Schlangen sehe. Und wenn doch, bitte mit genug Abstand. :-) Das Wetter ist eigentlich ok so – nicht zu heiß, leicht bedeckt. Der Wind pfeift hier an machen Ecke aber ganz schön, an einigen so stark, dass man roten Staub in der Luft hat. Morgen soll ein Unwetter kommen, ich muss sehen ob ich hier überhaupt weg komme/will.
Morgen treffe ich Alex eine alte Freundin. Na seid gespannt.
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I wanted to leave a 6am at the latest. However, when the alarm clock went off I was still exhausted. I set the alarm for an hour later and went back to sleep. When I finally got up and phoned Annett she was with Steffen. He wondered if I had changed my clock. No, everything ok.
So, at 8am I left. It was again cold. L
My route today should be about 105km to Grants. More is not possible as the next place where I can sleep after that is too far away. L
Fair enough, then let’s have a look at the area. Navi on, I rely on the LUX. And correct, the route goes first along the 40 and then into the desert. Cool. I have water, it’s not hot. I’ve already spent 1400km in the saddle.
Good, no roaring trucks, no toot of rattling trains, just along an old railway track in the desert.
At the beginning the street was still ok, hard sand, but after about 30km it was quite bad. Looser, finer sand. Oh well, you’ll have to push. I suppose God wants to bring some excitement into the matter. After two hours off-road (18km) I was again on the street and shortly on the 40 eastwards. On the next street stood a sign with directions to the 66. Then down there are still 75km on the road I wanted to see. However there wasn’t much to see except a lot of abandoned houses.
When the Route 66 was more or less replaced by the Interstate 40, it took the livelihoods of many people. The new road runs in many places only a few meters away. But this road is cut more quickly to a new time. So quickly everything changes.
Most people who came to the Route 66 to make money are now poor or have moved away.
You can still feel the charm of that time, but you have to look closely, as with the hotel yesterday. There you get a rough idea of what meaning this road once had. Today it is just a road where many abandoned houses stand. I think that a trip with a bike is the best way to get a real sense of this road as you have time to look at everything and think about what it used to be. With the car you are already three blocks on and have missed loads. It is however possible to take the car or motorbike and only visit the highlights.
Besides the silence, the landscape was really awesome. I think you can make some excellent films here; all you need is a few horses, wild varieties of which I saw today. Donkey, horse, meerkat – everything alive, wild and in full colour. I only hope that I don’t see any snakes. And if I do, please give me enough notice. 😀
The weather is ok – not so hot, overcast. The wind is nice and sometimes blows so strongly that there is red dust everywhere which creates an eerie but not unpleasant atmosphere. Tomorrow a storm is due to blow in, I’ll have to see whether I can continue or not.
Tomorrow I am meeting Alexa, an old friend. Will be exciting.

24. April / Route 66 / So kennen ich sie ODER Das war dann Nummer Vier.

An English translation is below
Fünf Uhr los, heute wollte ich es wissen. Bis Gallup sind es von Haustür zu Haustür 184km gewesen.
Schon beim raus gehen merkte ich den Unterschied der Temperaturen ganz deutlich. Nach 5min Fahrt holte ich meine Handschuhe raus, die sind fingerlos, was dann auch nicht viel nutzte. Hm, Socken gehen auch zur Not, hast de schon mal bei irgend ner Tour gemacht. Halt, du hast noch die Handschuhe zum bauen. Die hast du extra mitgenommen falls du mal Unterwegs basteln musst und dann nicht aussiehst wie ein Schwein. Also erst die Handschuhe zum basteln und die ohne Finger drüber, so geht das!
Nach etwa 30 min überlegte ich ob ich mir heute Socken anziehen soll. Sonst trage ich nie welche sondern mache mir nur Fußpuder in die Schuhe. Nee, das wird mir dann doch zu umstädlich.
Wie viel Grad sind es eigentlich heute. Ups, 3,5°C das ist nicht viel. Aber so kenne ich die Wüste – Nachts kalt und mittags nicht zum aushalten.
Die Wüste war heute voll irre. Diese Farben sind der Wahnsinn, kommt auf den Bildern nicht so rüber. Rot, Grün, Braun und dass alles in verschiedenen Abstufungen. Ganz toll.
Kurz vor New Mexiko – übrigerns ist das die Nummer Vier der Staaten die ich durchquere – änderte sich das Aussehen der Wüste noch einmal. Vieles hier ist Indianergebiet, und bis in die 1960er Jahre wurden hier sehr viele Filme gedreht. Man hätte sich hier einfach an den Straßenrand stellen können und loslegen. Jedes Stück Landschaft hier ist eine Filmkulisse.
Ein alter, sehr guter Freund (leider ist er schon viele Jahre tot) war ein sehr großer Western-Fan, sein Lieblings-Schauspieler war John Wayne, wäre hier voll aufgegangen. Schade, dass du das nicht sehen kannst. Aber dir zu Ehren übernachte ich heute in El Rancho, einem Hotel wo sehr viele Filmstars die hier gedreht haben wohnten. Unter anderem besagter Westernheld. Für dich ist dieses Bild von ihm!!
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Left at 5am. Until Gallup it was 184km between every house door.
As soon as I went outside I immediately noticed the difference in temperature. After 5 minutes of travelling I took my gloves out, which were fingerless and thus not much use. Hmm, socks could be used to solve this problem; after all I’d done the same on previous tours. Stop, ‘fix’ the gloves. I had brought them extra in case on the journey I had to do handiwork and wouldn’t end up looking like a pig after it. Yes, so now the gloves had sock ‘fingers’ and I could comfortably proceed!
After about 30 minutes I considered whether I should also wear socks today. Usually I never wear them and instead only put foot powder in my shoes. No, this would be too cumbersome for me.
How many degrees is it actually today? Oh, 3.5°C, that is not much. But this is how it is in the desert – cold at night and too hot to bear in the afternoon.
The desert was really crazy today. The colours were amazing, but they don’t show on the pictures so well. Red, green, brown, all in different shades. Fabulous.
Shortly before New Mexico – incidentally the state that I am crossing is the fourth state – the appearance of the desert changed again. Much here is Native American territory, and during the 1960s a lot of films were shot here. You could simply put a set at the roadside and start filming without having to change anything. Every piece of countryside here is a film set. An old, very good friend of mine (unfortunately who has been dead for many years) was a huge Western Fan – his favourite actor was John Wayne. He would have loved it here. Shame that he can’t see it. But to honour him I am spending the night in El Rancho, a hotel where many film stars stayed while shooting. Below you’ll see a famous Western hero. This picture is for you, my friend!

23. April/ Route 66 / Der Donkey hinkt!

Kurz vor 6 Uhr ging es los. Ich zog mir heute die Jacke gleich an, es war notwendig doch gestern ein paar hundert Meter höher war es noch kälter. Brauchte gestern seit langem mal wieder meine Handschuhe.
Die 66 oder den 40er? Wir fahren auf den 40 und schauen erst mal wie weit wir kommen. Seit zwei Tagen geht beim Donkey hinten immer die Luft raus, dauert fast den ganzen Tag, also ist es nur ganz wenig. Weil ich zu faul bin den Schlauch zu flicken wechsle ich erst mal das Ventil, kann bei der geringen Menge an Luft die entweicht gut sein, dass es daran liegt. Gleich nach einer halben Stunde Fahrt fehlte auf dem Randstreifen die Brücke. Die Fahrbahn war zu schmal, da konnte ich nicht lang. Ich befürchtete schon, dass ich den ganzen Weg zurück muss. Bis jetzt hat man mich in Amerika noch durch keine Baustelle gelassen. Das ist in anderen Ländern immer ok. Aber die Arbeiter hatten ein Einsehen. Sie stoppten echt alle Maschinen und ließen mich durch. DANKE.
Ich bin dann in Joseph City kurz auf die Route 66 um zu sehen was es da alles tolles gibt. Nicht viel Steffen, braucht man nicht hin.
Na nach 57km war ich in Holbrook und die Luft etwas runter. Hm, der Tag hat gerade erst angefangen es ist nicht mal halb Zwölf.
Fakt ist, dass du nen Loch im Reifen hast, nen kleines aber nen Loch. Lass uns das in Ruhe flicken, dann kannst du noch den Blog von gestern laden (hatte nen ganz schlechtes Netz) und schläfst einfach mal nen bisschen.
Ok, dann eben so. Der Weg war nicht ansträngend und der Wind kam heute voll von der Seite. Zum Glück war er nicht so stark wie gestern. Ja, die Straße geht nur nen keines Stück nach Süden und schon sind die Karten neu gemischt.
Na gut ruhe dich heute mal aus, ab jetzt geht es wieder 750m höher, das ganze verteilt sich auf 300km sollte also hoffentlich im Rahmen des etwas sportlichem Fahren liegen.
Zum Thema Schlauch flicken bin ich fest der Meinung, dass das warten bis die Gummilösung soweit ist (5 min soll man warten) und das Luftaufpumpen mehr Zeit in Anspruch nimmt als alles andere. Voraussetzung ist, dass man das Loch gleich findet. Bei mir war eine defekte Stelle direkt an der Naht. Habe schon gute Schläuche, genau darum. Billige gehen oft an den Nähten auf. Die teureren sind aber wohl auch aus China. Na egal, ich werde es nicht ändern können und solange ich nicht auf dem Standstreifen in der Mittagssonne (was für ein Gedanke) nen Loch finden muss kann ich damit leben. Da ich ja durch meine echt gute Bereifung die letzten 15.000 km nur eine Panne hatte (und die war selbstverschuldet, bin in ein Loch gefahren, dass ich nicht gesehen habe), war das heute mal wieder ne gute Übung. Ich kann es immer noch sehr schnell und dem Donkey und somit mir geht es wieder gut.
Ich versuche morgen ca. 135km zu kommen, mal sehen wie sich der Anstieg anfühl.
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We got going shortly before 6am. I put my jacket on straight away today as it was necessary. Yesterday, a few hundred metres higher, it was even colder. I’ve needed my gloves for a while now.
Route 66 or Highway 40? – We’ll try the Highway 40; let’s first see how far we can get. The Donkey has been losing air in the back tire for two days. It has taken almost a whole day for the tire to get flat, which means that the hole is small. However, as I’m too lazy to glue the tube, first of all I just change the valve. Perhaps this is the reason for the slow escape of air. Half an hour later I realised that the bridge was missing from the hard-shoulder. As the lane was too narrow I couldn’t switch onto it. I already feared that I had to go back the other way as I hadn’t been allowed to cross any U.S. construction sites so far. Other countries usually tolerate ‘trespassers’. This time the workers were nice. They even stopped the entire machinery to let me through. THANKS!
In Joseph City I switched to Route 66 for a short time to see what spectacular things were to be found there (nothing worth mentioning, Steffen, no need to go there).
After 57km I arrived in Holbrook and found that some air had escaped. Hmm, the day had just begun; it wasn’t even 11:30am. I had a hole in my tube, a tiny one, but a hole and it had to be fixed. I could then upload the blog from yesterday (internet had been too bad) before having a nap. Okay, that sounded alright.
The trip wasn’t exhausting; the wind blew from the side today. Fortunately, it wasn’t as strong as yesterday.
From now on I was going to be climbing a further 750 metres extending over 300km. This should be in the framework of athletic cycling, hopefully.
On the subject of patching a tube: my tube had a defect directly at the seam (a typical weak point) although I only buy ‘high quality’ tubes. Cheaper brands have a strong tendency to tear open at the seam. Both are produced in China nowadays. However, I can’t change these things. As long as I don’t have to fix a puncture on a hard-shoulder in the midday heat I can stand it. Thanks to my really good tires I’ve only had one puncture within the last 15,000km and that was due to my own mistake (I ran into a pothole I had not noticed). So this repair was just welcome practice. I’m still fairly quick at it – soon the Donkey and I were good to go. J
I’ll try to make 135km tomorrow. Let’s see how the climbing is.

22. April/ Route 66 / Der Plan geht auf. :-)

An English translation is below

Ganz gemütlich um halb sechs los. Schlüssel wegbringen, rauf auf den Donkey und ab durch die Mitte.
Es war kühl heute Morgen und ich habe überlegt ob ich meine Jacke raus hole – Ich lies es aber überlegte immer ob ich anhalte und sie doch anziehe. Die Faulheit siegte. Doch mir war klar, dass ich nun öfter darüber nachdenken werde; ich fahre nach Osten da ist es kälter.
Das war einer der Punkte warum ich die Tour nicht nach Westen mache wie die meisten. Wenn ich Anfang April in Chicago los gefahren wäre hätte ich ganz schön gefroren und Mitte Mai wäre es in Las Vegas und L.A. Noch wärmer gewesen.
Der zweite Grund war, dass die Strecke ab übermorgen nur noch bergab geht. Das geht über viele hundert Kilometer. Beim abfahren werde ich es kaum merken, doch beim ständigen noch oben fahren gehen dir nen paar km/h verloren.
Und Punkt Nummer drei war der Wind. Der Wind (mal Freund mal Feind) kommt meistens aus West bzw, Süd-West. Somit hätte ich mehr Tage gegen als mit dem Wind strampeln müssen. Heute hätte ich mich schon verflucht wenn ich aus der anderen Richtung gestartet wäre. Es gab mal wieder vollen Wind, leicht aus Süd-West. Also aufpassen der drückt zur Straße aber schiebt auch etwas.
Mein Plan geht bis hier also auf. Schauen wir mal wie es weiter geht.
Heute habe ich den höchsten Berg hier passiert. YAAAH, nen totes Pferd oder Esel am Straßenrand gesehen, am Meteoreneinschlag-Platz vorbei gefahren. Zei kleine Canyons am Straßenverlauf gesehen, wieder einige verlassenen Tankstellen oder so ähnliches fotografiert. Wobei eine Werbung echt toll war: Zwei riesige Pfeile steckten im Boden, die waren schon vom weiten gut zu sehen. Durch die Weiten hier hat man oft witzige Werbeideen.
Ich bin 158km gefahren und versuche immer noch die Zeit aufzuholen, es wird schwer – liege etwa 450km hinten. Der Besuch am Grand Canyon hat mich wieder einen Tag gekostet. Doch wenn ich das nicht gemacht hätte, würde ich mich heute bestimmt hassen. 
Als ich durch Flagstaff kam hatte der Gedanke des Abstechers den Andreas vor zwei Tagen machte mich wieder eingeholt. NEE, das lässt du, du kommst mit Annett noch mal in diese Gegend und dann fährst du nach Sedona.
Sitze im Motel und werde wieder früh los fahren. Mal sehen morgen stehen zwei Optionen zur Wahl einmal 55km und dann 135km, dazwischen ist wieder nichts.
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Slow-paced start at 5:30am. Gave back the keys, onto the Donkey – ‘Get a move on!’
It was cold this morning. I thought about wearing my jacket, but I didn’t follow the idea. Undecided whether to stop and pull on the jacket or not, I let my laziness triumph eventually. At the same time I realised that from now on I have to think of keeping warm more often. I’m going east. It’s colder there.
The latter was my first reason not to travel westwards like most of my predecessors. If I had started from Chicago in early April I would have pretty much frozen. In Mid-May I would have suffered from even higher temperatures in Las Vegas and L.A.
The second reason was that the day after tomorrow will bring a permanently sloping terrain over a distance of many hundreds of miles. This won’t matter when I travel east as it is downhill, but if I travelled west and had to climb for a long time, I would be faced with a severe loss of speed. Reason number three was the wind. One time your friend – another time your enemy, it mostly comes from the West or South-West. Going westwards I would have spent more time struggling against the wind than being pushed by it.
Today I would have cursed myself if I had started from the opposite direction. The wind came from South-West as usual blowing at full speed. I was pushed to the middle of the road, but nicely from behind as well. Everything had worked out so far. Let’s see what’s next! Today I passed the highest mountain around here. Yeah! I saw a dead horse or donkey at the roadside, cycled past a meteorite crater, spotted two small canyons alongside the road and took some more pictures of objects such as abandoned gas stations. One of the scattered advertisements was great: two huge arrows pinned in the ground, easily to distinguish from afar. The desert inspires witty advertising ideas as it provides a fitting background.
I‘ve managed to cycle 158km, still trying to make up for lost time. Not an easy task as I’m 450km behind. Well, the visit to the Grand Canyon cost another day, but if I had missed it I would hate myself.
When I came through Flagstaff, the idea of the detour which Andreas went on two days ago crossed my mind again. No way, leave it alone! You’ll return to this area anyway accompanied by Annett next time. Then you can go to Sedona.
Right now I’m sitting in the motel preparing for another early start.


Sven Globetrotter

Matthias Zwinkau

Physiotherapie am Antonplatz
Berliner Allee 22
13088 Berlin