Sven Globetrotter

Japan-Radtour / 06.06. / Ich bin auf dem Rückweg, wie war es eigentlich so in Japan?

Nach jeder größeren Tour nehme ich mir vor einen abschließenden Bericht zu verfassen. Ich habe es bis jetzt noch zu keiner Tour geschafft.

Gestern war nicht viel los und darum konnte ich mir mal Gedanken für meinen Abschlussbericht machen und ich schreibe mal gleich was dazu, sonst wird das wieder nichts.

Über die Menschen hier habe ich schon berichtet, sie sind einfach nur freundlich. Ich hatte bis jetzt keine negative Erfahrung. Wobei ich die auch noch nicht in anderen Ländern hatte. Und trotzdem es ist hier etwas anderes, die Leute lächeln immer. Manche Menschen mögen das nicht weil sie denken, dass die Leute hier nur lächeln und eigentlich was ganz anderes denken. Meine Erfahrungen der letzten drei Wochen sagen dazu auf jeden Fall NEIN SO IST DAS NICHT!! Was ich glaube, dass es mir aufgefallen ist, ist dass die Menschen hier etwas anders drauf sind (Kitakyushu) als so bis Nagasaki, irgendwie nicht so entgegenkommend. Auf jeden Fall überschlägt man sich nicht mehr so wenn du einen Laden betrittst wie vorher immer. Aber das kann ja gut sein. In Bayern sind die Leute ja auch anders drauf als in Berlin.

Der Verkehr ist sehr, sehr gesittet, in der ganzen Zeit habe ich dreimal eine Hupe gehört. Nie zu mir!!! Dreimal höre ich in Berlin, glaube ich, schon die Hupe wenn ich drei Straßen gefahren bin. Man lässt dir immer Platz und bedrängt dich nicht, es wird immer runtergebremst und gewartet bis man gut vorbei kommt. Das kenne ich so extrem nur aus Holland. Einmal ist ein LKW dicht an mir vorbei, dass war aber der Auflieger beim wieder einscheren. Da hatte ich aber schon andere Sachen in Europa. Einmal bin ich echt fast in den Graben gefallen weil ich zusehen musste, dass ich die Straße verlasse. Fahren auf dem Bürgersteig ist fast zu 100% möglich gewesen. Aber erwartet bitte nicht, dass man euch Platz macht, man fährt immer so um sich herum und um die Fußgänger auch. Bei entgegenkommenden Radfahrern rechtzeitig links halten sonst kann auch das mal daneben gehen. Es geht durcheinander aber ruhig von statten. So könnte bei uns keiner unterwegs sein, der Deutsche hat da zu viele Rechte und Pflichten. :-) 😉

Das Land selbst ist schön und hat alles zu bieten. Berge, Wälder, Ebenen, Vulkane, Flüsse und Meer einfach alles. Wirklich schön. Was nervig für mich war, dass in vielen Gegenden eine Stadt nicht einfach mal zu Ende war, man etwas fuhr und dann die nächste kommt. Nein man kommt über eine Brücke und ist in der nächsten Stadt. Die selbe Straße – komisch. Ich vermisse dazwischen Wiesen und Felder ne schöne Landstraße. Na vielleicht bin ich zuviel Europäer oder so. Es ist wie es ist, Punkt.

Ich wurde mehrmals gefragt ob ich etwas gemerkt habe wegen Erdbeben und Vulkanausbruch, ist wohl wärend meines Aufenthaltes gewesen wurde im Fernsehen berichtet. Also ich habe zweimal ganz leicht die Erde beben gemerkt und in den Bergen einen Vulkan zischen hören und ein paar verkohlte Bäume gesehen.

Die größeren Städte sind interessant, die kleinen erinnern mich stark an die USA da war das auch so, dass eine Firma neben der anderen war. Über Kilometer wurde alles angeboten, zwischendurch nen Restaurant und weiter. Es war kein eigentlicher Kern einer Stadt zu sehen. Die Häuser stehen hinter der Straße mit den ganzen riesigen Läden. Die großen Städte sind sehr interessant und man sollte auf jeden Fall mehr Zeit mitbringen als ich um eine Stadt zu besuchen. Viel Kultur und Sehenswertes.

Etwas super Angenehmes sind die Supermärkte, drei große Ketten haben alle paar Meter ihre Märkte. Du musst dir nie die Taschen mit Essen und Trinken vollstopfen. Selbst in entlegenen Gegenden kommt etwas anderes tolles zum greifen. Automaten für Getränke. Du hast für 1,10 € etwa immer ein kühles Getränk und diese Automaten sind wirklich überall. Auch bei der Lage der Verpflegung ein dickes Plus. Überhaupt gibt es riesige Einkaufspassagen, ein Laden an dem anderen wie auf  Märkten und das teilweise über mehrere Straßenzüge. Ein Paradies für die einkaufwillige Frau. :-) 😉

Verbindungen wie Fliegen, Züge und Fähren sind gut ausgebaut, wobei es nichts für Radfahrer ist. Die Autofähren sind ok, Züge sind daneben, du musst dein Fahrrad verpacken es gibt keinen extra Platz für Fahrräder. Fliegen geht vom Preis her aber da muss man das Rad ja so und so verstauen. Die Preise sind so wie in den USA, wer hier schnell irgendwo hin will kann mal schnell fliegen. Wobei man ja in Europa auch schon preisgünstig voran kommt. Autofahren stelle ich mir auch entspannt vor, wobei ich da nicht weiß wie es mit dem Linksverkehr ist. Hatte ich noch nie, auch nicht als ich noch fahren durfte. Auf der anderen Seite in einem Auto sitzen stelle ich mir komisch vor.

Beim Radfahren ging das mit dem Linksverkehr sehr schnell, sehr gut. Wobei ich mich immer wieder erwischte ist, dass ich wenn ich in kleinen Seitenstraßen am suchen bin und dann ein Auto kommt ich immer nach recht ausweichen will. Hm, bin schon zu lange im Straßenverkehr auf der RICHTIGEN Seite gefahren. :-) :-) :-)

Alles in allem ein tolles Land für Leute die es mögen, ich würde hier jeder Zeit wieder herfahren, ein angenehmes Land wo es noch sehr viel zu entdecken gibt und darum fahre ich ja jedes Mal wieder los. Ich frage mich immer wenn ich irgendwo bin ob ich mir vorstellen könnte dort zu leben, irgendwie ist die Vorstellung immer in Deutschland zu bleiben noch nicht ganz in meinem Kopf angekommen. Keine Angst Annett wir blieben in Berlin, ich kann ja mein Rad nehmen und in den Flieger steigen.

Also in Japan könnte ich nicht leben, für mich war es hier alles sehr gleichgeschaltet. Die Leute rauchen an den Stellen wo extra Aschenbecher sind, oft gleich an den Supermärkten, Einkaufen und dann rauchen und wieder rein ins Auto. Ich habe nur zweimal Leute so rauchen sehen, aber vielleicht rauchen ja auch gar nicht so viele.

Es ist mir auch nicht bunt genug. In Tokio dachte ich anfangs, dass die Leute gar keine Freizeitkleidung (Jeans) kennen da haben 80% Anzüge getragen. Vielleicht war ich nicht in den richtigen Gegenden aber das durcheinander an Kleidung und Aussehen der Menschen hier ist bei weitem nicht halb so wie in Europa. Vielleicht empfinde ich es besonders weil ich aus Berlin bin, doch selbst in kleineren Städten trifft man den ortsansässigen Rebellen. Ich habe bestimmt vieles was es gibt nicht gesehen aber wenn es da ist ist es nicht sehr verbreitet. Ganz schlimm findeich, dass man nicht die Möglichkeit hat draußen zu sitzen und ein kühles Getränk zu genießen. Als ich am Meer lang bin konnte man überall nur drin sitzen uns durch die Scheiben noch draußen schauen. :-(

Egal ich komme 2018 wieder, freue mich ganz doll darauf, habe schon eine Basis an Wissen geschaffen und kann mehr über diese tolle Land lernen.

Die vielen Fettnäpfe die ich befürchtete blieben aus, man lernt sehr schnell und bekommt auch Hinweise wie man es in Japan doch macht. Mit Schuhen kommst du nicht rein wenn es nicht erlaubt ist, da passen sie doll auf und andere Sachen die dir auffallen erfragst du einfach und bekommst eine bereitwillige Antwort.

JA JAPAN IST COOL und Ängste sind vollkommen unbegründet. Ich habe mich immer wohl, sicher und willkommen gefühlt.

Danke Japan. Man das klingt ja als ob du morgen schon fliegst, du bist noch nen Woche hier und hast noch ein paar Programmpunkte. Man, man, Trottel.


Japan-Radtour / 05.06. / Glück im Unglück – Was ist eigentlich Glück und was Unglück?

Gleich vorweg, ich bin nur 65km gefahren, diese aber im strömenden Regen. Baah!! :-(

Ätzend wenn du die Gardine weg machst und siehst es regnet. Du bist noch nicht gewaschen und angezogen und weißt schon, dass du dein Regenzeug anziehen musst. Ich mag es nicht, du schwitzt da drunter einfach tierisch. Letztendlich bist du innen doch nass.

Einen Vorteil hat so ein Tag aber, das habe ich schon immer daran geliebt. Man fährt einfach und denkt, man denkt nach. Über dieses und jenes, einfach so.

Man lenkt sich nicht selber ab, weil man nichts verpassen will, ein tolles Motiv das man den Leuten die einem folgen zeigen will, etwas das man noch nicht kennt, das sich lohnt zu entdecken, ein tolles Bild für den neuen Vortrag, oder, oder.

Ich fahre an solchen Tagen einfach nur noch und denke, ich denke und denke.

Wie ich wieder so fahre und denke, fällt mir auf, dass ich bis jetzt echt die ganze Zeit Glück hatte. Alle LKW die an mir vorbei fuhren, fuhren entweder vor mir oder nach mir durch die Pfützen am Straßenrand. Nicht eine wurde so erwischt, dass mich das Wasser traf. In Bukarest im letzten Jahr, an dem Tag als ich mein Telefon im letzten Hotel vergessen hatte – was für ein Tag – hat mich so ziemlich jeder Autofahrer mit Wasser von der Seite bedacht. Ein grausiger Tag !!!

Hier war alles gut, du hast Glück im Unglück, es regnet aber du bekommst kein Wasser von der Seite. :-)

Nun war ich bei Glück und Unglück und hatte was zum Denken gefunden. War es Glück, dass ich hier war im Regen? War es Glück, dass ich diese Tour mache. War es Glück, dass ich zwei schwere Sachen bis jetzt überlebe? OH JA DAS IST ES. Du hast Glück.

Aber all dieses Glück hätte ich nicht gehabt wenn ich nicht erst ein Unglück erfahren hätte, oder sogar zwei. Erst der Tumor und dann der Hautkrebs.

Ohne diese beiden Dinge wärst du jetzt auf irgend einer Basis dieser Welt und würdest tauchen. Hm!!!??? Das wäre wahrscheinlich auch Glück.

Ist eine schwere Krankheit, die das Leben verändert, nun vielleicht doch Glück weil sie dir ein anderes Leben beschert?

Hammer, was einem so durch den Kopf geht wenn man nur ankommen will und dieses Wetter hinter sich lassen möchte.

Ich konnte mir meine Frage nicht beantworten. Soll ich glücklich sein einen Tumor und Hautkrebs zu haben. Ich bin damit glücklich und wenn das noch nen paar Jahre so geht na dann ist doch alles gut.

Bilder habe ich keine, wollte nicht, dass die Kamera absäuft, bin gespannte ob ich sie durch diese Saison bekomme, bis jetzt musste ja jedes Jahr eine dran glauben. Nee stimmt nicht, im letzen Jahr waren es sogar zwei.

Vor lauter Regen habe ich die 1000km verpasst – ist mir auch noch nicht passiert.

Übrigens, was für ein Glück, dass ein Haartrockner im Hotel war. Glück im Unglück. :-) 😉


Japan-Radtour / 04.06. / So geballt habe ich das noch nicht erlebt

Abschied ist immer der Anfang von etwas Neuem, hier war es der Abschied von einem Hotel mit besonderm Flair und netten Betreibern, wirklich zu empfehlen.

Das Neue war eigentlich nicht neu, ich musste den Junior erst einmal wieder die Treppen runter bekommen, der Chef persönlich half mir. Die Chefin war leider nicht da, so konnte ich mich nicht verabschieden.

Ich glaube er stand unten an dem Berg und hat den Mund ganz weit aufgerissen als ich den Berg hoch zur Straße raus aus Nagasaki fuhr. Er meinte die ganze Zeit als wir das Rad runter brachten, dass da ein Berg kommt der steil hoch geht, sehr steil. Ich setzte mich auf den Junior machte den ersten Gang rein und fuhr in Zeitlupe hoch. Er hatte bestimmt den Mund offen.

An der Straße angekommen musste ich dann doch anhalten und schieben, die Kurve war so eng, dass ich beim Versuch abzubiegen mit Sicherheit zurück gerollt wäre, so steil war das.

Wie Yukari schon am Tag davor sagte, es wird die Sonne scheinen, sie schien, und wie. :-)

Die Straße führte auch gleich zum ersten Tunnel, das war ein Tunnel zum einfach drin hin und her fahren. Der Weg war so breit wie ne Fahrbahn. Nicht schlecht, davon können noch ein paar kommen, dann wird das ein gemütlicher Tag. Es kamen noch ein paar und das Auf und Ab hielt sich dadurch in Grenzen. Sie waren nicht so toll aber ich musste mich nicht so weit hoch schrauben. Mensch Junge du hast Glück, einfach nur Glück.

Der Großteil der Strecke führte am Meer entlang, man kommt nur leider nicht dran, es ist meistens befestigt, hier müssen von Zeit zu Zeit echt große Wellen ankommen. Es war Ebbe und die Fischerboote lagen auf Sand.

Als ich gerade wieder nen Berg runter rollte und mich über den kühlenden Fahrtwind freute stand eine Frau an ihrem Auto und winkte. Auf die Nummer falle ich nicht mehr rein, du brauchst keine Hilfe und willst mir nur was schenken. Ich alberte im Kopf so mit mir rum. Also hielt ich mal und wollte wissen was denn das Problem ist. Sie fing sofort an zu reden, ich verstand nichts und sagte ihr das auch. Dann sprach sie englisch.

Sie sagte mir, dass sie etwas für mich hat. Es gab ein schönes kühles Wasser mit Orangengeschmack und Schokolade. Einfach nur toll.

Ich habe das so gaballt noch nie erlebt, die Leute halten mit ihren Autos an und schenken dir einfach etwas.

Also ich habe in der USA als mir das Wasser drohte auszugehen, weil die Tankstelle geschlossen war, auch Wasser geschenkt bekommen und nen Apfel oben drauf, doch da habe ich gefragt hier bekomme ich Eis, Gertänke, Schokolade und sogar Geld einfach so weil ich da bin. Scharf.


Japan-Radtour / 03.06. / Jeder braucht Mut für etwas anderes

Manche haben Angst vor dem Fliegen, ich nicht, fliegen ist cool.

Einige trauen sich nicht mit der Achterbahn zu fahren, ich nicht, macht doch Spaß.

Wieder andere trauen sich nicht zu tauchen, ich finde es ganz toll die Fische zu beobachten und der Stille zu lauschen.

Fallschirmspringen würde den meisten Menschen nicht im Traum einfallen, wenn ich nichts an den Augen hätte, hätte ich schon einen Schein. Habe vor drei Jahren ein Tandemsprung gemacht und war happy. Springe dieses Jahr wieder. Ja, nun denken einige vielleicht, na der ist ja mutig, nee ist er nicht!!

Viele Leute werden schmunzeln wenn sie hören, dass jemand Angst hat allein zu laufen und Straßenbahn zu fahren. Sie werden vielleicht denken: ¨Na was soll das denn?¨

Ja, da fährt einer durch die ganze Welt mit dem Fahrrad und wenn er dieses stehen lassen will, weil Regenzeit ist und er nicht den ganzen Tag mit seinen Regensachen rumlaufen will, dann ist er am grübeln ob er es nicht lieber lässt.

Es war ein beinharten Kampf mit mir, ich dachte mir: ¨Dass kann jetzt nicht sein, geh da raus und mache es einfach.¨ Ja, die Bahn ist eine andere als die die du kennst und auch der Weg ist dir nicht bekannt. Ja, es können auch Stellen kommen wo du nicht siehst, dass es uneben ist. Na dann stolperst du eben, passiert anderen auch. Und außerdem läufst du so breitbasig, dass du gar nicht stolpern kannst. Du läufst immer wie nen Türsteher. Mir hat mal einer gesagt: ¨Na und , sieht männlich aus – fertig.¨

Ich habe es bis in den Friedenspark geschafft und bin sogar noch in einen anderen Park am Hafen gefahren dort befindet sich auch das Kunstmuseum von Nagasaki.

Ich kann euch berichten es ist mir nichts passiert!!! :-) Ich hatte meinen Gehstock dabei, dieser ist zum falten, also klein genug um in der Tasche zu verschwinden. Seit letztem Jahr habe ich ihn nur noch dabei, nutze ihn aber nicht mehr. Mein Backup bleibt ab der nächsten Tour zu Hause jetzt bin ich mir sicher, ich nehme ihn nicht mehr.

Die Bahn ist cool, so etwa wie die in San Francisco, der Fahrer dreht an einer Kurbel um zu beschleunigen bzw. zu bremsen. Bezahlt wird erst beim Aussteigen. Es gibt zwei Türen, rein kannst du wo du willst, raus geht nur vorne weil du ja noch zahlen musst, sieht man auch alles im Film.

Im Friedenspark waren wieder viele Schulklassen unterwegs, wie in Hiroshima haben sie auch hier Gedichte vorgetragen und Lieder gesungen. Ich habe etwas gefilmt und Bilder gemacht. Alles Material für den Film. Der Park liegt übrigens auf einem Berg ich hätte den Junior so und so nicht mit rein nehmen können. Und da die Stadt hier nicht gerade flach ist fahren kaum Leute mit dem Rad und deswegen gibt es auch keine Plätze zum abstellen.

Endlich habe ich auch Postkarten, ich habe die Dinger in jeder Stadt gesucht. Hier war so ein kleiner Souvenirladen und ich habe mal gefragt. Es gibt keine Kartenständer wie wir sie kennen sondern du musst zehn Karten im Päckchen kaufen, ist wie in Russland, hätte ich auch selbst drauf kommen können, da habe ich auch Tage gebraucht um es rauszufinden. Trottel!! Tja jetzt habe ich noch fünf Karten von Nagasaki die nicht die schönsten sind. Die anderen befinden sich auf den Weg nach Europa. Eine ist dabei die nach Ungarn geht. Vor einer Weile bekamen wir im Laden von BERLIN BIKE TOUR eine Mail von jemandem der Postkarten sammelt und anfragte ob wir so nett wären ihm eine zu senden, weiß gar nicht ob die Jungs und Mädels ihm eine gesendet haben, von mir bekommt er jetzt auf jeden Fall Karten aus der ganzen Welt, wenn ich jetzt Karten schreibe ist er immer dabei. :-) 😉 Hoffe er kann meine Schrift lesen, oh man.

Als ich zurück kam zum Hotel war ich fertig, laufen und alleine, das war für meine ungeübten Beine und vor allem für mein kleines Köpfchen echt viel. Aber ich war stolz wie Bolle, DU HAST WIEDER ETWAS GEMACHT WOVOR DU ANGST HATTEST!!!

YÄHH YÄHH YÄHH !!!

Ihr seht die meisten Ängste sind Blödsinn. Ja, das ist ja einfach werden einige sagen. Ja genau, ist es. Fliegen ist aber auch nicht schwer, man muss keinen Flugschein machen oder so. Hingehen und einsteigen, ist wie Straßenbahn fahren. Man muss seine Angst nur überwinden. Im Übrigen gibt es auch viele Unfälle mit Bahnen, warum hat da keiner Angst, dass was passiert. Von Tandemsprüngen die in die Hose gingen habe ich auch noch nichts gehört.

Na egal ich bin wieder einen Schritt weiter und habe was zu berichten bei meinen Vorträgen. Mut ist selbst für die ¨kleinen Dinge¨ sehr wichtig, und darum mache ich das hier auch so gerne. :-) 😉

Im Hotel musste ich mich erst einmal sammeln, so nach ner Stunde war ich wieder einsetzbar und fragte die Chefin ob ich etwas filmen darf bei ihr in der Nähstube. Sie machen Kimonos und vermieten diese an Leute für Feiern. Yukari, die Chefin, meinte, dass das kein Problem ist, sie würde aber gerne einem Kimono tragen und die Arbeiten abschließen die sie gerade mit einer Angestellten an den Kimonos machte. Wir verabredeten uns in einer Stunde.

Als ich mit zwei Kameras und dem Fotoapparat bewaffnet wieder runter kam steckten sie mich erst einmal in einen Kimono, sie haben ja auch eine Seite bei Facebook 😉 Danch ging alles sehr schnell ich wurde nach hier gebracht und nach da und so hingesetzt und so hingestellt. Hey, ich wollte doch hier filmen. :-) 😉

Die Leute in dem kleinen Hotel sind super nett, Yukari war einen Tag zuvor sogar mit mir unterwegs wegen was zu essen, mit dem Auto, es regnete ja immer noch sehr doll.

Wer mal in Nagasaki ist hier kommt ein heißer Tipp: http://www.n-kagamiya.com/en/

Tja, der Rest des Tages war wie immer, die Tour für den nächsten Tag ausarbeiten und Bericht schreiben. Nachts um halb eins habe ich dann noch mit der Liebsten telefoniert, sie muss ja jemandem die Neuigkeiten erzählen, was so über den Tag passiert ist und ich habe ihr berichtet, dass es mir gut geht. Ich liebe sie, wie sie ist. :-) 😉 Meine Puppe eben.


Japan- Radtour / 02.06. / Ruhiger Tag nur 64 km ODER Willkommen in der Regenzeit

64 km, hahahaha, na da machst du nen ruhigen Tag selbst wenn du die Hälfte schiebst bist du noch früh genug da.

Als erstes war ich mal beim Bäcker, die haben vom Kuchen, Pizzabrötchen über Kekse bis zum Hot Dog alles da. Genau mein Laden, erst muss was herzhafte her, muss zum Frühstück sein, wo soll die Kraft zum starten in den Tag sonst herkommen. Toast mit Nutella oder so, bäh. Und dann noch nen kleinen Sweety zum nachschicken. Oft reicht auch nen Löffel Honig. Die Bäcker müsst ihr mitnehmen!!!

Draußen abhängen und die Tour mal so überdenken. Bis jetzt war alles gut und es gibt immer wieder Überraschungen. Selbst an langweiligen Tagen setzt jemand sein Moppet in den Graben damit du nicht stirbst vor Langeweile. Hehe, ihm ist nichts passiert, zum Glück, und mein altes, verstorbenes Tantchen meinte immer: >>Humor ist wenn man trotzdem lacht.<< Hatte ich das schon einmal erzählt? Also das mit dem Humor und so bestimmt, ist einer meiner Lieblingssprüche.

Nein, ich meine wie sie sich im Winter mal den Arm gebrochen hat und noch am Boden liegend herzhaft lachte und genau diesen Satz sagte. Ich war damals vielleicht 12-13 Jahre alt und konnte nicht verstehen wie ein Mensch der gerade mit seinen Einkaufstaschen vor der Kaufhalle so mächtig auf die Nase gefallen ist, dass man sehen konnte, dass mit dem Arm was nicht stimmt noch lachen konnte. Sie war eine echt tolle Frau.

Also der Typ lebt, das Moppet kann man in Ordnung bringen und das Leben geht zum Glück weiter, hätte auch anders kommen können, ich sah ihn schon unter dem Hobel.

Es ging weiter und erst nahm ich es nicht so richtig wahr aber auf einer Strecke von bestimmt 7km waren die Laternen alle Fußbälle. Also der Bürgermeister dieses Ortes muss ne Fussballmeise haben, oder so.

Wieder rein in die Berge, ich schob, es waren Steigungen die man locker schaffte, ich schob. Nun fahre ich schon so gut Fahrrad da werde ich bestimmt auch noch was beim Laufen raus holen können.

Auf ner tollen Aussichtsplattform hielt ich und setzte mich, es waren Ziegen da, also gab es was zu tun. Son Tier ist glücklich wenn man es krabbelt. Sone Ziege ist wie ne Frau, darum heißen sie ja vielleicht auch Ziege. Hahahaha.

Es ging gemütlich weiter und was soll ich sagen zu den Steigungen kamen wieder Tunnel und Regen. Das sah mir aber anders aus als die anderen Tage. Volle Montur an, das wird doller mein Freund. Und so war es auch.

Blöd, dass die Handys von heute nichts mehr von dir wissen wollen wenn die Finger nass sind, du kannst sie nicht mehr bedienen. Na super. Kopfhörer ran und der Dame lauschen was sie zu sagen hat, zu sehen gibt es bei Maps nichts mehr. Tja, ich wechsele oft bei den Routen zwischen zu Fuß und Auto, wenn man sich die Darstellungen gut ansieht bekommt man ein Gespür dafür wo man die zu Fuß Wege nicht nehmen sollte weil sie dich durch Gassen führen die in den Himmel gehen. UND richtig!!! Nen Weg so steil, dass ich wegrutschte auf dem nassen Boden, nimm es hin kannst es nicht ändern.

Tja, meine Unterkunft war sehr schlecht zu finden, in einem tollen Viertel aber eben versteckt. Den Namen wusste ich natürlich nicht. Ich und Namen merken, nie im Leben.

Ich ging in einen Laden und versuchte es drinnen noch einmal mit dem Handy es ging gerade so, dass ich die Mail mit der Buchung fand. Dabei half mir das Tuch, dass ich bekam um erst einmal meine Hände und das Handy zu trocknen, staune, dass es noch geht.

Das mit dem erklären klappte nicht und wieder sprang jemand in sein Auto und zeigte mir den Weg. Was für ein Land!!!

Ich musste den Junior über ausgetretene, jahrhundertealte Treppen tragen. Und weil der Junge nicht richtig laufen kann, das Rad mit Gepäck 40 kg wiegt, lag ich auch zweimal im Dreck, nicht schlimm aber eben auf den Knien.

Oben angekommen sah ich als erstes ein schönes Haus mit Garten und als ich eintrat rannten gleich zwei Frauen im Kimono auf mich zu und reichten mir Handtücher. Ich zeigte nach draußen auf den Junior und man bekam große Augen. Fahrräder sind hier fast gar nicht zu finden, zu viele Berge.

Einen Raum im Haus gab es nicht, aber auf dem Hof steht das Rad jetzt hinter einem Tor und hat eine Plane drüber. Nicht drin aber sicher und trocken. Wir wollen den Jungen mal nicht zu sehr verwöhnen.

Als ich dann mit allen Taschen drin war und man mich halbwegs trocken hatte, erklärten sie mir, dass die Regenzeit gerade begonnen hat.

Aua, ich dachte ich radele da so drum herum. Mit ihr im Rücken runter und dann schnell wieder hoch wenn sie hier ankommt. Habe so mit 3-4 Tagen Regen gerechnet. Na, vielleicht ist es das jetzt ja. Schei…..


Japan-Radtour / 01.06. / Man, was für ein Glück

Raus aus dem Rennwagen und rauf aufs Rad – Habe noch nen schönes Video wie ich mich quäle da wieder raus zu kommen, die sitzen da echt drin wie reingeschossen.

Geben acht ging es los und es war echt schon schwühl, ätzend warm. Um kurz vor halb zehn sah ich es dann auf ner Tafel, 23°C am frühen Morgen. Prost Herr Preil. Na da werden nicht alle was mit anfangen können (hier mal nen Link für die Leser aus dem Westen: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Herricht_%26_Preil )

Es sollten etwa 115km werden an dem Tag aber bei dem Auf und Ab war das echt mühsam, aber es rollte. Es war nichts los, die Landschaft gab nichts her, und das Auf und Ab kannte ich von den letzten Tagen schon zur Genüge.

Ich fing vor lauter langer Weile an belanglose Sachen zu knipsen, nur damit ich mal nen Grund hatte meinen Hintern aus dem Sattel zu heben.

Ich knipste nen Mühlrad, schön beruhigend. Ich knipste ne entstehende Brücke, interessant zu sehen wie die das machen. Dabei viel mir ein, dass die Deutschen die ersten wahren die eine Brücken von zwei Seiten bauten. Bis dahin baute man Brücken immer von einer Seite.

Ich knipste Asbest am Straßenrand, ja und dachte mir wie man bei uns mit dem Zeug umgeht. Ich kann mich sehr gut an meine Dachdecker Zeiten erinnern, man war das ein Aufriss so eine Eindeckung zu entfernen. Spezielle Firmen kommen und Männer in weißen Schutzanzügen nehmen die Platten hochprofessionell ab. Man was die können!! :-) :-) Naja, ich als Dachdecker denke mir, dass da ein paar Leute gutes Geld verdienen. 😉

 Egal hier liegen die am Rand und so verwittert wie die aussehen nicht erst seit letztem Jahr. :-)

Ich knipste mein Spiegelbild auf dem Tank eines Tanklasters, ich freute mich dabei wie schön der Körper sich verformt wenn man sich bewegt. Früher gab es auf Jahrmärkten immer so Spiegel-Hallen, glaube die hießen meist Mausefalle. Da gab es auch so tolle Spiegel in denen man so herrlich verformt wurde. Gibt es so etwas noch? Da können bestimmt auch Kinder drüber lachen die sonst nur am Computer hängen.

Ich kroch hoch und sauste runter, eigentlich war ja alles gut nur nichts los, die Strecke gab nichts zu sehen, zu entdecken her, bah.

Das Thema hängt mir jetzt schon ein paar Tagen im Kopf und dich dachte auch gerade an dieser Steigung wieder darüber nach wie es kam, dass ich eine Rohloff fahre.

Im letzten Jahr als es von Rom über Athen, Istanbul und Bukarest zu dem Hilfsprojekt vom DID (www.did-ev.de) ging, war ich schon durch die Gebirge von Italien, Griechenland und der Türkei durch und dachte mir ¨ Zum Glück musst du jetzt nicht noch durch die Karpaten fahren¨. In Rumänienen nahm ich den Zug weil mir die Zeit davon raste.

In der Türkei, meine Muskeln brannten schon beim bergauf fahren, schwor ich mir, wie auch immer das gehen wird, dass ich meine Alfine 11 Gang gegen eine Rohloff tauschen werde. Die 11 Gänge sind schon echt gut, sie haben mich immerhin über 20.000 km begleitet. der Unterschied ist nicht riesig aber auf solchen Strecken wie gerade wieder hier sehr zu merken.

Tja, ich war zurück von der Tour und kam in einem Gespräch mit Karl von ¨Inklusion braucht Aktion¨ (www.inklusio-braucht-aktion.de) auf genau diese Nabe. Hm, meinte er, wir schauen mal was geht. Er legte sich mächtig ins Zeug um mir genau diese Rohloff zu besorgen. Als Frau Rohloff persönlich davon erfuhr, dass da ein Typ ist mit einer eigenen Geschichte und er auch noch zusammenarbeitet mit einem Verein der sehr wichtige Arbeit macht war sie selbstlos bereit mir diese Nabe zu sponsern. Irre ich war happy. :-) :-)

Dankeschön Frau Rohloff!!!!

Tja ich strampelte also mal wieder im ersten Gang und dachte so drüber nach, dass mir mit der 11 Gang bestimmt schon wieder die Muskeln brennen würden. Da hörte ich wie ein Auto zum überholen ansetzte. Darin bin ich sehr geübt, nen Rückspiegel geht nicht, weil in dem untern Bereich mein Sichtfeld noch einmal schlechter ist. Ich höre nicht besser als andere Leute aber nutze es stärker weil Sehen schlecht geht.

¨Aber was ist das denn?¨, fragte ich mich. Da ist noch ein anderes Geräusch, klingt wie nen Motorrad, beide waren für mich auf gleicher Höhe. Ich sah, dass Auto im Augenwinkel und rechts davon kam ein Moppet vor (wir fahren hier links).

Ich weiß nicht wie, ob erst der Motorradfahrer zum überholen ansetzte und dann das Auto, oder ob der Typ auf dem Ofen dachte er kann gleich noch rechts vorbei. EGAL.

Seit Tagen denke ich schon drüber nach wie schlecht ich aussehen würde wenn ich in diese Wasserabläufen am Straßenrand landen würde. Die Dinger sind ca. 50cm tief und lass sie 40 breit sein. An manchen Stellen sind sie zu aber über Land meist ohne Abdeckung. An vielen Stellen außerhalb der Orte sind sie auch noch von Pflanzen überwuchert.

Der arme Kerl landete mit dem Vorderrad in diesem Ablauf, ich habe vor Jahren mal gesehen wie jemand sich in einer ähnlichen Situation überschlug, der Hobel kam hinten hoch. Böser Unfall.

Ich sah mich schon einem armen Schwein Erste Hilfe leisten. Ohhh so ein Mist!!!! Plötzlich heulte der Motor auf, yaaahh das wars, sein Bock hat sich gefangen. Ich hätte keinen Cent drauf verwettet. Der Arsch rutschte zum Glück auch in den Graben und das Motorrad hing am Motorblock fest an den Betonkanten. Man der Typ konnte glücklich sein. Der Autofahrer war weg, das musste er gesehen haben. Ich eilte zu dem Fahrer und fragte ob alles gut ist, ja, ja. Ok,ok. Wir versuchten dem Bock da raus zu bekommen, Nichts. Die Fußrasten waren weg, denke die hingen zwischen Beton und Motor. Auf der Straße lag nichts. Voll eingekeilt. Hammer der Typ lebt noch! Er zitterte am ganzen Leib und telefonierte. Ich fragte ob alles gut ist. Ja, ja. Ich setzte meine Fahrt fort. Mein Tag war gerettet. Langeweile hatte ich nicht mehr. Mir gingen noch eine ganze Zeit Situationen durch den Kopf in denen ich auch Schwein hatte, dass nicht mehr passiert ist. Und trotzdem ist Moppetfahren eins der schönsten Dinge auf dieser Welt.

An der Fähre kam ich an als es schon wieder dunkel war. Noch 14 Tage dann sitzt du um 22.00 Uhr noch auf dem Balkon und trinkst nen schönen kühlen Weißwein – Vielleicht bekommt Annett was ab.

Ich kam an und kurz darauf sollte es auch schon los gehen. Nen netter Typ half mir schnell mit allem und schon stand ich an der Stelle wo ich warten musste. Dankeschön. Ich fragte noch ob er ein Hotel auf der anderen Seite kennt, sieht schlecht aus meinte er. Aber im nächsten Ort, 25km weiter, wieder bei Dunkelheit radeln, ich hatte schon 114km. :-(

Auf der Fähre versuchte ich was im Netz zu finden, ich hatte endlich mal wieder eine Verbindung. Einer der Einweiser der Fähre kam zu mir und fragte ob er helfen kann. ¨Ja, ich suche ein Hotel¨, sagte ich. Ok, er sprach mir der Frau am Imbiss und ein LKW-Fahrer klinkte sich ein.

Kurzer Anruf – Svente du hast nen Zimmer im selben Ort. Ein kleines japanischen Hotel, spitze. Gut und preiswert. Der Einweiser war fertig mit seiner Arbeit, es war die letzte Fähre, ich hatte wieder Dusel, er setzte sich in sein Auto und fuhr voran bis zu Hotel.

Was für hilfsbereite und freundliche Menschen in diesem Land leben, Hut ab!!!

Im Hotel angekommen gab es noch ein Foto, auch das ist unscharf, :-( und dann wurde mir schon alles erklärt.

Gute Nacht Herrmann, schlarf schön.


Japan-Radtour / 31.05. / Jeder wie er es mag

Der Tag fing fast an wie der andere endete, also Regen war nicht aber die Berge und die Tunnel waren über Nacht nicht mit den Wolken zusammen verschwunden. :-(

Schön ist morgens immer die Gesichter der Leute an der Rezeption zu sehen. Oft scheinen sie gar nicht zu wissen, dass da nen Typ ist der sein Rad mit in die eher kleinen Räume nimmt. Die Gesichter sind herrlich am frühen Morgen, sie versuchen sich dann aber auch nichts anmerken zu lassen. Aber bei der Frau in diesem Best Western konnte man genau sehen, dass sie davon nichts wusste und dass sie wohl nicht wusste ob sie das jetzt träumt. Lach……

Raus und rein in die Berge und das bevor ich warm bin, DAS GEHT GAR NICHT. Ich brauche mindestens 20km um in Schwung zu kommen. So kam es, dass ich am morgen einfach mal schob. Steigungen an denen ich mich sonst geweigert hätte zu schieben, das lässt der Stolz nicht zu. Egal, du läufst so und so zu wenig also raus aus dem Sattel und schieben. Ich habe mir gestern vorgenommen dies jetzt öfter zu machen, so trainiere ich das Laufen auch gleich noch. Das wird bestimmt noch etwas besser wenn ich mich anstrenge.

Als ich gerade wieder eine kleine Abfahrt hatte, die wechseln sich hier ständig ab, auf und ab, auf und ab…..

Also, als ich so mit gut Tempo fast unten war, sah ich einen Mann der winkend vor seinem Auto stand. ¨Halte mal an¨. Dachte ich so bei mit. ¨Vielleicht braucht der Hilfe.¨

Er war super freundlich und gab mir einen kleinen Umschlag wo eine Katze drauf ist. Er erzählte etwas von Essen und so. Ich verstand nur die Hälfte aber fand ihn sehr freundlich. Wir machten noch ein Bild, ich gab ihm eine Karte von mir, steckte den kleinen Umschlag ein und wir beide zogen weiter.

Es ging weiter mal hoch und mal runter, Tunnel kamen kaum noch, dass bedeutet richtig strampeln, dann eben oben rüber. Mein Höhenmesse ist defekt, doch mit der Zeit bekommt man ein Gespür dafür, werde mich mal im Netz schlau machen, ich denke, ich habe mich bis auf etwa 1200 Meter hoch geschraubt. Die Zeit verging rasend und ins Internet kam ich auch nicht, ich brauchte eine Unterkunft. Ein Hotel in dieser Gegend war nicht zu erwarten und Zelten sah nicht gut aus, auf der einen Seite ging es weiter hoch und andere Seite runter. Die Häuser an denen ich vorbei kam hatten keine Wiese und jedes Stück Land das frei war hatte man unter Wasser gesetzt um Reis anzubauen. Ich weiß warum ich Reis nicht mag!! Also mein nächstes Zelt ist ja schon in Planung, es muss freistehend sein. Mein Zelt ist zwar leichter, ich muss aber wenigstens vier Heringe in den Boden bringen um es aufzustellen.

Flächen aus Beton gab es an den Häusern genung. ICH BRAUCHE EIN ANDERES ZELT.

Es wurde langsam wieder dunkel, ich könnte nie in einem Land leben wo die Sonne so früh verschwindet, das macht mich verrückt. In Ägypten fand ich es schon immer grausig, in den sechs Jahren dort habe ich immer bedauert, dass es im Sommer nicht bis 22:00 Uhr hell ist wie in Deutschland.

Ich kam an einem Cafe vorbei wo zwei kleine Wiesen davor waren. Die Chefin machte gerade etwas an einem Schild vor der Tür. Die Gelegenheit Junge. Ich sprach sie an und sie verstand auch gleich was ich wollte. Sie wollte aber verständlicherweise kein Zelt vor der Tür haben. Sie sprach drinnen mit ihrem Mann und beide waren der Meinung ich solle etwas zurück fahren da sein ein Garten wo man auch Zelten könnte. Da war ich schon gerade, es war keine Menschen da und ich wollte mein Zelt nicht einfach in den Garten fremder Leute stellen.

Ich fragte nach einem Hotel, der Mann fragte ob ich den Geldern habe. Sehe ich so arm aus? Wenn man mit dem Fahrrad reist denken alle man müsse arm sein. Als ich ihm sagte, dass ich schon Geld habe aber sehen müss was es kostet. Etwa 43 Euro mit Frühstück (habe das hier mal schon umgerechnet, denke die meisten wissen nicht wie der Kurs ist), das ist vollkommen ok. Er sprach mit dem Mann vom Hotel am Telefon und schon saß er in seinem Auto und fuhr voran zu dem Hotel.

Alles klar gemacht und dann zeigten sie mir eine Liste mit Bildern von den Zimmern und fragten welches ich haben möchte. Es war mir egal ich wollte meine Brille nicht noch einmal raus holen. Die Chefin suchte eins für mich aus und zeigte es mir. In dem Zimmer standen Spielautomaten und ein Rennwagen, ein richtiger Rennwagen. :-) :-) :-) Cool.

Jeder wie er es braucht.

Später sah ich in dem Zimmer die gleiche Liste die sie mir draußen zeigte, alle Zimmer sehen anders aus, ich hätte z.B. auch das Barbie Zimmer haben können.

Mit dem Rennwagen im Zimmer mussten natürlich erst einmal Bilder gemacht werden. Brauche ja für den Film wieder viel verrücktes Zeug, dass man nicht jeden Tag hat. Tja und so hatte ich den Junior im Haus und nen Rennwagen gleich auch noch.

Da ich wieder kein Netz hatte lass ich noch etwas und schlief erschöpft ein, obwohl ich nur 75 km gefahren war, sie waren aber sehr hart und der Vortag steckte bestimmt auch noch in meinen Knochen.

Ach übrigens in dem Umschlag mit der Katze steckten 1000 Yen, etwa 7,50 Euro. Jetzt weiß ich was er mit Essen meinte. Hatte schon überlegt was da drin sein kann. Vielleicht irgendein Wundermitte von denen man immer hört. Na 1000 Yen reichen schon für ein Essen. DANKESCHÖN.

Sehe ich übrigens so arm aus?


Japan-Radtour / 30.05. / 14 Stunden unterwegs

Kurzer Blick nach draußen, die Sonne scheint – du musst dich einschmieren. Ich hasse es, Sonnenschutzfaktor 50. Das Zeug ist so fett da kannst du dir auch Honig auf den Körper schmeiern. Aber was nutzt es, vom meckern wird es auch nicht besser. Eigentlich soll ich mich Sommer wie Winter, ob Sonne oder nicht einschmieren, ich mache es nicht. Wenn die Sonne da ist ja, doch sonst, ich hoffe es passiert nichts. Es ist kein Leben wenn man sich immer beschissen fühlt.

Ich habe vor etwa fünf Jahren mal einen Mann getroffen der bei BERLIN BIKE TOUR mit seinem Sohn eine Tour machte. Wir kamen ins Gespräch, und so berichtete jeden von seinen Wehwehchen. Er hatte Hautkrebs ich wusste damals noch nicht, dass auch ich Schwarzen Hautkrebs habe. Er war im Gesicht ganz weiß von dem Sonnenschutz und sonst war er bei 30°C mit Handschuhen und Hut ausgestattet. Er trug um den Hals ein Tuch, das Einzige was zu sehen war, war sein Gesicht und das war weiß, er suchte immer den Schatten, ich dachte damals, dass ich ja mit meinem Tumor echt noch gut dran bin – das ist doch kein Leben.

Ein Jahr später erfuhr ich, dass ich genau den selben Mist auch habe. Man sagte mir genau das gleiche wie ihm. IMMER Sonnenschutzfaktor 50 und Körper bedecken. Den Sonnenschutz bei Sonne ja aber sonst, ich will leben. Vielleicht spiele ich mit dem Feuer, vielleicht kann man, hoffentlich, in vielen Jahren sagen, na bei dem einen oder anderen Menschen ging es auch schon so aber schützen sie sich am besten total.

Für solche Sachen gibt es bestimmt keine Statistiken, mich würde mal interessieren wie viele Menschen denken und handeln wie ich und was dabei raus kommt.

Nun aber genug, ich bin auf Tour und will euch nicht belabern. Also ab 11:00 Uhr hätte ich mir den Sonnenschutz klemmen können, es fing an zu regnen. Das verdammte Zeug lief mir in die Augen. Beim Schwitzen ist es schön ätzend aber da hält der Hut noch einiges ab. Bei Regen ist er aber irgendwann durch und das Wasser läuft schön übers Gesicht. Ich muss also nicht nur alle 10 Minuten wischen wie beim schwitzen sondern sooooo lange bis alles ab ist.

Das ist auch der Grund warum ich anfangs auch noch froh war wenn Tunnel kamen, das brennen in den Augen blieb aus. Die ersten Tunnel waren auch noch voll cool es war genug Platz am Rand für mich. Als die Tunnel dann enger wurden und dann auch noch der Streifen wo man laufen oder vielleicht auch mit dem Rad fahren konnte echt schmal wurde war ich froh wenn ich wieder im Regen war.

Es stank zudem und war höllisch laut, gut zu sehen auf dem Video was ich als Gruß gemacht habe. Das kommt auf jeden Fall in den Film.

Tja, als ich dann am Hafen angekommen bin, nach einer Bergtour mit vielen Tunneln, waren meine Hose und meine Schuhe durch. Die Jacke ist immer als erstes an aber Hose und Überzieher gibt es nur wenn nichts mehr geht. Und die Überzieher nutzen übrigens auch nichts wenn man, wie in Bukarest im letzten Jahr, bis zu den Waden im Wasser steht. Ich wollte mir mal andere holen fällt mir dabei gerade wieder ein.

Das mit der Fähre hat gut geklappt, ich kam an und 30 Minuten später saß ich schon in dem Boot. Ich suchte im Internet nach einem Hotel. Ja das nächste ist dann einen Ort weiter. Oh man. Die hatten auf der anderen Seite auch noch Regen, nicht so doll, aber Regen. Die Tunnel waren besser, sie hatten am Rand einen extra Tunnel für Fußgänger und Radfahrer. Irgendwann kurz nach 23.00 Uhr war ich im Hotel.

Dem Junior wollten sie einen Platz auf dem Parkplatz zuweisen. Ich überredete sie, dass ich ihn mit ins Zimmer nehmen darf, hat bis jetzt bis auf zweimal geklappt, die hatten aber auch einen extra Raum, das war dann auch ok. Das Rad ist das wichtigste Utensil auf so einer Reise, ohne dem geht nichts.

Tja, und nach dem Tag fing es dann an, dass ich die Berichte nicht mehr senden konnte. An dem Abend hatte ich nach 14h Unterwegs und 145 gefahrenen Kilometern keine Lust mehr.

Der Bericht viel aus. :-( und wie ich jetzt weiß zwei weitere auch noch.


Japan-Tour / 29.05. / Ich habe den eigentlichen Plan geändert, so macht man das wenn man will ;-) :-)

Ursprünglich wollte ich von Stadt zu Stadt radeln, die mir bekanntesten, denke sind auch die bekanntesten bei uns in Europa, miteinander verbinden. Währe so eine Art Rundfahrt geworden.

Es sollten auch Passagen mit der Fähre gemacht werden, lässt sich bei fast 6.900 Inseln auch nicht vermeiden. Der Zug sollte erst zum Schluß zum Greifen kommen, wollte ihn nehmen um die Zeit die mir fehlt rechtzeitig wieder am Flughafen zu sein zu überbrücken. Da man hier nicht einfach in den Zug kann musste ich das schon einmal ändern.

Nun habe ich mir gedacht, dass ich das mit dem Zug gleich mal probiere, nicht, dass ich das zum Schluß mache und aus irgend einem Grund was schief geht und ich meinen Flieger verpasse. Habe nicht genug Zeit zurück zu radeln. Habe ja noch ein paar wichtige Touren für ¨Inklusion braucht Aktion¨ und die ¨Diakonische Initiative Direkt¨ in diesem Jahr zu fahren.

Na nun sieht es so aus, dass die Landschaft immer schöner wird und die kleinen Inseln schöne Sandstrände haben. Es ist immer um die 30°C und meine Badehose soll nicht umsonst dabei sein. Aus meiner Städtereise wird ne gemütliche Radtour. Ich werde am Enden nicht nur die geplanten Städte gesehen haben, immerhin Tokio, Kyoto, Osaka, Hiroshima und Nagasaki (um die bekanntesten zu nennen), sondern werde auch noch den Fuß ins Wasser gesteckt haben. Hoffe ich zum mindest, da ich seit meiner Zeit als Tauchlehrer Probleme mit kaltem Wasser habe. Kaltes Wasser ist dabei zu definieren mit Wasser unter 25°C.

Der spinnt werden jetzt einige sagen, nee macht er nicht!! :-) Wenn man bei Wassertemperaturen von bis zu 29°C mit einem Neoprenanzug ins Wasser geht, was ich ja jeden Tag tat, gewöhnt sich der Körper schnell dran es ¨warm¨ zu haben. Nun könnte man sagen, lasse doch den Anzug weg – das wird nichts.

Wasser leitet besser als Luft und somit werden die 37° Körpertemperatur schnell abgetragen und der Körper hat zu tun sich warm zu halten. Mit anderen Worten, das immer tolle Wetter und das warme Wasser haben aus mir ein Weichei gemacht. :-(

Auf dem Weg zum Hafen habe ich heute viel mit den Einheimischen gelacht. Ich weiß nicht ob ich jetzt schon lockerer bin oder ob die Leute hier zugänglicher sind als in den großen Städten. In den meisten Ländern ist der zweite Fall zu nehmen. Aber sicher sind auch die Bedenken die ich hatte wegen der Kultur und der Sprache daran etwas Schuld gewesen, dass ich nicht so auf die Leute zu gegangen bin. Ich nehme es jetzt locker, es ist nicht anders als in anderen Ländern.

Angefangen hat es heute morgen mit dem Chef von dem kleinen Hotel. Er fragte mich ob alles ok war und ich sagte ihm, dass er einen tollen Service hat mit dem Frühstück auf dem Zimmer und dass ich gerne noch bleiben würde. Er war Glücklich!! Ich bekam noch nen schönes kaltes Wasser, nen Foto mit ihm und fuhr los.

Erst einmal zum Supermarkt, die findest du hier an jeder Ecke, die Versorgung war bis jetzt also ein Kinderspiel. In den Märkten wollen sie dir immer alles in Tüten packen, dann sage ich immer, dass ich keine Tüte brauche, sie schauen mich immer mit großen Augen an. Dann versuche ich zu erklären, dass ich das Gekaufte gleich in meine Taschen packe, die Tüte würde dann in den Müll wandern, muss nicht sein.

Heute haben wir dabei viel gelacht, in dem Supermarkt war noch nichts los und so haben wir schnell noch ein Bild machen können.

Das Ticket für die Fähre gab es auch relativ reibungslos. Als ich am Schalter eintraf war nur niemand da der Karten verkaufte. Es standen zwei Schilder da, auf dem einen stand 11:30 und auf dem anderen 10:50 und etwas auf Japanisch. Nun mach was draus.

Ein Blick auf den Plan für die Fähren verriet mir, dass die nächste Fähre um 11:30 Uhr fährt. da bleibt nicht mehr viel für die ander Zahl. Es war die Zeitangabe für die Öffnung des Schalters. Und das alles ohne je ein Schriftzeichen gelernt zu haben. :-)

Endlich auf der Fähre angekommen hatte ich gleich zwei tolle Begegnungen, eigentlich eine tolle und eine unglaubliche. Aber ich habe Bilder!! Erst die tolle: wie auch gesten schon sprachen mich wieder Kinder an. Sie hatten die selben Zettel wie die gestern. Gersten dachte ich noch, dass ist weil sie in dem Friedens Park waren. Nee die beiden Mädels heute hatten die gleichen. Ist bestimmt irgendwas für die Schule oder so. Na ich musste wieder Fragen beantworten, die Eltern kamen dazu und wir verständigten uns ganz gut.

Als ich so dem Vater über die Schulter schaue denke ich, der kleine ungewollte Bewohner in meinem Hinterkopf spielt mir einen Streich. DA FÄHRT EIN U-BOOT, EIN RICHTIGES U-BOOT!!! Ich zeigte es den Leuten. Die waren gleich so aufgeregt wie ich und redeten und redeten. Die Leute die in der Fähre waren bekamen das mit und plötzlich waren alle draußen und knipsten.

Die Eltern der beiden Mädels hatten noch zwei Jungs, jetzt musste die ganze Familie mit mir und dem U-Boot fotografiert werden. Erst mit dem Vater und dann mit der Mutter. Nen U-Boot, irre. Wann sieht man die schon mal, sind ja U-Boote.

Die Fahrt war ruhig und ich habe was gegessen. die Stäbchen hier sind glaube ich kürzer als in China, da muss ich mal drauf achten. Ist mir heute so aufgefallen. Und wenn ich nicht spinne ist die Technik auch eine andere. Ich werde das weiter beobachten.

Ach nen Buchladen habe ich heute gefunden wegen Karten und so. Es gab nichts was für Fahrräder geeignet wäre. Also mit nem Maßstab unter 1:750.000. Na egal, mein Handy hat mich durch ¨halb¨ Japan gebracht, da wird der Rest auch noch so gehen.

Übrigens kann ich Japan für eine Radtour nur empfehlen – ein ruhiges Treiben auf den Straßen.


Japan-Tour / 27. und 28.05. / Anfahrt von Osaka nach Hiroshima und Aufenthalt

Seit Tagen begleitet mich ein Song, ¨Hiroshima¨ ist es. Dieser Titel wurde von einer Band geschrieben die man noch nie gehört hat, jüngere kennen bestimmt nicht mal den Song. Sie heißen ¨Wishful Thinking¨ na sagt euch das was ??

Egal, der Song wurde in den 60ern aufgenommen aber erreicht erst in den 79ern einen Erfolg und das nur in Deutschland. Ost wie West. Bei dem Lied habe ich auf einer meiner ersten Schuldiscos mit Sabine getanzt, sie war meine erste Freundin. Hey das hatte ich bis eben nicht mehr auf dem Schirm, hahaha, cool. So eine Tour ist für vieles gut, mir fallen oft Dinge ein die ich mit Städten die ich anfahre verbinde. Wie z.B. das hier mit Sabine gerade. :-) :-) 😀

Das mit den Songs passiert mir oft, es kommt mir ein Lied in den Sinn und das wird gesungen bis ich endlich da bin. Sehr oft ist es Udo Lindenberg, mit dem bin ich groß geworden. Ich finde für fast jede Situation ein Lied von ihm. Wenn ich mal etwas durchhänge und mich einsam fühle ist es meist Desperado. Wer ihn nicht kennt hier ist er https://m.youtube.com/watch?v=0PsAhZJwDe4

Gut, dass ich weiß, dass ich am Ende einer Tour immer wieder nach Hause zu Annett komme, so ist es erträglich sich mal etwas einsam zu fühlen. Ist auch ganz gut wenn man mal nicht alles zur Hand hat, wann immer man es gerne hätte, so lernt man Dinge und Personen besser schätzen.

So Puppe: Zu dem Video vor drei Tagen kommt jetzt noch ein ICH LIEBE DICH hier dazu. Das Video braucht ihr nicht suchen das habe ich nur ihr gesendet, 😉 ein ähnliches hat Heidi bekommen. Also nicht an Heidi, sondern für den Film über Japan, es kann in dem Film ruhig wieder zu sehen sein, dass eine starke Frau hinter mir steht.

Die Fahrt gestern habe ich von Osaka nach Hiroshima wieder im Zug gemacht, wieder gut 300km. So habe ich mir jetzt etwas Zeit rausgefahren um mir die Inseln Shikoku und Kyushu genauer anzusehen. Ich denke da ist es landschaftlich schön und ruhig weil nicht so große Städte da sind – Wir werden sehen.

Heute in Hiroshima habe ich mir den ¨Hiroshima Peace Memorial Park¨ angesehen. Es ist komisch wenn man durch eine Stadt fährt die eigentlich mal nicht mehr war. Es stehen überall normale Häuser und Strahlung ist ja bekanntlich unsichtbar, irgendwie schwer zu fassen. Mit den Strahlen soll sich alles im normalen Rahmen bewegen, nicht anders als an anderen Orten auf dieser Welt. Trotzdem gibt es noch jetzt auffällige Häufungen von Krankheiten hier. Habe mich da heute mal etwas rein gelesen weil ich mich fragte wie das eigentlich mit der Strahlung hier ist.

Der Park ist weit angelegt und es sind viele Schulklassen hier und tragen zum Gedenken Lieder und Gedichte vor. Die Schüler laufen in Gruppen mit gleichen Mützen. Hier geht keiner verloren und wenn hat er seine Gruppe gleich wieder. Einfach. :-)

Die Kinder die sich trauten, es waren einige, sprachen mich mit erlernten englischen Worten aus der Schule an, da kamen dann auch Sachen wie ¨Ich habe Hunger¨ raus. Als ich dann fragte ob sie sehr hungrig sind lachten alle. Ich denke es ist hier wie überall, Englisch wird sich weiter durchsetzen und wir werden es in Zukunft leichter haben uns zu verständigen.

Insgesamt macht die Stadt nicht den Eindruck als sei hier die Atombombe das Hauptthema, zum Glück lebt man, wobei ich denke, dass der Schrecken der Bombe immer im Bewusstsein bleiben wird. Hoffen wir, dass durch solche Beispiele auch andere immer daran erinnert werden.

Ich kann euch nur sagen ich bin froh, dass man durch die ganze Welt fahren kann und fast überall gut aufgenommen wird. Reisen sollte eine Verordnung sein um den Horizont zu erweitern.

Ja, sonst war heute nichts los, abhängen eben, nen Tag Pause. Ab morgen geht es dann los mit ner Fahrt auf der Fähre nach Matsuyama.

NEN SCHÖNEN GRUSS NOCH

ICKE



Sven Globetrotter

Matthias Zwinkau

Physiotherapie am Antonplatz
Berliner Allee 22
13088 Berlin