Sven Globetrotter

Japan-Tour / 26.05. / Radeln vom Kyoto Tower zum Osaka Tower

Ich wer so gerne noch geblieben, aber es gab kein Zimmer in meinem Preissegment, und glaubt mir ich gebe hier schon mehr aus als sonst. Im Zelt schlafen ist mir bis jetzt noch nicht gelungen, kein für mich geeigneter Platz zu finden. Mitten in den Städten echt schwer und in einem schönen Park kann ich mir nicht vorstellen, nee wirklich nicht. Egal. Ich war jetzt schon oft in Hotels mit Gemeinschaftsbad, ist wie Zeltplatz. Alles super, kein Vergleich mit teilweise anderen Ländern. Du kommst mit 15-30 € hin. Wenn du so etwas nicht findest wären noch Unterkünfte in Gemeinschaftsräumen drin, das ist aber nichts für mich.

Seit ich die Trachealkanüle hatte schnarche ich mehr als laut. Annett muss mich wirklich lieben, habe noch nicht eine Nacht ins andere Zimmer gehen müssen. ODER sie hat einfach nur nen guten Schlaf. Ja jedenfalls das geht nicht, sonst würde ich es auf jeden Fall probieren.

Tja, so konnte ich mir die Paläste in Kyoto nicht anschauen. Ich hatte mir schon eine Bustour ausgesucht die mich zu zwei der bekanntesten gebracht hätte. Nach ner Fahrradtour hatte ich auch geschaut, ist ja die beste Art der Stadtbesichtigung, wie wir alle wissen. Dies hätte mich aber, bitte setzen, 100€ gekostet. Das Geld habe ich leider nicht zur Verfügung. Na vielleicht bleibt zum Ende hin noch Zeit dann hole ich das nach. Oder eben 2018, ich sehe Japan ja am Anfang der zweiten Hälfte der Weltreise schon wieder, brauche mich also nicht heiß machen was zu verpassen. Schön wenn man so entspannt reisen kann. :-)

Kyoto wäre schon cool gewesen. Diese Stadt ist die einzige die im zweiten Weltkrieg nicht bombardiert wurde aus Ehrfurcht für die Kostbarkeiten. Hätte nicht gedacht, dass man im Zweiten Weltkrieg auf so etwas noch Rücksicht genommen hat.

Dass es viele Radfahrer gibt hatte ich ja schon geschrieben, aber nicht, dass etwa die Hälfte von ihnen nur mit einer Hand fährt. die Gründe sind zweierlei. Die einen haben ein Handy in der Hand und die anderen einen Schirm. Ja, so einen Schirm braucht man, sonst bekommt man Sonne ab. :-( Auch Handschuhe helfen dabei.

Die die es wirklich auf die Spitze treiben wollen können auch eine Halterung für den Schirm installieren, ja, so kann man beides haben. Also das habe ich nicht gesehen, gibt es aber bestimmt. Na, was ich aber gesehen habe sind diese Halterungen. Ohne Schirm kam ich am Anfang nicht drauf was das sein soll. ¨Ne Halterung für nen Mikro um auch beim Radfahren Karaoke üben zu können?¨  :-) 😉

Der Weg von Kyoto nach Osaka ist ein Katzensprung, 75 km von Haustür zu Haustür. Es ging zu zwei dritteln immer am Fluß lang. meist mit Asphalt selten mit Sand, entspanntes radeln der Sonne entgegen.

Dadurch, dass ich echt trödelte, mal hier hielt, mal da, kam ich erst im Dunkeln an. Zum Glück sind die Straßen hier meist durch die vielen Lichter hell erläuchtet. Im Dunkel wo viel Lichter aus verschiedenen Richtungen kommen habe ich Probleme. Da machen meine Augen bzw. mein Hirn nicht mit. In Osaka war es aber zu 80% ok. Das mit dem Dunkelwerden um 18:30 Uhr ist echt gewöhnungsbedürftig. In Ägypten wurde es ja schon immer früh dunkel aber so früh hatte ich es auch noch nicht. Bin mal gespannt das so passiert wenn ich im nächsten Frühjahr zum Nordkap radele.


Japan-Tour / 25.05. / Man muss sich nur trauen.

Die Japan-Tour ist ja nur eine der vielen Touren die ich als Vorbereitung für meinen bis jetzt größten Plan mache. So sind in den letzten Jahren schon 35.000 km nur auf Touren zusammen gekommen. Ich war in 14 Hauptstädten und auf drei Kontinenten. Wenn alles gut geht kommen in diesem Jahr noch drei Hauptstädte dazu (Kairo, Jerusalem, Sofia) und Afrika als Kontinent.

Ich denke wenn ich dann im nächsten Jahr noch aus Ekaterinburg (Sibirien) zum Nordkap starte und dann nach Rio zu den Paralympics weiter, wobei ab Flensburg Karl von ¨Inklusion braucht Aktion¨ mit fährt, dann habe ich auch die richtige Ausrüstung für diese Region. Der Rest steht für mich fest. Etwas Ausrüstung fehlt mir noch aber bis nächstes Jahr ist ja noch etwas Zeit um nen Sponsor für nen anderes Zelt, ne andere Isomatte und nen paar Klamotten zu finden. Bin guter Hoffnung da wir im Sommer auch noch eine Audienz beim Papst haben um auf der ¨Inklusion braucht Aktion¨ Tour 2015 die Inklusionsfackel des Netzwerk Inklusion Deutschland segnen zu lassen. Wenn ich davon ein Bild bekomme dann sollte doch auch ein freundlicher Spender zu finden sein. :-) 😉

Bin ja aber ganz vom Weg abgekommen. Also wir waren bei Vorbereitungen. Dazu zählt auch immer, dass ich schaue wie es mit Verkehrsmittel ist, wie und ob man sie nutzen kann. Fliegen, mit vielen verschiedenen Gesellschaften, habe ich durch. Die Bestimmungen sind immer verschieden. Das schwerste Reisen war/ist bei dem Flug jetzt für mich weil das Rad vollkommen in einen Karton muss, lässt sich schecht händeln. Aber ich bin hier und werde bestimmt auch wieder nach Hause kommen. Die Tour hat und wird mir noch einiges bringe. :-)

Alleine die Tatsache, dass ich jetzt ein paar Kilometer mit dem Zug mache (beim ersten Mal waren es etwa 290 km) hilft mir sehr bei der Orientierung, ihr könnt euch nicht vorstellen was es für ein erhebendes Gefühl sein kann Zug zu fahren. Alleine, alles zu verstauen und zu verladen. Jetzt ist die Nummer durch und ich bin wieder ein Stück näher daran mal eben 2017/18 um die Welt zu radeln. 😉 :-) 😀

Aber der Bericht: also am 24.05. fragte ich, am Bahnhof, ob ich mit dem Rad in den Zug darf. >>Ja<< war die Antwort. Wollte schon grinsen weil ich im Netz gelesen hatte, dass das nicht einfach so geht. ABER: Das Rad muss in einem Sack sein. Na das sind ja tolle Neuigkeiten. :-( :-(

Gut nen Schaffner zu fragen wo man so einen Sack her bekommt ohne Sprachkenntnisse würde zu weit führen. Am Bahnhof gab es nichts, soweit waren wir. Hm. ¨Ok, was machst du sonst immer wenn du Hilfe brauchst in einer Stadt?¨ war meine Frage an mich. Am liebsten hätte ich mir wie Vicky die Nase gerieben. Aber klar; die Antwort heißt Hotel oder Touristeninformation. Da findet sich immer jemand der englisch redet. Da ich im Zentrum war suchte ich gleich die Info, wie praktisch sie war im Bahnhof.

Alles besprochen, sie hat ein paar Telefonate für mich gemacht (die Dame in der Info) und sich dann tausendmal bedankt als sie mir alles erklärt hatte. Hey!! In diesem Land läuft was falsch!! Bevor ich überhaupt danke sagen konnte überschlug sie sich schon mit Danksagungen. Na warte mal jetzt ich. Ich sagte auf englisch und japanisch danke, immer wieder, das saß!! Sie verstummte und lächelte nur. Irres Land!! :-)

Tja, die Information war, dass ein Radladen, 3 Blocks weiter (das mit den Blocks habe ich mir in den USA angewöhn, muss ich mal was gegen machen) also; drei Straßen weiter solche Säcke hat. Ein Plan, nen Zettel mit Telefonnummer, dem Preis, der Name und Adresse waren auch bei falls ich es nicht finde. Ganz toll, ich sage euch man kommt durch jedes Land wenn man will. Wer bis jetzt davor Angst hatte, jemand könnte einen nicht verstehen, kann diese jetzt einfach vergessen.

Im Laden angekommen, bedienten mich zwei kleine freundliche Japanerinnen. Es ging irgendwie. Der Sack war genau 10cm zu klein trotz ausgebautem Vorderrad. Ok, das ist Stoff und darum nicht steif das zeiht sich, und wenn nicht schaut die Gabel etwas raus . EGAL.

Am nächsten Morgen holte ich dann das Ticket. Das Rad fährt einfach mit, ist Gepäck. Ich verlud den Junior in den Sack und meine Taschen in das Raumwunder von IKEA.

Der Transport war dann nicht so toll. Gut wenn man so schleppt denken alle ¨Na der schwankt wohl zwischendrin mal weil es schwer ist¨. Werde ab jetzt immer ne Waschmaschine mit mir herumschleppen, so sieht man nicht, dass ich immer mal aus dem Tritt komme.

Nach langen hin und her war ich oben. Ein Fahrstuhl muss nicht über zwei Etagen fahren er kann auch nur eine machen und man kann umsteigen um ganz nach oben zu kommen. Kann man, kann man.

Tja, ich schreibe hier also bin ich oben angekommen.

Der Bahnsteig ist nicht wie bei uns, nee hier ist ein Zaun davor mit Lücken, an diesen halten dann genau die Türen. Schön. Am Boden ist einfach eine Zahl und alle stehen in einer Reihe. Alle raus – Alle rein und weiter gehts. Die Japaner haben wohl die pünktlichste Bahn der Welt. Kein Wunder!!!

Als ich den ersten Zug sah da viel sie mir wieder ein – Die Vindibuna. Ich glaube sie wird so geschrieben, habe nichts dazu gefunden. Die Bahn war um 1978 rum die schnellste Bahn in meinem Kartenspiel. Jeder der nicht mit Super Mario aufgewachsen ist kennt sie – AUTO-SPIELKARTEN. Es gab sie für alles, Autos, Bahnen, Motorräder ja sogar Tier. Man spielte mach einmal über Tage, weil man z.B. nach Hause musste, man spielte im Unterricht heimlich weiter. Man war gesellig und tippte nicht alleine an einem Ding rum. Wobei Mario cool ist/war.

So Junge; hätte dich in der fünften Klasse jemand angesprochen und gesagt, dass du mal in dem Nachfolger von deinem Superzug sitzen wirst dann wäre das ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Zeiten ändern sich !! Sag niemals – NIE!!

Ich sitze in dieser Bahn, habe nen Fahrrad dabei und das alles mit nem Tumor im Kopf. Klingt fast genauso unwahrscheinlich wie: 1978 in der DDR gesagt zu bekommen du sitzt mal in nem Zug durch Japan. Man muss Dinge nur fest wollen, dann tut sich was, im Großen wie im Kleinen.

Der Zug ist irre schnell, 300 km/h ist normal, bisschen mehr geht locker. Der Neue ICE soll glaube etwas über 300 machen. Die sind hier gerade am testen von ner Magnetbahn, sie sind schon 600 km/h damit gefahren.

Also bis 50-60 km/h kommen meine Augen gerade noch so mit, besser mein Hirn. Bei schnellen Abfahrten, wo es mir zu bunt wird mit den Doppelbildern, fahre ich einfach kurz an den Rand, im Auto schaue ich nach unten. Muss ja nicht fahren, macht alles Annett. :-) Auf der Autobahn ist es schon nervig ich schau dann immer nach vorne, hinten sitze ist nichts, dann geht es mir wie Kindern – Mir wird schlecht.

Noch etwas schneller, im ICE z.B. muss ich schon vorsichtig sein, dass ich nicht in Richtung Toilette flitzen muss.

Diese Bahn habe ich versucht zu testen. So muss sich nen Hamster auf Drogen fühlen. Doppelbilder die mit 300 km/h über einander liegen und flackern. Das habe ich zweimal ein paa Sekunden probiert und mir dann gedacht, dass die Landschaft nicht so interessant sein kann, dass ich aufs Klo rennen muss. So konnte ich mein Buch mal etwas weiter lesen. Übrigens ganz interessant: ¨Rad-Abenteuer Welt¨. Es geht da um ein Paar die zusammen die Welt erkunden. Gut gemacht. Hey, was es hier alles dazu gibt. Dies war dann mal nen Buchtipp!!

Die Fahrt ging schnell rum und so landete ich in Kyoto. :-) Junior zusammen bauen, Taschen ran und Unterkunft suchen. Ein Tag im Leben von Sven Marx 😉

Bis denn, denn und liken nicht vergessen. WICHTIG: Ich muss noch etwas bekannter werden, brauche ja noch Ausrüstung


Japan-Tour / 24.05. / Bin in der Tour angekommen

Japan ist ein sehr sauberes Land, wenn sie wohl auch Probleme haben mit Spinnern die ihren Müll in die Gegend kippen. Manche sind eben asozial, es ist ihnen alles egal was sie nicht weiterbringt. Habe schon einige Schilder am Wegesrand gesehen die Müll abladen verbieten. Überall springen Leute rum die fegen und die Parks in Schuß halten.

Was mich aber verrückt macht ist, dass es keine Papierkörbe gibt wie bei uns, wenn du Müll hast wirst du ihn nicht los. Ich suche mich immer fast dämlich.

Die Menschen scheinen so und so sehr auf sich zu achten. Schuhe aus wenn man ins Haus geht, andere Schuhe für die Toilette, ne Dusche für den Hintern, sich nicht berühren beim Tag sagen, das schließt für mich alles auf einen Hang zur absoluten Reinlichkeit.

Die, wir nannten sie in Ägypten immer Arschduschen, sind hier nicht simpel mit nem Schlauch und nem Wasserhahn am Wasseranschluss der Toilette. Nee, nee, das regelt sich hier alles über Knopfdruck. Ja, die Technik ist sogar da angekommen. Irre in den Hotels werfen sie sich fast weg um dir den Hintern putzen zu lassen und im Öffentlichen Bereich musst du dich mit nem Loch im Boden begnügen.

Dass ich in der Tour angekommen bin merke ich daran, dass ich über das Leben nachdenke, mit einer der Gründe warum ich einfach so durch die Gegend fahren toll finde, man ist einfach da, Punkt.  Man ist da und denkt eben etwas. Man denkt drüber nach warum man etwas macht oder lässt und stellt fest, dass man viele Dinge im Ursprung der Kindheit wiederfindet. Und ich glaube um so älter man wird um so mehr verbindet man Dinge mit der Kindheit oder mit früheren Erlebnisse. Man kann ja schon auf einen gewissen Schatz an Erfahrungen zurück greifen, dabei sind es nicht immer gute. Na wie sagte die Mutter von Forrest Gump immer ¨Das Leben ist wie eine Pralienenschachte, man weiß nie was man bekommt¨. Weise Dame!!

Aber zurück zur Tour; ich fuhr durch eine kleines Waldstück das direkt am Wall vor dem Pazifik lag und freute mich darüber wie aktiv die Menschen hier sind. Alte in Heerscharen unterwegs, Übungen machend um Körper und Geist in Schwung zu halten. Hut ab was hier so alles passiert wärend wir, in Europa und vor allem den USA, uns immer mehr dem Nichtstun hingeben.

Ich musste mal auf den Wall drauf, bin erst drauf gekommen, dass man da fahren kann, weil ich drei Bikes hörte die dort oben fuhren, ein vertrautes Geräusch weckte also meine Aufmerksamkeit. Da musst du auch hoch, der Wall ist übrigens an manchen Stellen 12 Meter hoch.

Wie ich da so fuhr, kamen die ersten Erinnerungen. Erst überlegte ich so was hier für Kräfte wirken müssen, dass man so einen Wall baut. Als ich mich dann aber erinnerte, dass ich das selbe dachte als ich in Holland über die Sturmflutschleuse fuhr und für mich meinte, dass da einer bei der Berechnung wohl noch einiges drauf gegeben hat und dann ein Bild auf einer Erklärungstafel sah wo eine Welle über dieses Wehr schwappte da war ich platt. Was es alles für Naturgewalten gibt.

Noch ein Stück weiter erinnerte es mich an die Tour auf dem Deich des Oder-Neise-Radwegs, da ist man teilweise auch ewig, immer in der Sonne, oben auf.

Der große Unterschied war aber, dass ich immer den Fujiyama an meiner rechten Seite hatte. Ein Anblick den man nicht mehr vergisst. Ein Berg der da ganz alleine steht und weithin zu sehen ist. SCHÖN.

Am Strand hat man teilweise die selbe Befestigungsart gewählt wie in Holland. Man hat den ganzen Strand mit Bitumen dicht gemacht. Wer das nicht kennt muss sich vorstellen die Autobahn geht nahtlos ins Meer über. Schwarz trifft auf Blau. Grausig.

Am Strand wohnten einige Menschen die es nicht geschafft haben sich in der Gesellschaft durchzusetzen oder es vielleicht auch nicht wollten, jedenfalls sind sie offensichtlich obdachlos. Es ist baden verboten, die haben hier in dieser riesigen Bucht bestimmt satte Unterströhmung, darum unternimmt man bestimmt nichts gegen die Obdachlosen. Ist eben keine Ecke wo man meinen könnte sie passen nicht ins Bild.

Auf Gran Canaria habe ich das mal ganz anders erlebt. Ich war damals, man das ist jetzt schon über 20 Jahre her, mit meinen Leuten kurz nach dem Jahreswechsel dort, das Wetter war sehr angenehm. Sonne statt der Kälte in Deutschland. :-)

Wie es so ist wenn alles toll ist, man feiert was das Zeug hält, irgendwann sind dann alle ins Bett, ich musste weiter, ich habe glaube schon mein Leben lang Angst was zu verpassen. So zog ich noch los, traf anders Leute und feierte weite. irgendwann hatte alles zu und die Bürgersteigen wurden hochgeklappt, der Tag brach langsam an und man bereitete den Strand für die Urlauber vor. Ich bekam mit wie sie jemanden verjagten der in der Nähe eines Supermarktes am Strand herum lungerte.

Sie beschimpften in auf spanisch. Er antwortete ihnen in spanisch und seiner Heimatsprache Deutsch. Ich dachte mir wie kommt hier ein Obdachloser aus Deutschland her. Wir unterhielten uns eine Weile und er erzählte mir, dass er auf der Insel arbeitete bis er einen Unfall hatte. Er zeigte mir sein Bein es war alles offen und sah auch nicht gut aus. Er konnte keinen Schuh tragen und humpelte. Tja, ohne Versicherung keine Behandlung. >>Warum gehst du nicht zrück nach Deutschland¨ fragte ich. Die Antwort viel knapp aus >>Was soll ich da, hier habe ich wenigstens die Sonne<<

Hm, er tat mir leid und ich wollte noch etwas Gutes für ihen tun. Geld wollte ich im nicht geben, das wäre wohl durch die Kehle geronnen. Da er mich immer wieder nach einen Zigarette fragte, hey ich habe damals noch geraucht, dachte ich mir dem tust du was Gutes (wenn Rauchen gut ist ? ) ich wollte im ihm in den Supermarkt, da hatte er aber Hausverbot. Hm. Ich ging rein holte zwei Stangen Zigaretten nen Haufen Zeug zu Essen und gab ihm das. Er heulte los und hat sich tausendmal bedankt. Ich wünsche im viel Glück und hoffe er lebt noch. So eine Radtour ist einfach nur toll man kann einfach mal sein Leben Revue passieren lassen. Und da es die eigenen Erlebnisse sind sitzt man in der ersten Reihe ohne GEZ zu zahlen. 😉 Kommt vielleicht noch :-)

Was mich aber noch bewegte, dass ich mir eigentlich dachte ¨Das wird eine ruhige Tour¨ 2500km in 30 Tagen ist ja locker. Nee jetzt wird es dann schon nicht mehr locker, habe erst 300km gemacht. Hm !!  Der Zug und die Fähre sollten ja aber so und so in diese Tour einfließen. Sie ist ja nichts weiter als ein Kennenlernen der Gegebenheiten hier.

Man sollte nicht zu viel planen, einfach mal was auf sich zukommen lassen. Das ist eine Vorbereitung auf die Weltreise und darum wichtig auch möglichst viel zu probieren.

Das nächste ist die Bahn. Problem: Man kann nur mit wenn das Rad verpackt ist, morgen berichte ich mehr drüber. Vorweg schon einmal. Ich habe einen Packsack bekommen obwohl ich nur ¨Danke¨ und ¨Guten Tag¨ auf japanisch sagen kann.


Japan-Tour / 23.05. / In den USA nen Tornado und hier nen Vulkan – Und ich immer mittendrin.

Wenn man etwas immer um sich herum hat sieht man es wohl mit anderen Augen.

Also, als ich heute Morgen los bin ging es gleich munter weiter, meine Muskeln brannten und mein Blick ging immer in die andere Richtung ¨Wenn du jetzt umdrehst, brauchst du nur bergab zu rollen bis du unten bist¨ dachte ich mir so. Nee, nee, es ist jetzt hell und du musst ja bald oben sein.

Um es vorweg zu nehmen es ging noch 4 Stunden so weiter. Ich wollte nur endlich ankommen.

Auf dem Weg nach oben musste ich einige Male halten und trinken, die Sonne war auch wieder voll am wirken, immer wieder Stopps im Schatten, und weiter.

Mitten drin hörte ich ein getöse als ob ein Kraftwerk Dampf ablässt, ich wunderte mich nur ein wenig darüber, ich war mit mir selbst genug beschäftigt. Dann sah ich die ersten Menschen an einem Wasserlauf stehen und Bilder machen. Ich hielt weil der Blick ins Tal echt toll war und ich auch mal wieder den Schatten nutzen wollte. Die schauten alle hoch zum Berg, ich schaute also auch mal, aber von meiner Straßenseite war nichts zu sehen.

Ich fuhr weiter und dachte noch, ob die vielleicht nen Adler oder so fotografiert haben. Keine Ahnung warum die alle geknipst haben.

Wieder ein Stück weiter standen andere Leute und schauten hoch zum Berg, ich hielt erneut. Hm, dampfende Erde, komisch verkohlte Bäume. ¨Na sage mal, du hast doch im Zusammenhang mit diesem Pass auch was von einem Vulkan gelesen.¨ dachte ich mir so. Hm,  aber würde man wenn so ein Ding sich rühert nicht lieber das Weite suchen als hier hoch zu fahren zum Bilder machen?

Ja, vielleicht ist es so, was man schon immer kennt damit geht man lockerer um. War so wie auf meiner Route 66 Tour. Der Tornado fegte durch die Gegend und irgendwie schien es niemanden zu interessieren.

Na dann fahre mal weiter, wird schon nichts schlimmes sein. Nen Stück weiter schaute ich mal wieder auf meine Karte weil eine T-Kreuzung kam, das Schild mit den Richtungsangaben stand etwa 50m vor der Kreuzung. Oberhalb an der Kreuzung standen wieder Menschen rum, na was ist den nun wieder?

Oben angekommen wollte ich links rum, nöö ist abgesperrt. Das letzte Stück nach oben geht nichts. Der Vulkan zuckt wohl etwas, also hat man die Straße gesperrt. Na die Leute machen sich keine Gedanken aber der Staat schon. Gibt bestimmt Ärger wenn son Svente bei ner Radtour seinen ersten Vulkanausbruch sieht. :-) 😉

Nun ging es erst einmal etwas runter um dann wieder hoch zu führen. Man hätte der das nicht an einem anderen Tag machen können. Ach auch gut, so hast du mal gehört wie nen Vulkan klingt.

Beim wieder hoch, sah ich ein Schild, dass die Aussichtsstation des Passes in 850m Entfernung ist – Das heißt wohl du bist drüber.

Angekommen traf  ich auf den Obstverkäufer der nicht japanisch aussah. ¨Wo kommst du her¨ fragte ich. ¨Von den Malediven¨ war seine Antwort. Cool, wir unterhielten uns gleich übers Tauchen. Seit Tagen konnte ich mal ein paar mehr Worte wechseln als das Nötigste und Händewedeln.

Ich frage wie der Weg weiter geht und kaufte zwei teure aber schmackhafte Pfirsiche von ihm. Er meinte, dass es etwa noch 500m hoch geht und dann runter. HAMMER, YIPPI, YIPPI, HAMMER. Die Nummer ist durch Alter – hoffen wir, dass die nächste Show noch etwas auf sich warten lässt.

Diese 500m wollten nicht enden, kennt ihr das wenn man sich freut und es dauert? Ich sah in einer Kurve die Straße im Himmel enden. DU BIST OBEN. Yup, mal wieder geschafft, man hasst alles um sich herum wenn man sich über Stunden so quält, doch das ganze ist dann in nicht mal einer Sekunde weg, wenn dir klar ist: Das wars mal wieder Alterchen.

Es ging bergab, was jetzt passierte war der absolute Hammer. Ich fuhr los, die Maximalgeschwindigkeit dort ist 40 in den Orten und 50 km/h außerhalb. Ich war schneller als die anderen auf der Strecke. Ich fuhr, bremste, fuhr Ideallinie, kam aus den Kurven raus und trat wie ein Irrer um wieder so schnell wie es geht zu werden. IRRE. Mir kullerten die Tränchen über die Wangen. Seit Jahren habe ich zum ersten Mal das Motorradfahren echt sehr vermisst. Oh ja. Das Gefühl von Freiheit spürt man nur auf einem Zweirad, da bin ich mir sicher!! Na, nun ist es wieder vorbei und das Leben geht weiter. War ja auch so cool, das Einzige was fehlte war die enorme Beschleunigung, nach den Kurven, die ein Motorrad hat.

Mit meinem voll beladenen Bike war ich endlich mal den Carbon-Flitzern, das Rad machte Druck, gegenüber im Vorteil, so dass ich zwei von ihnen locker überholte. Hinter mir machte sich ein Moppet an die Kurven. Unten angekommen sah ich erst den Moppetfahrer freudestrahlen rufen ¨ Nice Speed¨ und dann kamen die Renner, meinten etwas auf Japanisch, steckten den Daumen hoch und sagten noch ¨ Cool¨.

Es ging über flache Strecken weiter und ich schaute auf meinen Tacho – Bis jetzt hast du noch nicht viel geschafft. :-(

Im Hotel angekommen wurde ich strahlend angesprochen, wie immer hier, aber, auf englisch. Eine Japanerin die 10 Jahre in Canada lebte. Noch einen Plausch am selben Tag. Na da wurdest du doch für die Strapazen reichlich belohnt.

Den höchste Berg gesehen und Bilder gemacht, mal nen Vulkan gehört, nen Gespräch übers Tauchen, EINE HAMMER-ABFAHRT, und smalltalk mit ner freundlichen Japanerin.

¨Wenn du nicht in diesen Berg gekrochen wärst hättest du das alles nicht erlebt!! :-) ;-)¨ waren meine Gedanken als ich dies hier schrieb.


Japan-Tour / 22.05. / Eigentlich hatte ich ja genau damit gerechnet.

Der Tag fing gut an, ich dachte mir ¨Radeln durch Japan ist cool – macht man auch nicht jeden Tag¨

Irgendwie habe ich ganz oft das Gefühl in den USA zu sein, ganz viele Sachen sind gleich oder ähneln sich. Sie stehen wie irre auf Baseball, man läuft quer über die Straße, die Ampeln stehen hinter der Kreuzung, die kleinen Städte sehen sich sehr ähnlich, sie wollen immer bespaßt werden und, und.

Dass mit den Städten die sich fast nahtlos aneinander reihen ging am Vormittag vorbei. Das hatte ich auch noch nicht, dass über 200 km eine Stadt die andere jagt. Na die haben hier wohl zu viele Berge. :-) Da muss man nutzen was man hat. Ich denke, dass wird sich noch stark ändern.

Irgendwann waren die immer gleichen Bilder von nicht besonders schönen Häusern zu Ende – Ein Segen. Es war immer noch nicht meine Vorstellung von Japan, aber es ist ja auch meine eigene. Die schicken Häuse die man von Bildern und aus dem Fernsehen kennt gibt es aber auch. Zum Glück ist meine kleine Welt nicht total zusammengebrochen.

Mit der Abwechslung kam dann auch das was seit der Planung dieser Tour durch meinen Kopf schwirrt ¨Das ist ein Land was eigentlich nur ein riesiger Berg ist der im Meer steht¨.

Ich habe mich nicht großartig damit beschäftigt wie hoch welcher Berg wo ist, es ändert absolut nichts an der Tatsache, man bekommt höchstens schlechte Laune. Also wenn ein Berg kommt dann muss man da durch oder man muss weit drum herum fahren. :-) Ich hatte also genau damit gerechnet, dass es nicht leicht wird.

Mein größtes Problem ist es immer noch, dass es so früh dunkel wird. Normalerweise fahre ich so zehn Stunden und suche mir dann was wo ich schlafen kann. Wenn es aber um 19:00 schon düster ist muss man um 17:00 anfangen sich Gedanken zu machen. Einfachste Lösung wäre früher aufstehen. Mein Problem mit der Zeitverschiebung ist aber noch nicht ganz durch. Ich komme also immer erst gegen 9:00 Uhr los – Das ist zu spät!! :-( Müsste eigentlich um sechs starten, hell wäre es schon, doch wenn ich den Wecker höre würde ich am liebsten laut schreien welcher Idiot den gestellt hat. Wecker neu stellen und schlafe.

Dadurch, dass es bergig wurde und so schnell dunkel hatte ich schnell ein Problem. Autos die schnell unterwegs sind auf enge Straßen. Sie waren auch hier sehr rücksichtsvoll, doch jeder der schon mal ein Rad mit vollem Gepäck in die Berge bewegt hat weiß, dass man auch mal einen Schlenker drin hat weil man sich bei jedem Tritt voll  reinziehen muss, ein ungutes Gefühl überkam mich. Dazu kommt dann im Dunkeln noch mein Problem mit den Augen. Hell und dann wieder dunkel (Auto da, Auto weg) und das mit Doppelbildern – da kommt mein kleines Köpfchen dann nicht mehr mit.

Ich schwitzte also tierisch, schob den Junior bergauf und war mutterseelenalleine (Heul doch). Ein Hotel das nicht gleich am Wegesrand steht, findet man dann auch erst beim zweiten Anlauf. SCHEISSE !!! Hatte erst überlegt mein Zelt aufzubauen – es war finster wie im Bärenhintern. Dann ob ich mich so in die Pampa haue – aber das gleich, ich konnte nicht sehen wo eine Stelle gewesen wäre an der ich nicht den Berg runtergerollt wäre. ¨Finde das Hotel Jung – finde es!!¨

Als ich das Hotel dann hatte, klar war, dass der Junior mit ins Zimmer darf, ich nach dem Fahrstuhl fragte und man mir sagte es gäbe keinen, wäre ich am liebsten zusammen gebrochen. >>Haben Sie nicht ein Zimmer weiter unten<< war gleich meine Frage. Natürlich nicht. Alles in den dritten Stock, meine Beine zitterten wie verrückt.

Man, was für ein Tag – Was für ein Tag.


Japan-Tour / 21.05. / Tokio – Die 14. Hauptstadt auf meiner Liste die ich mit dem Rad durchquert habe

Gestern schlief der Donkey Junior im 14. und heute im 11. Stock. Er steht seinem Vater in nichts nach. Der war ja auch schon in den besten Hotels der Welt. Und Tokio lässt sich mit Chicago gut messen. :-)

Aber erst einmal zu heute: Ich habe bis um 9:00 Uhr meiner Zeit geschlafen, gestern ging wirklich nichts mehr. Ich habe geschlafen wie nen Hundewelpe der die schöne, große Welt mit seinen Geschwistern entdeckt hat. Ich glaube aber das war es mit der Zeitverschiebung – bin gerade voll fit – schauen wir mal was morgen ist.

Durch Tokio durch war wieder nicht so toll. Es gab nirgends in der Stadt einen vernünftigen Plan. Weder im Hotel noch im Bahnhof. Mit dem Handy zu navigieren war nervig, wie schon in Chicago gab es wegen der Wolkenkratzer an vielen Stellen kein vernünftiges Netz. Der LUX  (Navi von Falk) hat ja damals auch gesponnen. Na irgendwie ging es dann doch. Schön ist, dass an vielen Ecken kleine Häusschen stehen wo nen Wachmann drin sitzt, den kann man fragen, er holt gleich einen riesigen Plan raus und zeigt dir wo es lang geht. Ich verstehe immer kein Wort, sie reden hier überall munter drauf los, so als ob es doch wohl ganz normal ist Japanisch zu sprechen, also zumindest zu verstehen. :-) 😉 Das erinnert mich an eine Szene aus Dahab – Alexa du erinnerst dich garantiert.

Also: Eine ältere Dame kommt zu unserer Tauchbasis, sie wollte zu dem Mann der die frischen Handtüchen am Pool immer ausgibt. Sie sprach einen Ägypter bei uns an, seine Muttersprache ist also nicht Deutsch!! Sie fragte ihn nach einem frischen Handtuch, er verstand kein Wort, Englisch wäre ok gewesen, doch Deutsch konnte er nicht. Daraufhin versuchte sie es etwas lauter, dasselbe Ergebnis er verstand nicht. Nun reicht es es ihr. Jetzt schrie sie fast, und er wusste noch immer nicht was sie wollte. Lustig, wie sich manche Menschen wundern, dass man Ihre Sprache nicht versteht. Sie dachte wohl sie muss es nur laut genug sagen. In der Tauchbasis konnten wir uns nicht mehr halten vor Lachen. :-)))

Es geht ab jetzt einfacher mit dem navigieren da die Straßen mit Nummern versehen sind und ich ja jetzt nur noch großen Straßen folgen muss. Wenn ich mal nen Abstecher machen will kann ich mich an der Sonne orientieren, hey wie beim Tauchen.

Es hat eine ganze Zeit gedauert bis ich aus Tokio raus war, erinnerte mich an Istanbul wo bei es da chaotisch war. Die Autofahrer hier nehmen voll Rücksicht, bin gespannt wie es außerhalb der Städte ist. Bei uns um Berlin herum können sie auch kein Auto fahren, als zumindest mit Rücksicht auf andere.

Ein Stadt reiht sich an die andere. Bin jetzt in der vierten Stadt und habe nur an Brücken die dazwischen lagen und an denen ein Schild war gemerkt, dass was anders ist. Na ab morgen geht es in die Ferne. Wenn alles gut geht sehe ich den Fuji morgen. Bin gespannt, dann gehen auch die ersten Berge los. Freue mich schon die Rohloff mal richtig in Anspruch zu nehmen.

Ach der Junior, in die sie ja verbaut wurde ist übrigens ein super Bike – Vielen Dank an Patria !!!! Ein Rad der Spitzenklasse.


Japan-Tour / 20.05./ Auf nach Tokio

Ach, mal gleich zum Anfang: Ich habe jetzt 14 Hauptstädte mit dem Fahrrad bereist. :-) In Narita habe ich heute Morgen meine Sachen gepackt um mich auf den Weg in die nächste Hauptstadt zu machen. Ich dachte mir, dass ich noch einmal frage ob ich den Karton da lassen kann – fragen kostet bekanntlich nichts. Und siehe da, nachdem ich ihn zusammengefaltet hatte und er nicht mehr so groß war war es kein Problem mehr. Mein Rückflug gestaltet sich also um einiges leichter. :-)

Der Weg nach Tokio war dafür dann aber sehr umständlich. Ich fahre mit dem Navi vom Handy, es geht, aber ich wurde mal schnell durch die Reisfelder geschickt. Na egal so habe ich das auch mal gesehen. Werden bestimmt nicht die letzten sein :-))

Meine Karte die ich für Japan habe ist einfach im Maßstab zu groß, die kleinen Straßen sind nicht zu sehen. Es gab aber leider in Deutschland nichts anderes. :-(  Ich werde mal sehen ob ich es hinbekomme nen Buchladen zu finden.

Das mit der Verständigung ist echt schwierig, und ich bin hier in einer Region wo noch Ausländer rumspringen. Bis jetzt dachte ich immer die Franzosen sind die Schlimmsten im Umgang mit Fremdsprachen, na nun weiß ich es besser. :-) Wenn man Hände und Füsse benutzt dann geht es aber auch so. Also alles kein Ding.

Der Verkehr ist selbst in Tokio vollkommen ok und die Rücksicht der Japaner ist erste Klasse. SUPER.

Überhaupt sind sie sehr höflich, überall ist man freundlich. Was mir aufgefallen ist, dass viele alte Menschen hier leben und auch noch arbeiten. Sie sind vor allem noch fit, Omis um die 75, würde ich schätzen, radeln an dir vorbei als sein nichts gewesen. Und das war nicht nur eine. :-) Cool.

Das mit den Schildern auf denen man wirklich gar nichts lesen kann ist irre, da muss ich mich erst einmal dran gewöhnen. Scharf.

So muss jetzt machen, muss mein Zimmer räumen, ist gleich 11:00 Uhr. Gestern am Abend sind mir schon immer die Augen zugefallen beim Schreiben, ich bin dreimal eingeschlafen als ich die Erinnerung zur Versteigerung des T-Shirts meines Charity Trips nach Mera gestern noch einmal eingestellt habe. Den Text den ich da geschrieben hatte konnte ich selbst nicht ganz verstehen, habe das erst einmal heute Morgen geändert.

Ich war wirklich voll daneben, beim fahren war mir teilweise schon komisch im Kopf. Musste nen paar Mal halten und trinken. Heute muss ich mehr darauf achten genug zu trinken.

Auch was ganz Schreckliches ist, dass es hier um 19.00 Uhr schon dunkel ist. Ich muss mir also schon ziemlich früh eine Unterkunft suchen. Werde wohl demnächst früher starten um etwas zu schaffen. :-(


Japan-Tour / 19.06. / Angekommen

Nachdem ich drei Stunden hoffte, dass der Bus groß genug ist um den Junior zu transportieren, hatte ich Glück im Unglück. Die Kiste ging rein. Hatte mir schon einen Notfallplan gemacht. Junior raus, Kiste weg und losfahren. Das Problem dabei ist die Kiste, brauche sie ja auch noch für den Rückflug.

Naja, die Kiste ist jetzt hier im Hotel, die wollen sie aber nicht bis nächsten Monat hier behalten. Schei….. wenn ich das gewußt hätte wäre ich gleich gefahren.

Egal ein neuer Plan muss her.

Dadurch, dass ich einen eComeck bestellt hatte habe ich nun mein eigenes Internet. Ist nen Teil etwa so groß wie ein kleines Handy womit man sein eigenes W-LAN hat. Ich kann mir also in Tokio ein paar Fahrradläden suchen und da fragen ob sie einen Karton haben. Muss ich eben von da starten zum Flughafen, ist etwas weiter aber egal. Und wenn das nichts wird suche ich mir einen Supermarkt und klebe ein paar Kartons zusammen, wird irgendwie gehen.

Über mein eigenen Internet freue ich mich sehr, erleichtert mir die Orientierung und die Suche nach Zeltplätzen bzw. Unterkünften. Ich muss erst einmal sehen wie es mit wild Zelten hier so ist. Die Leute die ich kenne, die hier schon einmal waren sagen es ist easy. We will see.

Alles in allem ging alles glatt nur etwas Zeit ging flöten, so ist das Leben.

Werde jetzt mal den Junior für morgen zusammenbauen und schauen ob er alles unbeschadet überstanden hat.

Danach schaue ich mal auf der anderen Straßenseite in den Supermarkt. Muss was essen und trinken.

Bin gespannt was die vom Fernsehen machen, interessiert waren sie sehr, wäre ja der Hammer, kaum hier, schon im Fernsehen und gleich noch nen Bericht auf der Reise. :-) 😉

Bin mal weg und berichte gleich noch vom Supermarkt und dem Junior……

Dem Junior geht es gut, nichts passiert. Habe alles wieder angebaut und die Halterung für die GOPRO angebracht, es muss ja wieder einiges an Material zusammenkommen für nen Film. Es wird dieses Mal noch mehr eine Dokumentation als der Film von der Route 66. Also wieder nicht einfach nur ein Film mit schönen Bildern und selbstgemachter Musik.

Zum Glück gibt es Bilder auf den Verpackungen, übers lesen wäre nichts gegangen. :-) :-) Die Sachen die ich jetzt geholt habe waren vom Preis gleich oder etwas teurer als bei uns. Ich kann bis jetzt noch nicht sagen ob dieses Land wirklich so super teuer ist wie manche sagen. Habe mir im Laden nebenan gleich noch was zum gleich essen mitgenommen. Ab jetzt heißt es für einen Monat mit Stäbchen essen. Hoffe verhungere nicht. :-) So muss jetzt mal noch den morgigen Tag planen und versuchen meine Liebste zu erreichen sonst bekommt sie Panik und das will ja keiner.


Abschied von der Liebsten und Auf zu neuen Taten

So da ist er der erste Beitrag zu meiner Japan-Reise.

Um 06:15 hieß es mal wieder Abschied nehmen von der Liebsten – die Welt ruft und ich habe ein gutes Gehör. :-) Nachdem ich wieder alles was Annett mir mit auf den Weg gab abgesegnet hatte konnte ich dann auch los.

Ich habe mir heute kein Taxi gerufen, nach der letzten Nummer nach Tegel habe ich von diesen Typen die Nase voll. Habe mir einen Flughafentrasfer gerufen. Festpreis und fertig. ALLES super, zu empfehlen !!!

Das mit dem Rad total im Karton ist gewöhnungsbedürftig. Wenn die Räder unten rausgucken kann man noch gut schieben, doch bei Aeroflot nicht erlaubt. :-(

Am Flughafen war mein Gate ein anderes als angefahren, man hatte es anders angekündigt. Heißt: ich musste mit dem Rad auf dem Wagen erst einmal von einer Halle zur anderen. Die meisten Türen sind schmaler als 180 cm. Rad runter, Wagen durch, Rad drauf. Ätzend. Und weil das nicht reicht bin ich in Schönefeld in der oberen Etage gestartet, Fahrstuhl rein, abladen, Fahrstuhl raus, aufladen.  ANNETT du hättest es wieder geliebt.

Noch dreimal hin und her wegen dem Rad und dann hatte ich es. Der Flug nach Moskau war ruhig, nur die Dame neben mir etwas verwirrt. Sie las die ganze Zeit und als wir fast schon am Boden waren, flogen über ein Waldstück, rief sie laut >>Was ist denn jetzt los, merkt denn keiner wie tief wir sind<< Ich musste mir das Lachen voll unterdrücken. Sie hatte Glück, dass in unserer unmittelbaren Nähe nur Russen saßen. Ich denke der eine oder andere hätte sonst gelacht.

So nun heißt es warte, zum Glück gibt es hier ein freies Netz. Sitze vor einem Burger-Laden, ne Mischung aus Hard Rock Cafe und McDonalds. Gute Musik !! Annett erinnerst du dich, wir waren auf dem Rückflug von Peking auch hier. Gehe jetzt mal fragen ob ich auch in Euro zahlen kann, habe Hunger.


Alexas Eindrücke von der Woche Route 66 in der Sie mich begleitet hat.

Sven meinte, ich soll mal meine Eindrücke der ROUTE 66 aufschreiben. Das ist gar nicht so einfach, also hab ich beschlossen ganz am Anfang zu beginnen….
Es war einmal auf einem anderen Kontinent, in einem anderen Land, welches sich Ägypten nennt, zu einer anderen Zeit …….
Dort hat sich 2003 Sven in unsere Truppe eingegliedert und mit uns gemeinsam die Unterwasserwelt von Dahab, einem Taucherort im Kanal von Aquaba auf der Halbinsel Sinai, entdeckt und (un)sicher gemacht. Wir hatten viel Spass, teilten gute und schlechte Zeiten.

In Sommer 2005 bin ich nach Kroatien, Zadar, gekommen, um als Tauchlehrerin zu arbeiten. Sven war auch schon da und es gab ein freudiges Wiedersehen. Sven hat mir in dieser Zeit viel geholfen, indem er mir einfach nur zugehört oder mich auch mal zum Essen eingeladen hat. Wir wollten auch auf ein Konzert gehen, was ich mir als abgebrannte Studentin nicht leisten konnte, aber beim Kauf eines Aufladebonusses für die Telefonkarte (wir haben da wirklich beide so unsere Probleme mit Telefonkarten, wie wir auch dieses mal in den USA wieder festgestellt haben… mehr davon später!) hat Sven dem Verkäufer einen 200 Kuna-Schein hingehalten, der aus unserer Sicht dem 100er ziemlich ähnlich sieht, und das Restgeld aber nur auf den 100er bekommen…. Nun hatten wir nicht genug Bares um den Eintritt in das Open-Air Konzert zu bezahlen, haben noch meine restlichen Euros getauscht und gingen dann wieder nachhause. Aber der Gedanke zählt. Der Sommer war super und wir haben viel erlebt. Am Ende mussten wir noch auf dem örtlichen Polizeirevier einen Besuch abstatten und wurden aufgrund von nicht vorhandenen Arbeitsgenehmigungen höflichst aufgefordert, Kroatien innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Hab ich dann auch gemacht, Sven hatte noch sein Auto da und durfte ein bisschen länger bleiben.

Bis 2009 war dann Funkstille, jeder ging seine Wege, und durch einen gemeinsamen Freund habe ich von Sven’s Reha-Aufenthalt erfahren und vom Tumor. Kurz darauf habe ich mich mit seiner Frau in Verbindung gesetzt und als ich dann 2009 nach dem Uni-Abschluss wieder mal in Ägypten beim Arbeiten war, haben wir uns bei unserem ehemaligen Chef in El Quseir wiedergesehen. Bei einem gemeinsamen Abendessen hat mir Sven alles erzählt und ich fand das echt gut, dass er so offen über den Krebs gesprochen hat. Wir haben uns ein paar Tage später in Hurghada nochmals getroffen, wo auch ein Ex-Arbeitskollege von Sven, welcher inzwischen Tauchbasisleiter war, zu uns gestoßen ist. Da ich gerade auf Arbeitssuche war und eben dieser auf Personalsuche war, hat diese Zusammenkunft mir meine zukünftige Arbeitsstelle gesichert. Danke Sven!
Ich kann mich noch gut erinnern, als Sven mir von den gemeinsamen Plänen mit seiner Frau erzählte, dass sie in Berlin Fahrradtouren anbieten möchten. Historische Touren, Weintouren (ich wusste nicht, dass in Berlin und Umgebung, Wein angebaut wird) und das dazugehörige Rahmenprogramm. Das fand ich eine super Idee und dachte mir nur: “ Naja, ist eben Sven und Co. Der Altrocker konnte gar nix selbständig machen vor ein paar Monaten, nun geht der ohne Stock in Ägypten durch die Gegend und fährt wieder mit dem Rad! Alter Schwede, haste ja wieder mal volles Programm, aber ich glaub an dich und deinen Dickschädel!”
Über die Jahre sind wir immer in Kontakt geblieben und ich habe seine Touren fleissig mitverfolgt und mitgefiebert. Dann, bei unserem 10-jährigen Dahab-Revival Treffen in Berlin (organisiert durch und dank M.L: mit dabei auch M.K) im Oktober 2013, haben wir die Mauertour mit Sven gemacht. Nachher hatten wir noch ein bisschen Zeit zum Schnacken und Sven sprach von seinen zukünftigen Touren, u.a. auch von der USA Tour.

Es war dann so um Weihnachten 2013, ich hatte meinen Urlaub eingereicht und brauchte nur noch ein Ziel, da war dann Sven online. Tja, und wie es der Zufall so will ist mein Urlaub genau mit der ROUTE 66 Tour zusammengefallen. Ich dann so zu Sven: “Wo bist du den vom 25.4 bis 2.5. 2014, kannst Du das Gebiet ungefähr voraussagen….” Sven dann: “Ja, so auf ungefähr 300-400 km genau. Warte mal. Ich sollte dann so in der Gegend von Albuquerque und Amarillo sein.” Da war das für mich klar, ich fahr da mit (Auto): “Ok, ich komm mit und must dir keine Gedanken um Kost, Logie und Reparaturen dich für diesen Zeitraum machen. Radeln kannste selber, ich fahr mit dem Auto!” Anwort: ” ?” ……
so wurde ich also zum Sponsor und ein bisschen später hatte ich meinen Flug nach und von Dallas gebucht. Wir beide hatten nun offiziell ein DATE!

Am 24.4.2014 gings los und in Dallas angekommen, Auto abgeholt und im Hotel eingecheckt, wurde die ROUTE66 auch für mich zur Wirklichkeit.
Am 25.4. 2014 hab ich erst mal Telefonkarten organisiert und nach gefühlten zwei Stunden war ich aus Dallas raus und das Roadtripping begann. Es ging Richtung Westen, von Texas nach New Mexico. Geplant hatte ich Albuquerque, den Sven sollte da ziemlich in der Nähe sein. So um 22:00 Uhr hab ich Sven nochmals angefunkt, ich war da ungefähr noch zwei Stunden entfernt von Albuquerque und wollte die Nacht dann dort verbringen. Wir wollten uns am nächsten Tag auf der Strecke zwischen Grants (NM) und Albuquerque treffen.
Tja, leider ging mein Plan nicht auf, denn alle Hotels, die ich nach einem Zimmer fragte, waren ausgebucht. Hatte genau das Wochenende erwischt, wo ein großes Tribal-Treffen stattfand. So, da war ich nun nach ca. 700 Meilen Straße vor die Entscheidung gestellt: Weiter hier suchen und Zeit verschwenden, oder noch eine gute Stunde Autofahrt dranhängen und ab nach Grants. …
Ich habe mich für letzteres entschieden, kam dann um ca. 2.30 morgens in Grants an, das erste Hotel genommen und Sven noch getextet. Dann hab ich auch mitbekommen, dass unser beider Hotel auf der gleichen Straße liegt (ist auch nicht schwer, war die einzige große Hauptstraße) und wahrscheinlich nur ein paar Blocks auseinander, d.h. ein paar Minuten. War mir aber auch egal, denn ich wollte nur noch schlafen.

Am Morgen danach, den 26.4.2014, hab ich dann Sven getroffen, der wartete auch schon vor dem Hotel mit dem beladenen Donkey und dann gings erst mal gemeinsam Richtung Santa Fe. Der Donkey wurde verladen und Sven war erst mal Beifahrer. Santa Fe ist eine malerische kleine Stadt, und nachdem wir ein paar Fotos geschossen hatten, ging es weiter in Richtung Amarillo.

Dort haben wir noch einen kleinen Zwischenstopp in einem Cadillac Museum eingelegt und konnten wunderschöne Autos und Motorräder bewundern. Das ganze Museum hat uns gut 50 Jahre in die Zeit zurückgebeamt und wir hatten unseren Spaß. Dort gab es auch Haushaltsgeräte und Alltagsgegenstände und in einer Glasvitrine stand eine Minikuhglocke aus Salzburg (Österreich- ein bisschen patriotisch darf man sein…). Das Wetter war nicht gerade gut, der Wind sehr stark, und da das Land eher trocken, war die Sicht schon manchmal etwas eingeschränkt.

Nach einer geruhsamen Nacht in Amarillo ging es zur Cadillac Ranch. Sven hat mich ganz heiß darauf gemacht und ich wollte nur noch VBF (nein, keine “Viele bunten Fische” sondern “Viele Bunte Farben”). Der arme Sven musste sich das die ganze Zeit anhören und hat nur noch geschmunzelt. Selber schuld sag ich nur, wenn du mir so einen Floh ins Ohr setzt, und du kennst mich genau, dass ich bei so einer Aktion dann immer gleich Feuer und Flamme bin. Wir haben uns noch mit Spraydosen eingedeckt bei der Rezeption eines Wohnwagenparkes und sind dann 500 m weiter zu einem brachliegendem Feld gefahren. Dort steckten dann die Cadillacs mit der Schnauze im Sand und man durfte fleißig Graffiti sprühen.
Jo, es war mal wieder etwas windig und wir hatten echt unsere Mühe die Farbe aufs Metall zu bekommen. Es hat dann doch noch geklappt und war auch super witzig, das Speed-Graffitti-Spraying. Die Spraydosen haben wir weitergereicht und unsere Kunstwerke waren leider auch nicht lange von Dauer, denn die nächsten kamen und wollten sich verewigen. Wenigstens hat es noch für ein paar Fotos gereicht. Das tolle daran ist einfach die Idee: Da ist ein riesiges Feld, nix drauf und dann stecken da 10 Stück alte Cadillacs in der Erde und jeder kann da gratis hin und sich verwirklichen. Und das kennt Ding ist auch noch weltweit bekannt. Echt super, macht irre viel Spaß, das bleibt mir noch lange in Erinnerung.

Mit farbigen Fingern gings munter im Auto weiter, der Wind war sehr stark und wir kamen auf eine Raststelle, welche Supermarkt, Tankstelle und Post war, ich glaube die hatten noch so einen Wohnwagenpark dabei… Alanreed, Einwohner 30, 2 Stinktiere, und……..

Tja wir sind dann noch bis Shamrock gekommen, haben uns ausgeruht und Pläne
für den nächsten Tag geschmiedet. Zwischenzeitlich hatte Sven die verlorene Zeit wieder aufgeholt, konnte noch ein paar Abstecher außerhalb der vorgeplanten Route machen und sich ein bisschen erholen. Ja, Sven ist ein super Beifahrer, der quackt einem nicht immer rein. In anderen Worten – Beifahrersein, das ist das beste Schlafmittel für den Altrocker. Aber so solls auch sein, wir sind dem Wetter davon gefahren und er konnte sich ausruhen und Kräfte sammeln.

So von Shamrock war nun für mich der Tag der Feuerprobe angesagt. Sven ist geradelt und ich war der Touringwagen. Hm, na hoffentlich steh ich Sven mal nicht im Weg und behindere ihn. Ja, ich hatte da schon so meine Bedenken. Eines war aber für uns beide klar, Sven nimmt all seine Sachen und Verpflegung selber mit , wie immer, denn für den Fall, dass wir getrennt werden würden, ist Sven zumindest noch autonom. Klar hatten wir extra Verpflegung und Leckerlies im Auto, aber das war nur der Extra-Vorrat. Wir sind dann einfach losgefahren und es war super easy und hat verdammt viel Spaß gemacht. Ich konnte mich so richtig austoben und meinen Entdeckerinstinkt vollen Lauf lassen. Ich musste nämlich filmen und Fotos machen von den besten Plätzen. Das tolle war, dass ich immer ein Stückchen vorrausgefahren bin und dann gewartet habe. Sven macht so im Schnitt 15 km in der Stunde. An diesem Tag meiner Meinung nach auch mehr, denn der Wind hat schon schön geschoben. So wir hatten noch Regen, Hagel und Sturm, gottseidank keinen Tornado, und somit Glück.

Aber wir wurden noch von Hunden gejagt und ich hatte meinen Spaß dabei, den Racker mit dem Auto auszubremsen. Der Hund hat Sven dann richtig doof angekuckt und wusste nicht wie er sich nun verhalten sollte. Was auch gut war. So es ging dann noch irgendwann so 3 Meilen über eine Schotterpiste, nur “for local traffic”, also Einwohner, da kam mir ein Schulbus entgegen und hat viel roten Staub aufgewirbelt. Super war auch, dass dort eine Mama mit Kind erst bei Sven und dann bei mir nachgefragt hat, ob alles in Ordnung wäre. Mitten in der Botanik hält die mit dem Auto an. Das fand ich super.
Abends gabs noch mexikanisches Fastfood und nach 194 km gings erst mal ab ins Bett.

Der nächste Morgen kommt bestimmt und wir dann weiter ostwärts. Irgendwann dann, auf der ROUTE66 mitten im Nirgendwo, lag ein Gürteltier auf der Straße, leicht zu erkennen am Schwänzchen, aber leider tot. In Texas heißen die übrigens “speed-bumps” (Bremsschwellen). Ist ironisch aber leider wahr, ich habe noch viele Gürteltiere am Straßenrand liegen sehen, leider alle tot – leider kein lebendiges Gürteltier gesichtet. Fotomotive gab es nicht gerade viele und wir sind dann auf die Interstate gewechselt, da gab es allerdings noch weniger zu sehen und es war für mich auch viel schwerer am Seitenstreifen anzuhalten. Gleich nach der Auffahrt auf die Interstate kam eine lange Brücke über ein Flussbett, ohne Seitenstreifen… „Oha, retour und schnell Sven warnen!“ Wie es dann eben so ist, keine Abfahrt weit und breit. Irgendwann kam dann eine, ich wieder retour und auf der Suche nach Sven, hm, wo ist der denn? Ne, durch den Fluss ist der nicht, so wahnsinnig ist er auch wieder nicht. Hat Sven auch gottseidank nicht gemacht und ich sah ihn dann auch hinter einem Brückenpfeiler stehen, war mal wieder Pinkelpause angesagt…..

Sven hatte erst mal von der Aussicht genug, ein Feld und noch ein Feld und eine Kuh, vielleicht auch zwei, ein paar Windräder und wieder ein Feld. Unendliche Weite, blauer Himmel (ok, der war Schwarz, mit dicken Cumuluswolken), Kornfelder (war wohl noch nicht Saison für), rote Erde, endlose und pfitzgerade Straßen………… also, nach geradelten 100 km Donkey und Sven ins Auto verfrachtet, haben einen Stopp bei einem Gitarrenshop eingelegt, und sind die letzten 35 km Richtung Oklahoma City auf der Interstate gefahren. Als wir so in die Stadt hineinfuhren, sah ich erst mal einen Autohändler nach dem anderen, mindestens drei Meilen ging das so. Ich hatte ja schon vor Beginn der Reise geplant mir ein Tattoo zu machen. Ist meine Tradition, die ich nur letztes Jahr aus Zeitmangel gebrochen habe: In den USA und nur in den USA kommt Tinte in meine Haut, denn: einmal geinked – infiziert. An diese Regel halte ich mich seit 1995. Juhu, ein Tattoo-Shop, ein Hotel. Wir dann noch ein bisschen in den Hotels gekuckt und bei einem stand: “Wer sich mehr als 10 min im Zimmer aufhält, bezahlt den vollen Preis. Es gibt keine stundenweise Abrechnung….” Hm, ja also wir suchen mal weiter, denn es gab keine Zimmer, wo wir sie gerne gehabt hätten. Bei einem lieben Inder haben wir dann eingecheckt, nur ein paar Blocks weiter und die Zimmer waren in Ordnung. Das Publikum, hm etwas „strange“. Aber es ist alles gut gegangen. Sven hat ein wohlverdientes Nickerchen gehalten und ich bin erst mal abgedüst in den Tattoo-Shop. Termin für den nächsten Tag ausmachen. Die waren aber supervoll und ausgebucht und wir wollten ja auch bald wieder weiterziehen. Ich lass auch ungern was anbrennen und denen meine Lage erklärt und schwupps wurde ich sogleich dazwischen geschoben. Habe mein Tattoo erklärt, die Skizze wurde gemacht, ich mich noch im Shop umgeschaut und die Bilder bewundert. Das war auch so eine Art Galerie von den Tattoo-Artisten und los gings. Retour im Hotel, wo ich um 19:00 ein Date zum Essen mit Sven hatte, wurde auch sogleich mein Kunstwerk vorgeführt. Sven war ein bisschen traurig, weil er gerne beim Tätowieren dabei gewesen wäre, aber wir sind in manchen Sachen aus dem gleichen Holz geschnitzt, er hätte es auch so gehandhabt: Wenn sich eine Gelegenheit bietet, dann greif zu. Meinem Tattoo gehts übrigens gut.

Wir sind dann ins Nachbarrestaurant gefahren, das macht man hier so, auch wenn es nur 100m sind, und haben superlecker gegessen. Die Kellnerin hat uns ein bisschen komisch angekuckt, weil ich zweimal Bohnen als Beilage hatte, aber die waren echt lecker. Und die Kellnerin war ein echtes Unikat. Superfreundlich und um unser Wohlergehen bemüht. Ich kannte das schon, aber für Sven war das der erste richtige Restaurantbesuch und es hat sich alles so zugetragen und abgespielt, wie es von Stefan gebrieft und recherchiert wurde. Das Frühstück war amerikanisch in einem stattbekannten Restaurant und auch sehr deftig. Dann gings gestärkt weiter und unser erstes Ziel heute: ein Fahrradladen der Svens Beitrag markiert hat und nur um die Ecke war. Melonbike ist im Besitz eines Berliners und ein supercooler Fahrradladen. Der Besitzer hat uns ein paar gute Tipps gegeben, was man sich noch ankucken kann.
Dann hieß es Abschied nehmen und die Telefongesellschaft suchen um meine Telefonkarten auf Sven umschreiben zu lassen. Aufgrund des Zeitmangels hatte ich in Dallas einen eher unüblichen Anbieter gewählt, das ich aber nicht wusste. Dieser Anbieter sperrt die SIM-Karte auf ein Telefon, d.h. die ging nur in meinem Telefon. Außerdem konnte ich keine internationalen Gespräche führen, obwohl ich dafür mein Forfait bezahlt hatte. Hm, wir also in den Shop, da war eine junge Dame, ich zeig ihr den Vertrag, und ich glaube, die konnte nicht lesen. Auf jeden Fall hat das gedauert, wir meine Karte in Svens Telefon, dann alles auf Englisch umgestellt und das ging nicht. Aber man muss auch sagen, dass die Verkäuferin außerordentlich hilfsbereit war und sich wirklich sehr bemüht hat, so ca. eine Stunde lang, und beim Anbieter direkt angerufen hat. Ich bin dann einstweilen etwas zu Essen holen gegangen und hatte mehr in meiner Tüte, da ich das erste mal nicht verstanden hab, was mich die Kassiererin fragte. Ja, dieser Slang war schwer verständlich. Was bei der Karte rauskam: Man kann nur die internationalen Festnetznummern anrufen, und es kosten 15 $, die Karte auf ein anderes Telefon freischalten zu lassen. Wie gesagt, eine Stunde ist vergangen und wir wollten weiter. Aber wir konnten wenigstens nach einigen kleinen Hindernissen zuhause anrufen.
Nun aber erst mal Touri spielen: Mitten rein nach Oklahoma City –Wolkenkratzer kucken. Das Stadtzentrum sieht echt gut aus und unser Hotel war wohl in den Suburbs. Dann sind wir noch in drei Gitarrenshops, Megastores, aber die hatten leider nicht was ich suchte. So denne, wird wohl nix mehr mit weiterradeln, war schon fortgeschrittener Nachmittag und Sven mit Donkey mal wieder im Auto mit bis nach Stroud.

Dort gab es 3 Motels, zwei mitten im Ort, der noch sehr lebendig war. Also relativ viele Leute und Geschäfte, und ein Colosseum. Letzteres war ein totaler Flop, denn ich hab mir wohl so etwas Ähnliches wie in Rom erwartet, zumindest eine Kopie davon. Dieses Colosseum war ein bisschen rund gebaut, aber aus Holz. Der ganze Komplex war eine große Sportanlage, welche auch einen kleinen Skaterpark beinhaltet hat. Dort ums Eck, hab ich auch mein erstes Haus in Plastikverpackung gesehen, daneben standen so eine Art NF-Ziegel, die dann wohl als Verblendung dienen. Sehr interessant. Also der Schein trügt, Ziegelhäuser sind keine richtigen Ziegelhäuser. Neben der Interstate, wie es hier üblich ist, haben wir uns dann einquartiert und lecker zu abend gegessen, noch geschnackt und einen relaxten Abend verbracht. Am Morgen gings nach dem Frühstück im “Rock Café” und dem Fotoshooting mit den Hauptdarstellern von Cars weiter Richtung Osten. Sven mit dem Rad – und es war wieder spannend.

Die Gegend war etwas abwechslungsreicher, es gab nun auch ein paar kleinere Flüsse in kleineren Canyons (Creeks) und viele Hügel. Das fand ich sehr spannend, aber für Sven war das natürlich auch sehr anstrengend. An diesem Tag sind wir bis Tulsa gekommen und haben erneut unser Glück in einem Telefonshop versucht. Sven hatte die geniale Idee, die SIM auf die Größe einer Micro-SIM zurechtschneiden zu lassen. So nachdem wir diesen Shop in einem Einkaufszentrum gefunden haben, wurde für 10 Dollar die SIM zurechtgeschnitten. Und nun? Jetzt sollten wir beim Anbieter anrufen, tja ging ja nicht, denn die Karte war ja im Tablett und das nicht mit dieser Karte angemeldet. Auf jeden Fall hat uns der freundliche Herr sein Telefon zur Verfügung gestellt, uns mit einigen Konfigurationen geholfen, und ich hatte einen sehr geduldigen jungen Mann am anderen Ende der Leitung. Fakt ist, das Tablett ist nicht kompatibel mit der SIM. Na, dann probieren wir das doch mit Svens Mobiltelefon, das dann wohl auch am Ende geklappt haben sollte. Nach zwei Stunden wollte der Telefonabieter anrufen und dann sollte das Ding laufen, die 15 Dollar mussten wir nicht bezahlen. Leider haben wir dadurch viel Zeit verloren und waren immer noch mitten in Tulsa, daher hat sich Sven entschieden, mit dem Auto noch die restlichen 30 Tages-Kilometer mitzufahren. Wir kamen durch viele kleine Orte, u.a. auch durch Miami und bekamen ein paar gute Fotomotive vor die Linse. Wir hatten eine Riesen-Indianer und einen Blauwal, der sehr bekannt ist auf der ROUTE66. Wir waren genau an jenem Tag dort, an dem dieser gemeinnützige Verein Gelder sammelt und die Sponsoren einlädt. Aber die sahen das alle locker und machten ein Foto von uns.

In Miami (nicht das Miami in Florida!) suchten wir ein Zimmer aber irgendwie hatten wir auch kein Motel gesehen, also weiter und weiter und weiter. Schotterpiste und sehr schlechte Route66, aber auch viele kleine Dörfer und Agrar-Industrie. Irgendwann kamen wir in Baxter-Springs an, hatten unser Zimmer und noch ein letztes Mal Lagebesprechung. Relativ früh am Morgen gings weiter, und hier in Baxter-Springs, war eine ca. 150 m breite Tornadoschneise, die sich quer durch den Ort zog. Die Schneise war nur ein paar Blocks von unserem Nachtlager entfernt, und ich hätte nie einen Tornadoschaden so nahe dran vermutet. Aber die Hilfskräfte waren fleißig und am Aufräumen. Da stand nicht mehr viel, ausser ein paar vereinzelte Bäume …… in Baxter Springs gab es Verletzte aber anderswo leider auch Tote. Die Natur schlägt zurück und wir können relativ wenig dagegen machen. Unser aufrichtiges Mitgefühl an die betroffenen Familien.

An diesem Morgen bin ich noch bis Joplin (MO) mit, dort haben wir zu Mittag gegessen und unsere Wege haben sich getrennt. Sven ist weiter in Richtung Chicago und ich am 2.5.2014, retour nach Dallas.

Am Samstag den 3.5. 2014 ging für mich eine super Woche zu ende und das Roadtripping war einzigartig. Ein großer Dank geht erst mal an die Autofahrer in 5 Staaten: Texas, New Mexico, Oklahoma, Kansas und Missouri ……. es wundert mich immer noch, dass ich keinen Strafzettel bei der Endabrechnung der Automiete bezahlen musste. Aber vielleicht kommt das noch mit der Kreditkartenabrechnung …..

Und dann geht mein Dank natürlich an Sven, der mich an seinem Abenteuer teilnehmen hat lassen. Ich würde das sofort wieder machen. Diese Radtouren sind so einzigartig, aber wer Sven kennt, weiß dass alles genau überlegt und geplant ist, er trotzdem aber super flexibel und ein Meister im Improvisieren ist. Ich hoffe, dass wir noch ein paar spannende Sachen miteinander machen können. Und nun fehlen mir die Worte ……

p94 p93 p92 p91 p90 p89 p88 p87 p86 p85 p84 p83 p82 p81 p80 p79 p78 p77 p76 p75 p74 p73 p72 p71 p70 p69 p68 p67 p66 p65 p64 p63 p62 p61 p60 p59 p58 p57 p56 p55 p54 p53 p52 p51 p50 p49 p48 p47 p46 p45 p44 p43 p42 p41 p40 p39 p38 p37 p36 p35 p34 p33 p32 p31 p30 p29 p28 p27 p26 p25 p24 p23 p22 p21 p20 p19 p18 p17 p16 p15 p14 p13 p12 p11 p10 p9 p8 p7 p6



Sven Globetrotter

Matthias Zwinkau

Physiotherapie am Antonplatz
Berliner Allee 22
13088 Berlin