Sven Globetrotter

Nordsee-Radtour / 19.Juli / Es ist einfach zu heiß!

Da das Früstück im Preis enthalten war haben wir es noch mitgenommen und sind dann um 10.00 Uhr erst gestartet. VIEEELLLLL zu spät. Es war schon warm als wir los sind. Gegen 13.00 Uhr ging schon fast nichts mehr. :-( ES WAR EINFACH NUR HEISS. ÄTZEND (39°C).  Und da ich immer noch das Gepäck von Annett habe war es doppelt ätzend. 😉

DIe Gegend hier ist sehr schön, tolle Dünen und niedliche Orte, nur leider viel zu heiß. Man kann es nicht genießen, weil man nur mit sich selbst beschäftigt ist. Das hat auch dazu geführt, dass wir nach 24km die Nase voll hatten und in den Zug gestiegen sind.

Erst wollten wir nur bis Alkmaar, haben dann aber beschlossen weiter bis an die Küste zu fahren und nach Texel überzusetzen. So haben wir wenigstens das Zugticket für die Räder gut genutzt. Hätten wir uns morgen entschlossen weiter mit dem Zug zu fahren, wenn das Wetter so bleibt, hätten wir noch einmal bezahlt. Bahn fahren ist übrigens nicht ganz billig. Etwas mehr als bei uns. :-(

Der Preis für die Fähre ist wiederum ganz ok, fünf Euro für zwei Richtungen inkl. Rad ist sehr gut finde ich.

Jetzt sind wir auf Texel. Die Strecke ist als Sommerroute im Bikeline Heft ausgewiesen und als Alternative zur Route über den Afsluitdijk (Abschlußdeich) der 30km lang ist beschrieben. Wir wollten eigentlich über den Deich, haben uns dann aber dagegen entschieden, Das Problem ist nicht die Länge sondern, dass man da keinen Schatten hat um Pause zu machen. Ich bin schon bei meiner London-Berlin Tour drüber, es war sehr interessant aber bei dem Wetter wäre es eine Qual geworden.

Nun sitzen wir hier im Restaurant, ich schreibe den Bericht für heute und Annett schreibt mit Mama, Schwestern, Kind und, und auf  WhatsApp. Wir lachen uns gerade scheckig über Annetts Schwester, die die drei Wochen unseres Urlaubs bei uns wohnt und der Meinung ist, dass wir ihr die Wohnung sehr schön eingerichtet haben. Sie will nicht mehr in ihre Wohnung nach Prenzlau ziehen. Sind wir jetzt obdachlos?? :-)


Nordsee-Radtour/ 18. Juli / Dünen die bis 20m Höhenunterschied haben, 37°C und Gegenwind

Die Natur kennt viele Launen. Wir hatten zum Glück nur gegen drei von ihnen zu kämpfen.

Wenn man sich mit einem Fahrrad vorwärts bewegt wird schnell klar wie gewaltig diese Welt eigentlich ist und, dass wir nur durch unsere vielen Hilfsmittel, die wir geschaffen haben, noch darin bestehen.

Wenn man zum Beispiel in einem sehr unwirklichen Gelände unterwegs wäre ohne einem Rad (womit man schnell voran kommt) und Wasser auf Vorrat, dann würde aus einem Reisevergnügen bei 37°C schnell bitterer Ernst werden. Es war eigentlich viel zu heiß um sich Körperlich zu betätigen, also ungeschützt in der Sonne durch die stark steigenden und fallenden Dünen zu radeln.  Darum haben wir uns auch nur 48km vorwärts bewegt. Wir haben versucht die Belastungen in Grenzen zu halten.

Auf der Suche nach einem Zeltplatz, der auch Bäume zum Schutz bot waren wir doch schon sehr an unseren Grenzen gelangt. Ich, ganz Gentleman, tauschte dann auch die schweren Taschen von Annett gegen ein paar leichte von mir um ihr die Fahrt zu erleichtern. Sie meinte zwar, dass das ja ihr Zeug ist was sie mitschleppen wollte aber als ich es nach langer Diskussion dann einfach umbaute war sich nicht böse darüber. 😉

Doch zurück nach Den Haag, eine wunderschöne Stadt die auch als Sitz der Königsfamilie dient. Wir hatten das dritte Ziel unserer geplanten Reise vom letzen Jahr schnell erreicht und freuten uns, dass wir den Abstecher gemacht haben. Eine schöne, kleine Stadt mit vielen alten Häusern, nicht wie Rotterdam, dass durch die Bombardierungen im zweiten Weltkrieg nur noch sehr wenig Altes vorzuweisen hat. Straßenlaternen in Form von Kronen, kleine Läden wo man Bilder von der Königsfamilie kaufen  kann und stark bewachte, schön geschmückte Paläste weisen überall auf die Royals hin – ein bisschen wie im Märchen. 😉 Was für Mädchen also. Nee, hat mir auch gefallen aber wohl eher wegen der Bauten und nicht weil sie so schön geschmückt waren. Egal wie, wir haben uns sehr wohl gefühlt, dann schnell noch ein Eis vor einem der zahlreichen Paläste und weiter ging es auf Nordsee- Tour.

Die Niederländer haben glaube mehr Fahrräder als Autos, der ganze Bereich an den Stränden war vollgestellt mit ihnen, ein irres Bild – Parkplatzprobleme auf eine ganz andere Art. :-)

Einen geeigneten Zeltplatz haben wir nicht mehr gefunden, sie waren alle in den Dünen ohne Bäume, da hätten wir es nach 10 Minuten in unserem Zelt nicht mehr ausgehalten. Als wir dann in Noordwijk auf ein Schild wo Bet and Breakfast stand stießen und auch noch ein Zimmer frei war haben wir uns den Aufbau des Zeltes schnell gespart. Wir waren froh aus der Hitze zu sein. Schnell noch was einkaufen, duschen und beim Abendbrot noch etwas mit den Vermietern reden um dann völlig schlapp ins Bett zu fallen und wegen der Hitze nicht richtig schlafen zu können.

Bin um halb Sieben aufgestanden, es ist so heiß, Annett versucht noch ein paar Minuten zu schlafen, was aber glaube nichts wird. Sie dreht sich von rechts nach links und meint, dass es heute noch heißer wird, das hat ihr die Vermieterin gesagt. Schön. :-( Ich würde nachts fahren aber wir sind ja hier um die Landschaft zu genießen, nachts sieht man sehr wenig, da hat Annett schon Recht. Na mal sehen wie weit wir heute kommen. Lassen uns treiben. Dann werden zum Schluß eben noch ein paar Kilometer mit dem Zug gemacht um pünktlich zu gemachten Terminen zu gelangen. Wir haben Zeit. :-)

 


Nordsee-Radtour / 17. Juli / Im Wasserbus nach Rotterdam

Um sieben Uhr aufstehen, ein tolles Frühstück, Verabschiedung :-(  und dann hat uns mein Schwager noch zum Hafen gebracht damit wir zünftig nach Rotterdam mit dem Wasserbus fahren können.

Mein Schwager ist extra nicht so schnell gefahren damit wir hinterher kommen, 25 km/h war so die Geschwindigkeit. Ich muss mit ihm mal nen paar Runden mit Gepäck machen. Er fährt viel Fahrrad aber dann doch eher sportlich ohne Gepäck. Ich war nicht schlecht erstaunt, dass Annett immer dran blieb. Für mich war das gar nichts, da ich früh ja immer erst so 20km brauche um warm zu werden.

Dank der zügigen Fahrt waren wir überpünktlich vor Ort und konnten noch etwas über Japan sprechen und über ein anderes Rad für meinen Schwager, ein Reiserad wie der Donkey für meinen Schwager.

Der Bus kam pünktlich, musste ja nicht mit einem Stau kämpfen 😉 und schon ging es ab. Nicht ganz billig 6€ p.P. ist schon viel für ne 40 min Fahrt. Schnell ein paar Bilder von den noch erhaltenen Sehenswürdigkeiten. Es sind nicht viele alte Bauwerke vorhanden da der Hafen bzw. die Stadt im zweiten Weltkrieg ja sehr stark beschädigt wurde.

Danach ging es schell los weil wir schon wussten was auf uns zu kommt. Hitze ohne Ende und Gegenwind – ¨so eine Sch……¨ Zietat von Annett nicht von mir. :-) 😉 Haben uns dann doch noch 53 Kilometer voran gekämpft um dann auf einem extrem teuren Zeltplatz zu landen. Bei dem Preis hätte das Stück Land wo das Zelt stand eigentlich den Besitzer wechseln müssen. ;-(

Schöner Tag aber die Hitze war heavy.


Nordsee-Radtour / 16. Juli / Auch das gibt es in Holland.

Um 9.00 Uhr ging es direkt in den Bäcker Essenfassen und los – wir hatten uns viel vorgenommen. Es sollte von Amsterdam nach Dordrecht zu meiner kleinen Schwester gehen, für Annet zum ersten mal eine Tagesetappe über 80km. Es waren von Tür zu Tür 92km, ich ziehe meinen Hut.

Auf dem schnellsten Weg raus aus Amsterdam und ab aufs flache Land. :-) Das Wetter ist besser geworden und im laufe des Tages kam sogar die alte Dame zum Vorschein.

Mit jedem Kilometer dachte ich, dass Annett schlappmachen wird, doch sie hat bis zum Schuß durchgehalten. Ich bin so stolz auf sie, das ist schon gut für jemanden der am Tag in Durchschnitt nur 3km zur Arbeit und zurück fährt. Und dann kommt einmal im Jahr eine Tour wo wir in drei Wochen immer so um die 800-900km zurücklegen.

Wasser, Mühlen, schöner Häuser, nette Menschen – Holland – Annett liebt es und ich finde es gibt auf dieser Welt Orte die bei weitem schlimmer sind. Radwege wohin man schaut, an manchen Stellen sind sie breiter als die daneben laufenden Straßen. :-) Was mich sehr erstaunte war, dass es auch in Holland Staus gibt, dachte, dass es hier weniger Autos pro Kopf gibt.

Bei meiner Schwester angekommen gab es ein fröhliches Hallo, den die Tochter von den ihnen ist gerad mal drei Monate und wir haben sie jetzt innerhalb dieser Zeit schon zweimal gesehen. :-) Die Wohnung ist wunderschön, Annett hätte am liebsten einige Sachen gleich mitgenommen weil sie so toll in unsere neue Wohnung passen würden. Wir haben dann echt noch lange gesessen und über alte Zeiten und Pläne für die Zukunft gesprochen. Mein Schwager will vielleicht im nächsten Jahr mit auf meine Tour durch Japan kommen, schauen wir mal wie sich das entwickelt. 😉


Nordsee-Radtour / 15. Juli / Wir haben es endlich geschaft. :-)

Im letzten Jahr war ja diese große Überschwemmung in vielen Teilen Europas. Den Bereich um Hannover hatte es auch getroffen, wodurch unser Zug im letzte Jahr eine Stunde früher fuhr (ZÜGE FAHREN IMMER ZU SPÄT). Einige können sich vielleicht noch erinnern, dass wir dadurch nicht unsere Reise von Amsterdam über Rotterdam nach Den Haag machen konnten. Das Problem war nicht ein Platz in einem späteren Zug sondern die Plätze für die Fahrräder. ACHTUNG: In den Sommermonaten sollte man wenigstens sechs Wochen vorher buchen sonst sieht es mit Stellplätzen für die Räder in den IC’s sehr schlecht aus. Na egal – WIR HABEN ES ENDLICH GESCHAFT!! :-)

Um 10.00 Uhr ging es heute Morgen los. Erst einmal In einen kleinen Bäcker – sehr zu empfehlen. Eine preiswerte Alternative zum sehr teuren Frühstück im Hotel. Pünktlich zur Abfahrt fing es an zu regnen, spitze.

Abgesehen davon, dass es an einigen Stellen kaum Platz gibt sein Rad abzustellen, gibt es auch Ecken wo man echt auf den starken Radverkehr aufpassen muss. Annett war am Abend richtig fertig. 😉 Zum Glück sehe ich nicht richtig und konzentriere mich auf das was vor mir passiert und muss nicht noch Schaufenster ausspähen. Das Ergebnis waren viel zu große Schuhe für Annett weil sie sich beim Kauf nicht richtig konzentrieren konnte. 😉

Auf dem Tulpenmarkt gab es ein Starterkit für Hanf, haben überlegt ob wir es als Gag verschenken, waren uns dann aber nicht sicher ob der Besitz in Deutschland verboten ist. 😉

Neben den Hauptsehenswürdigkeiten haben wir nicht nur den Tulpenmarkt besucht, sondern ne Bootstour gemacht, waren im Stadtpark, im Rotlichtviertel und in Chinatown. Amsterdam ist auf jeden Fall eine Reise wert und wir sind glücklich die Tour nicht in Rotterdam gestartet zu haben, wie es eigentlich im Bikeline Führer geplant ist. Außerdem konnte ich so mal wieder den LUX auf den Zahn fühlen. Morgen geht es zu meiner Schwester in der Nähe von Rotterdam und übermorgen auf Nordsee-Tour. Ihr seid herzlich eingeladen!!!  😉


16. Mai / Route 66 / So hatte ich mir das nicht gedacht.

 Neun Uhr aufstehen, man was für ein Luxus. Boh.

Alles zusammenpacken und überlegen was aus der Lenkertasche alles raus muss, weil sie dir das sonst am Flughafen abnehmen.

Mückenspray, Messer, Sonnenschutz, davon habe ich einen Liter in den 40 Tagen verbraucht; aber muss sein ist mein Schutz wegen des Hautkrebses, und das Pfefferspray nicht vergessen. Ich weiß nicht für was ich das eigentlich immer mitschleppe. Gegen Hunde währe ich mich nicht damit und gegen Menschen, die dir was Böses wollen, würdst du es nicht einfach mal schnell aus der Lenkertasche holen können. Na ich habe es mit, und als ich in der Wüste unter dem Interstate lag, hat es mich, unter meiner Isomatte, beim Einschlafen beruhigt.

Wichtig ist mir immer, dass ich mein Messer im Gepäck habe und nicht am Mann, sonnst ist dieses sehr schnell weg. Abgenommen :-(

Als ich 2012 von London zurück bin hat man mir in Dover ein sehr gutes Messer abgenommen. Du musst da durch ein Labyrinth von Wegen und Stationen zur Fähre. Unter anderem kommst du an einer Kontrolle vorbei die von Zeit zu Zeit jemanden herauszieht. ¨Heute nehmen wir uns mal nen Radfahrer vor¨ – war wohl der Gedanke der Frau im Dienst. Naja, du musst da in eine extra Halle wo sie alles haben um Autos zu durchsuchen. Hebebühnen, Werkzeug und nen Haufen Zeug, das ich nicht kannte.

Die Frage war: >>Haben Sie Drogen oder Waffen<< Ich verneinte das. >>Kein Messer oder so<< Ich antwortete >>Ja, ein Messer habe ich<< Sie wieder >>Dann zeigen Sie das mal bitte<< Messer raus und ihre Augen leuchteten. >>Das Messer können sie nicht mit auf die Fähre nehmen.<< Aha, dachte ich und nun. Sie erklärte mir, dass das verboten ist. Ich wiederum versuchte ihr zu erklären, dass ich auf meiner Tour jeden Tag Zelte und mit dem Messer mein Essen zubereite. Hm, warten Sie mal hier, meinte sie.

Mit ihrem Chef im Schlepptau kam sie zurück. Er erklärte mir das Messer über eine gewisse Zollgröße in England verboten sind, und ich mich eigentlich strafbar gemacht habe. Ok, das verstehe ich. Brot und Schinken schneiden sich aber mit einem Schweizer Taschenmesser mehr als schlecht. Das verstand er wiederum.

Kurz und knapp: es half auch nicht, dass ich ihm sagte es sei ein sehr teures Messer und ein Geburtstagsgeschenk meiner Frau. Das Messer geht nicht aufs Schiff. Ich hätte es noch mit der Post senden können, so freundlich war er dann doch. Die Fähre fuhr 30 min später; keine Chance für mich noch schnelle rauszugehen und das Messer zu versenden. Habe noch nen Zettel bekommen und meine Tränen ergossen sich über die Rehling in den Atlantik . :-(

Hey, wir sind in Chicago. Ups, ja, äh.

Der Weg war nicht weit, 6,4 km, die machst de schnell und gut. Pünktlich zur Abfahrt fing der Regen an, da ich meine Sachen zum Spielen nicht an hatte – ich war ja flugbereit – zog ich kurzerhand meine Regensachen an. Schlüssel abgeben und eine Nebenstraße aufsuchen. Die Straße zum Flughafen war sehr befahren. Diese war auch schön ruhig, so ruhig, dass an den Bahnübergängen nichts ging. Die Züge standen mitten auf der Strecke weil auch andere passieren mussten. Zug für Zug, in beider Richtungen. Das machte man aber so, dass nicht alle Übergänge blockiert waren. Es blieb also immer einer offen und die Züge rückten irgendwie nach um dann einen andern zu schließen und den einen freizugeben.

Die Einheimischen kennen dieses Spiel natürlich und haben auf der Stelle umgedreht und sind einen Übergang weiter. Ich brauchte nen Moment um das zu erkennen. Ah, ok. Ich fahre mal einen weiter da hinten ist offen und die Richtung stimmt noch. Als ich um die Ecke bog war ich so glücklich das Spiel erkannt zu haben. Als im selben Augenblick die Schranken zugingen kochte ich. Das ist doch nicht ihr Ernst. Oh doch – ich wartete. Nach 15 min im Regen stehen, war ich dann drüber. :-(

Meine Nebenstraße führte mich noch nen gutes Stück zum Flughafen; jetzt hieß es aber rauf auf diese Straße. Es gibt nichts Schlimmeres als bei Regen auf ner Straße unterwegs zu sein wo es alle eilig haben. Das Gefühl hier fehl zu sein war doch ziemlich stark. Ich verfluche solche Situationen immer. Das ging zwei Kilometer so, dann kam eine Baustelle. NEEE, dadurch wird der Spaß hier noch enger. Ich musste dadurch es gibt keine andere Möglichkeit. Was für ein Tag!!. Da, das Schild, du musst hier links, da geht´s zu Terminal 1; das ist deine Rettung. Nach dem Abbiegen wurde es ruhiger. Ein Polizeiwagen der an mir vorbei fuhr, stoppte 50m weiter und machte Blau-Rotlicht an. Na der meint dich. Tja, hier können sie nicht weiter, das ist die Auffahrt zu einem Expressway. Leuchtet mir ein, sagte ich ihm. Ich muß zu dem Terminal dahinter. Wie komme ich dahin? So nicht, war die klare Antwort. Die Alternative lag etwas zurück an der Straße die ich eben mit Hochgenuss verlassen habe. Er versuchte mir zu erklären wie ich zum Zug komme. Ich verstand nur Bahnhof. Er sagte mir ich soll zurück zu der großen Straße und da warten. Hinter ihm standen schon einige Autos und Busse. Ich fragte ob ich wirklich auf dem Seitenstreifen entgegen der Fahrtrichtung fahren soll. >>Ja, mach das, ich fahre einmal herum und komme denn da hin.<< waren seine Worte.

Ich stand dort und mir wurde kalt; nasse Regensache kühlen schnell aus finde ich. Auf die Toilette musste ich auch – wo bleibt der?

Ich suchte den Horizont nach Bahngleisen ab. Oftmals fahren die Zubringerzüge ja oberhalb. Da machten meine Augen erst einmal schlapp solche Momente sind dann nicht so schön. Na ein Auge zu machen und suchen. Ja, dahinten ist etwas.

Wieder auf die verkehrsreiche Straße und in die Richtung wo die Trasse ist, so wird das was. :-)

Auf dem Weg zur Trasse endete meine Reise auf einem riesigen Parkplatz.

Dort fragte ich nach einem Bahnhof. Ich musste noch weiter auf der Straße mit dem starken Verkehr fahren.

Am Bahnhof angekommen, zog ich mir die Regensachen aus verstaute sie und setzte mich erst mal hin, trank etwas und aß Kekse. Nervennahrung!! Ein Mann kam auf mich zu und meinte, dass ich schon ein verrückter Hund bin, da so mit meinem Rad auf der Straße. Ich bin gar nicht so verrückt, versuchte ich zu erklären. Leider gibt es keinen anderen Weg. Ich erzählte von meiner Reise, und, dass das nun meine letzte ¨verrückte¨ Aktion hier war. Er war wie alle Menschen mit denen ich auf der Tour sprach begeistert, freute sich und meinte zum Abschied >>take care<<

Fahrstuhl rein und raus, hier lang, da lang. Du bist da. Jetzt noch den guten, treuen Donkey flugbereit machen und die Taschen in deinem IKEA Beutel verstauen. Frischhaltefolie um alles drum und einchecken. Die ganze Aktion habe ich gefilmt; was haben die andern Passagiere nur wieder gedacht. :-) Egal!!

Ich musste den Donkey nicht alleine weg bringen, er bekam wie immer einen Aufkleber und dann übernahme ihn ein Angestellter. Guter Service, hatte ich in noch keinem andern Land. :-) Ab durch die Kontrolle, du musst hier auch die Schuhe ausziehen. Gab es in Deutschland auch mal ne Weile, ist aber nicht mehr.

Tja, jetzt bist du drin und dein Flieger geht in drei Stunden.

Als ich dann in Flugzeug saß, und mir überlegte das hier aufzuschreiben, wusste ich, jetzt ist es vorbei. Die Route 66 ist jetzt auch für dich Geschichte. Hm, du bist nun ein Teil dieser Straße, nur ein Staubkorn, aber immerhin. Da wir in der Geschichte des Universums doch eher nicht mal ein Staubkorn sind ist das doch schon mal etwas. :-)

Ich bin nun im Bett und kann nicht schlafen. Die elende Zeitverschiebung, aber in diese Richtung geht es. Nicht schlimm so kannst du den Bericht fertig machen.

Annett liegt neben mir und schläft, sie ist auch sehr froh, dass wir uns wiederhaben. Bis zum nächsten Abenteuer ist etwas Zeit und die werden wir wieder gemeinsam genießen. :-)

Guten Morgen Deutschland!!


15. Mai / Route 66 / Abschied ist immer mit etwas Neuem verbunden.

Viel gibt es dann nicht mehr zu berichten, die wilde Jagd nach unbekannten Dingen und neuen Erfahrungen ist nun fast vorbei.

Heute morgen habe ich noch ein Bild mit dem tollen Ausblick aus meinem Hotelzimmer gemacht. Es ist schon komisch, dass eine Fabrik gleich neben einem Hotel steht und das an einer Stelle die jetzt nicht gerade die schlimmste Gegend ist, gegenüber ist nur noch ein Park und dann gleich der See, einen Block weiter das Hilton.

Gestern auf meiner Irrfahrt habe ich auch so ein Bild gemacht. Nur zwei Straßen vom Williams Tower gab es eine ähnliche Ansicht. Ich überlege gerade ob es das bei uns so gibt. Na vielleicht schon, komme jetzt auf kein Beispiel.

Mein Weg zum Flughafen führte mich noch am Beginn der Route 66 vorbei. Es war wieder Fototermin.

Am liebsten hätte ich einmal laut geschrien, aber son Radfahrer mit nem voll beladenem Bike ist so schon ne komische Erscheinung wenn er da seine Bilder macht. Das Rad nach da, nee doch besser so, warte mal, so war das besser. :-)

Dieses Gefühl, das mich dazu veranlasste am liebsten laut zu schreien kann ich nicht beschreiben. Man muss mal etwas erlebt haben, dass einem viel abverlangte und man es trotzdem geschafft hat. Bei jeder Tour ist es das selbe. Du bist so stolz, dass du es aus eigener Kraft geschafft hast. Aber man kann es auch nicht glauben, dass es nun vorbei ist. Wochenlang hat man sich nur mit einem Ziel beschäftigt.

Ja, man will nach Hause; das Vertraute, Freunde, die Liebste 😉 sehen, fühlen und wieder erleben. ABER man könnte auch weiter ziehen. Nach New York – nen Katzensprung von hier – dich trennen nur ein paar hundert Meilen.

Was treibt mich/uns das Neue/Andere sehen zu wollen? Ich habe oft drüber nachgedacht warum ich so rastlos bin; ich kenne keine Antwort darauf. Aber eins ist glaube sicher, ohne diese innere Unruhe immer voran zu kommen wäre ich bestimmt nicht da wo ich jetzt bin und die Ärzte hätten vielleicht Recht behalten. >>Suchen sie sich einen Wohnung, ihr Mann wird nie mehr Reisen. Er ist ein Pflegefall<< haben sie vor fast genau fünf Jahren zu Annett gesagt. Ich bin HIER!! Es gibt vieles das ich nicht mehr kann, oh ja. Aber ohne den Tumor hätte ich viele Dinge nie erlebt und einige interessante Menschen nie getroffen. Wenn der Bursche an meinem Hirnstamm nun noch versteht, dass er ohne mich auch nicht weiter existiert und wir so noch nen paar Jahre durch die Welt ziehen, kann ich damit leben, dass ich z.B. nicht einmal alleine ins Kino gehen kann weil die Orientierung dort sehr schwer für mich ist.

Etwas merkwürdig war, auf meinem Weg zum Motel in Flughafennähe, wieder zu sehen woran ich nur ein paar Kilometer vorbei gerutscht bin. Ich hatte ja vor ein paar Tagen darüber berichtet, dass auch hier jetzt nen Tornado und Unwetter gewütet haben. Die Bilder der Flüsse die gerade so unter der Brücke durch kommen aus dem Fernsehen habe ich dann heute live gesehen. Wie muss es hier vor drei Tagen ausgesehen haben als das Unwetter war. Warnungen sind im Internet noch zu lesen aber ich glaube/hoffe es ist vorbei.

Mein angestrebtes Motel hatte keine Zimmer. Ich denke, da es dicht am Fluß steht, die Frau ziemlich genervt wirkte und mir sagte vor Montag werde es kein Zimmer geben, dass auch sie Opfer des Wetters wurde.

Mein Glück auf dieser Tour war wieder unbeschreiblich. Und trotz allem Mist der mir anhaftet, geht es mir doch gut. Ich habe einen Weg gefunden meine Träume/Wünsche umzusetzen. Viele Menschen können das leider nicht. Auf meinen Reisen sehe ich viel Armut und Elend. MIR GEHT ES DOCH EIGENTLICH GUT.

Und wie ich schrieb ist der Abschied ja der Beginn einer neuern Sache. Es wird eine tolle Tour geben mit Annett. Wir fahren im Sommer von Lübeck über Hamburg, Amsterdam, Den Haag, nach Rotterdam. Wer will kann uns begleiten. Und denkt jetzt nicht ¨das klingt ja langweilig¨. Ich bin mit meiner Frau unterwegs, da ist die Messlatte etwas höher gelegt. Wie jeder weiß muss man Frauen schon etwas mehr bieten als nen Schlafsack unter nem Highway.

Spaß (ist das Spaß?) beiseite die Tour wir entspannter sein – ja klar – doch es wird Städte und Gegenden geben die wunderschön sind. Und somit gibt es wieder tolle Bilder. Und wer sich in meine Art zu schreiben verliebt hat – der Verfasser ist der gleiche.

Da ich gerade dabei bin Werbung für meine Touren zu machen: Im Herbst (Sep) gibt es eine Tour von Rom über Athen, Istanbul, (ich hoffe) Odessa nach Mera (Rumänien). Dort helfe ich, so gut ich kann, bei einem Hilfsprojekt eines SEHR guten Freundes: www.did-ev.de Für den Verein und die damit verbundene Arbeit werden auch alle Erlöse meiner Vorträge gespendet. :-)

Eine Bitte hätte ich noch: Es gibt einige die diesen Blog lesen und dabei nicht über Facebook kommen. Ich nehme aktuell an einem Wettbewerb teil für den ich viele Stimmen brauche. Die Sache ist für mich sehr wichtig um mein Ziel weiter voran zu treiben. Bitte stimmt für mich ab:  http://www.weltentdecker-gesucht.de/kandidaten/11/detail

Tja morgen geht es nach Hause also gibt es noch einen Bericht vom Rückweg und es wird natürlich in den nächsten Tagen einen umfassenden Bericht der Tour geben. Weiterhin wird es die tollsten Bilder vom Donkey geben, er zeigt sich da von seiner besten Seite und hat eine Anliegen an seine Fans.


14. Mai / Route 66 – Chicago / Ein entspannter Tag.

Um halb neun bin ich aufgestanden und gegen halb zehn habe ich wegen der Gangster-Tour angerufen. Es war noch was frei, alle Daten angeben und fertig. Man muss hier echt aufpassen auf sein Geld. Durch die ständige Bezahlung per Karte könnte man schnell die Übersicht verlieren.

Also in aller Ruhe fertig machen und los. Frühstück gibt es beim großen M, das ist auch der Treffpunkt. Nicht toll aber praktisch.

Na bei 17 min Fahrzeit musst du dich nicht sputen. Ich hatte es befürchtet doch gehofft, dass der LUX hier weniger Probleme hat, weil hier nicht diese Häuserschluchten sind wo das Hotel ist. Ich kam nicht mal in den Park auf der anderen Seite. ALLLLSSSSSOOOO wieder ganz langsam, so ging es.

Die Fahrt wurde dadurch natürlich länger – das geht von der Zeit fürs Essen ab. Mist.

Der Donky wurde auf einem Parkplatz am Zaun angeschlossen, direkt bei Wächter. Kurz fragen ob das ok ist und erklären, dass man das als sicher betrachtet. Er schaute etwas komisch. Keine Ahnung was er dachte. Hier stehen viele gute Bikes in der Stadt rum, ist wie bei uns. Aber ich wollte kein Risiko eingehen. Wenn der Donky weg ist dann ist es erst mal aus mit Reisen. Zum Essen hatte ich, nach bestellen und so, noch 12min. Schei….. Mein Schluckreflex ist seit ich die Kanüle im Hals hatte sehr schlecht. Ich esse also viel langsamer als früher. Ich spülte mit Cola nach.

Jetzt habe ich ne Vorstellung wie sich die fühlen die bei diesen Wettessen mitmachen. :-)

Pause: Ich will noch filmen – Chicago bei Dunkelheit auf dem Rad. :-)

So zurück. Habe glaube noch nen paar gute Sachen in den Kasten bekommen. Maria von liegeradfrau.de wird bestimmt wieder was tolles daraus zaubern. Sie hilft mir sehr bei meinem Vorhaben.

Nach der dritten Runde und über Brücken hier und abbiegen dort, hatte ich die Orientierung verloren. Wo musst du zu deinem Hotel. Ohoh. Tja, wenn man bei Dunkelheit filmen will muss die Sonne weg sein und wenn die weg ist, ist das beste Hilfsmittel zur Orientierung auch weg. Na frage mal in welche Richtung der See ist dann findest du nach Hause. Ich schreibe also bin ich zurück. :-) Wir waren aber eigentlich am Vormittag. Bin nicht ausgelastet, habe zu viel Zeit zum labern. Schön!!! :-)

Kurz nach 11.00 Uhr ging die wilde Reise los. Zwei Guides in zünftiger Kleidung wussten aus der Zeit von O Banion, Dillinger, dem Genna Clan, Colosimo, einigen anderen wichtigen Personen aus der Szene und natürlich Al Capone zu berichten.

Ne super Show haben beiden geliefert. Sie wechselten sich immer ab mit dem fahren des Busses. Es wurden ein paar Stellen angefahren wo etwas aufregendes aus der Zeit passiert ist und dazu Geschichten erzählt. Gut erklärt müssen da nicht mal mehr die Gebäude stehen. Eine gute Tour steht und fällt mit dem Guide. An vielen Stellen war mein Englisch zu schlecht, ich konnte nicht folgen wenn sie schnell sprachen. Am Slang liegt es nicht, man versteht die Leute hier ganz gut. Das war in Texas und besonders in Oklahoma schlimmer. Die Tour geht fast zwei Stunden, wurde nicht langweilig es gab noch ne kleine Verlosung von Capone Artikeln um die Leute auf die Dinge die man noch erwerben kann aufmerksam zu machen und zum Schluß ne nette Verabschiedung. Ich habe noch etwas Trinkgeld da gelassen. Stadtführer freuen sich über ein ordentliches Trinkgeld immer. :-) Wer mal hier ist sollte die Tour machen man sieht ja auch gleichzeitig die Stadt. Hier mal der Link: http://www.gangstertour.com/index.htm

Mit der Tour war mein Tag schon gerettet; als Kind habe ich am liebsten Piraten- und Gangsterfilme gesehen. Aber es sollte ja noch auf den Williams Tower gehen.

Ich fuhr für zwei Stunden ins Hotel. Im Netz hatte ich gelesen, dass die Leute schon früh immer anstehen um im 103 Stockwerk die Aussicht zu genießen und um sich in einen Glaskasten zu stellen der außen an der Fassade ist.

Ich dachte mir dann ist es bestimmt am schlausten da kurz nach dem Mittag hinzugehen. Die Leute sind beim Essen oder ruhen sich noch aus. Der Plan ging auf. Meine Kameras waren geladen aber das Handy hatte ich wieder vergessen. Der Akku reichte genau bis zum letzten Bild. Ich will nichts hören Guido.

Der Weg da hoch führt über viele Informationsstellen zum Tower und eine Schleuse wo man wie am Flughafen kontrolliert wird. Eigentlich wollte ich versuchen nen Bild mit dem Donkey da oben zu bekommen. Aber als ich das alles sah wa mir klar, dass dieser Gedanke wohl zu blauäugig war und ließ es dabei, dass der Donkey vor der Tür warten musste. Gibt eben Stellen wo Esel nicht erwünscht sind.

In rasanter Fahrt mit dem Fahrstuhl, haben sie sich bestimmt vom BERLINER Fernsehturm angeschaut, ging es nach oben. Die Aussicht ist gut und das Wetter spielte auch mit. Auf dem Fernsehturm sieht man ja manche Tage gar nichts. Vor den Glaskästen war großer Andrang. Die Leute wollten alle ein Bild haben auf dem man sehen kann wie mutig sie sind. Auf dem Bild sieht man ja zum Glück nicht was sie zuvor für ein Theater gemacht haben um den Meter vor die Fassade zu treten. Mir half bestimmt, dass ich mal Dachdecker war und durch die Doppelbilder mein räumliches Sehen nicht funktioniert. Für mich gab es kein zögern, hatte mir die Bilder aber irgendwie spektakulärer vorgestellt. Tja der Fotograf warst du selbst, kannst de kenen für verandwortlich machen. 😉

Der Tower war schnell durch und es ging runter. Unten verkaufte man die üblichen Touristen Geschichten und ich wollte schnell durch. Halt Postkarten, du musst noch nen paar Leuten schreiben. Es kamen noch nen paar Kleinigkeiten dazu. Naja, für Frau und Kind. :-)

Gleich um die Ecke in die Post, Briefmarken kaufen und ab.

Tja von dem Video und meiner Irrfahrt habe ich schon geschrieben. Das war es für heute; ist auch wieder einiges zusammen gekommen.

Morgen mache ich das abschließende Bild meiner Tour. Ich will das Schild fotografieren was den Beginn der Route 66 anzeigt. Für mich ist es das Ende. Das Ende für die Tour, die anstängend, abenteuerlich, aufregend und viel neues mit sich bringend war. So anders und doch so vertraut – Alleine durch die Gegend ziehend – Auf dem Donkey durch die Welt – Heute hier und morgen schon ein Stück weiter. :-) 😉


13. Mai / Milwaukee – Chicago / Ist mir dann wieder eingefallen.

Das Unwetter tobte noch eine Weile, ich bin über das grollen eingeschlafen.

Morgens habe ich gezögert die Gardine beiseite zu machen. Was erwartet dich da; wenn es so ist wie die Nacht dann kannst du Milwaukee vergessen. Voll bedeckt, nen paar dunkle Wolken aber nichts was einen Start verhindern kann. GUT. Später im Fernsehen habe ich gesehen, dass einiges bei dem Unwetter zerstört und überschwemmt wurde. Weiß aber nicht genau wo. Auf jeden Fall hatte ich mal wieder Schwein. :-)

Hin waren es knapp 50km, ich fuhr auf Radwegen (ja auch hier sind welche) und Straßen wie ich sie zuletzt in Russland weit ab von jeglichen Städten gesehen habe. Man können sich solche Länder nich bessere Straßen leisten. Die sollten die Kohle die sie für Kriegsspielzeug ausgeben lieber in ihr Land stecken. Dann hätten sie bessere Straßen und weniger Armut. Ich freute mich den ganzen Tag auf das Museum wie nen West-Berliner Ferienkind. Das Bild, das sich mir bot als ich über die Brücke kam war cool. Haben sie gut inszeniert. Das 1903 und Harley-Davidson waren weit zu sehen.

Bei der Ankunft hatten wir erst mal nen Fototermin. Wo der Donkey schon überall war – WAHNSINN.

Ich überlegte die ganze Zeit wie ich das mit dem Gepäck mache. Die Taschen sind am Rad, hm.

Als ich so beim Fotos machen war rollen drei typische Harley-Fahrer aufs Gelände. Mir vielen zwei Sachen wieder ein.

Die hatten ihr Gepäck am Bike und ließen es natürlich auch da. Stimmt Junge. In den ganzen Jahren wo du mit dem Moppet unterwegs warst ist nie was weg gekommen. Also du lässt das Rad voll beladen vor Mc Donalds und den Tankstellen unangeschlossen stehen, dann kannst du hier den Donkey einfach anschließen und die Taschen dran lassen. Die Leute hier klauen bestimmt nicht.

Das andere war etwas, dass ich die letzten Jahre vergessen habe, es ist nicht mehr meine Welt. Mich haben diese schmierigen Typen die überall Harley Davidson zu stehen haben immer genervt. So ein Motorrad fährt man weil es was mit Arbeit und das damit fahren mit fühlen zu tun hat. Naja die Maschinen haben sich geändert und auch die Leute die sie fahren. Ich wechsle das Thema sonst wird mir schlecht.

Ich hatte gar keine Lust mehr rein zu gehen, komisch. Na jetzt schaust du dir das an, die guten alten Öfen stehen da ja wohl auch.

Ein Fest. Maschinen die es Wert sind sich anzusehen. Insgesamt eine Sache die ihre 18 Dollar wert ist. Die haben wirklich alles behandelt womit HD mal zu tun hatte. Es gibt, und da habe ich gestaunt, ne Ecke in der Bilder von ¨wilden Jungs¨ gezeigt werden. Echt gute Bilder. Das schönste habe ich fotografiert.

In ihrem Merchandising-Shop war ich nicht. Die neuste Kollektion von Socken bis Mütze fand ich früher schon …….. denkt euch was.

Nach 45min war ich wieder raus und hatte knapp 70 km vor mir.

Das Wetter hielt sich und es ging zur Metro um nach Chicago zu fahren. Die Straße war jetzt ne andere, diese war aber noch schlimmer. Ich hatte echt angst mir ne Acht zu holen und schipperte so um die Löcher rum immer noch in Gedanken was sich so verändert hat in meinem Leben – der Welt.

Ein Spaßvogel mit nem PickUp fand es lustig dicht an mir vorbei zu fahren und sein Beifahrer schrie laut Yahaa aus dem Fenster. Hm, wenns schön macht. Als sie vorbei waren, sah ich den HD-Aufkleber auf der Scheibe leuchten. Oh man, die passen zu dem Tag. Typen die sich über den Aufkleber AM AUTO profilieren und am Stammtisch von Freiheit sprechen. Wenn dann aber jemand sich die Freiheit nimmt anders zu sein, zeigen sie ihm wie stark sie in ihrem Auto doch sind.

Das Motorrad kann nichts dafür; ich werde diese Zeit immer lieben und bin eigentlich froh, dass ich durch ne blöde Sache soviel Abstand dazu gewonnen habe. ¨Die guten alten Zeiten¨ kommen eben nicht zurück. Aber da die Gegenwart ja morgen schon alte Zeiten sind, wollen wir mal kein Trübsal blasen. Du machst hier gerade wieder mal das was dir mal eben so eingefallen ist. Ich fühle mich auf jeden Fall prima :-) auch wenn ich andere auf der Straße störe.

In Chicago angekommen war es 20.00 Uhr und ich hatte noch kein Zimmer. Kurz: Ich habe eins, viel zu teuer – für mich- aber wir sind ja auch nicht sonstwo.

Morgen gehts auf den Tower und ich hoffe auf eine Bus-Tour zum Thema Al Capone. Für die Tour muss man sich eigentlich nen Tag vorher anmelden, hoffe das wird was. Wenn das nichts wird wäre es echt schade. Der Mann gehört zu der Stadt wir das Brandenburger Tor zu Berlin.


12. Mai / Route 66 / Was für ein Wetter :-(

Heute habe ich meinen Plan nicht nur einmal geändert.

Immer wieder, wenn ich nachts wach wurde wurmte es mich, dass ich für ne blöde Zugfahrt die Pedalen abbauen soll, den Lenker verstellen und den Donkey in einen Karton packen soll. Die Taschen hätte ich dann auch noch in meinen IKEA Beutel machen müssen, sonst hätte ich mit fünf Taschen da gestanden. Es nervte mich.

Als dann der Wecker heute mal erst um 7.45Uhr klingelte war ich schon wieder genervt. Ein kurzer Blick aus dem Fenster, dann noch mal auf die Wetter-Seite, der Plan änderte sich gerade. Also du fährst bis kurz vor Milwaukee (so 40km davor) dann hast du nur etwas über 100km und der Tag bleibt entspannt.

Gegen 9.30Uhr ging es dann los; kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal so spät los bin. :-) Der LUX musste mehrmals wiederbelebt werden, er bekam durch die Häuserschluchten kein vernünftiges Signal. Er hatte einen Herzanfall nach dem anderen und ich somit auch.

Fahr mal hier, ne da, ach ne so. Prickelnd in ner Stadt die ein super Einbahnstraßen-System hat. Ich schlängelte mich also durch die Fußgänger – JA, Menschen die nicht hinter ihren Steuern sitzen. Nach ner Weile bekam ich mit, dass er nur etwas länger braucht um Signale zu bekommen. Wir hielten also mal hier und mal da.

Die Stadt ist cool, ne richtige Stadt eben. Sie hat Radwege, und wie ich finde nicht wenige. Normal eben. Sie hat Läden, Menschen die beschäftigt durch die Gegend laufen, Hunde, Radfahrer, Touristen, Bettler, Taxis, Busse. – eben eine richtige Stadt. Ich bin Stadt-Mensch, ja das bin ich.

Ich fuhr Richtung Norden. Viele schöne Häuse boten sich da, an vielen wurde gearbeitet, die Stadt erfährt wohl gerade einen Umbruch. Alte Industriegebiete werden in Wohnraum umfunktioniert. Viele Leute unter 30 sind mit dem Rad unterwegs, ein Fensterputzer nutzt ein Transportfahrrad um seine Sachen zu fahren. Ich hätte keinen Cent dafür gegeben, dass es in den USA eine Stadt gibt die soweit ist (fahrradtechnisch). Sone Fensterputzer gibts bestimmt nicht mal bei uns. Toll.

Bei Norden fällt mir gerade Süden ein. Es war ganz gut, dass ich mit der Metro in die Stadt bin, der Süden ist wohl die Gegend von Chicago die man meiden sollte. Gerade heute in einem anderen Zusammenhang gelesen – Unbewusst genau das Richtige gemacht.

Nach etwa 40km kam ich wieder an die Bahnstrecke, diese hielt ich für die Strecke der Züge noch Milwaukee, aber da fuhren doch diese Metro-Bahnen wie gestern. Der nächste Bahnhof ist deiner. Rein und nachfragen.

Also es gibt eine Verbindung bis 60km vor Milwaukee; na damit ist dir doch geholfen. Der Plan wurde gerade wieder geändert. Du bleibst heute da wo du so und so hin wolltest (40km vor dem Ziel). Morgen geht es dann noch 40 in die Stadt und zurück. Nur du bleibst dann nicht wieder in dem Ort und schläfst da wieder sondern hängst die 20km dran und bist wieder am Zug. So hast du so um die 100km und der Tag ist wieder ok. Abends bist su schon wieder in Chicago.

Jetzt geht hier gerade die Welt unter und ich hoffe morgen ist nicht wieder alles anders. Sieht da jetzt so aus wie bei den Tornados weiter unten als ich bei Tulsa bei Regen, Hagel, Windböen, Blitz und Donna beschloss mit Alex mal ne Weile im Auto zu fahren um nicht durch die Luft gewirbelt zu werden. Tja, das geht jetzt schon seit vier Stunden so; immer weiter. Um 7.30hr muss alles erledigt sein. :-) Werde noch etwas lesen und muss mir nen Kopf über nen Hotel für morgen machen. Das letzte war super gut und preiswert, doch ist die Tage jetzt irgend etwas los und so ist alles vorgebucht. :-(



Sven Globetrotter

Matthias Zwinkau

Physiotherapie am Antonplatz
Berliner Allee 22
13088 Berlin