Sven Globetrotter

Unsere Tour / 14.07 / Ein kleiner Rückschlag

Gestern war ich happy, dass ich mit Annett wieder unterwegs bin, heute hatten wir echt zu kämpfen. Zwischen Annett und mir liegen mittlerweile Welten, ihre Kondition ist ok, sie fährt ja jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit, die Strecke ist aber zu kurz um fit zu werden.

Ich fahre überall wo ich hin will oder muss mit dem Rad hin und wenn es sein muss durch die USA oder Japan.

Ich lasse sie schon immer in meinem Windschatten fahren und nehme das Zelt, Essen und Trinken natürlich auf mein Rad. Sie hing heute trotzdem durch.

Hoffen wir, dass sie in den nächsten beiden Tagen die Kurve bekommt sonst befürchte ich Grausiges, wir kommen einfach nicht in Fahrt, daran ist sie natürlich nicht alleine Schuld, ich bin auch zu trainiert. Das Wetter und die Straßen machen es uns auch nicht leicht, Gegenwind und Schotter haben uns heute den Tag ¨versüßt¨. Morgen muss es besser laufen, ich wünsche es mir echt, da diese Tour auch noch für viele Jahre unsere letzte gemeinsame auf dem Rad ist.

Im nächsten Jahr fahren wir zusammen im März weg, ohne Räder und ab Mai bin ich auf dem Weg von Sibirien über das Nordkap nach Rio zu den Paralympics, die sind im September, bin also den ganzen Sommer weg, und 2017 starte ich auf Weltreise. Heißt auch 2018 wird es keine gemeinsamme Tour geben da ich erst im Herbst zurück sein werde. Drei Jahre keine Tour mit Annett. :-(

Oh man ich hoffe wir finden einen Rytmus, morgen machen wir weiter ruhig, haben heute nur 30km gemacht und gestern 34km.

Bis Malmö sind es jetzt noch 22km, sodass wir morgen mit Stadtbesichtigung wohl wieder so auf die Kilometer kommen wie die letzten beiden Tage.

Gehe jetzt schlafen, Annett schläft schon.

Gute Nacht da draußen


Unsere Tour / 13.07./ Endlich wieder unterwegs

Fast genau ein Jahr ist es jetzt her, dass wir zusammen auf Tour waren. Ich kann es immer kaum erwarten, dass dieser Tag näher rückt.

Es ist schön mal wieder mit Annett am Straßenrand zu sitzen und Salami, Käse und Brot aus der Faust zu essen. Wir sind einfach nur ein Power-Team das sich so treiben lässt.

Weit sind wir noch nicht gekommen, heute Morgen sind wir mit dem Zug bis kurz vor Sassnitz gefahren und haben uns hier ein Zimmer genommen. Schnell die Taschen ins Zimmer und dann noch etwas an der Küste entlang radeln.

Das Wetter hier ist besser als in Berlin, da soll es heute wohl etwas Regen gegeben haben, wir hatten Glück.  :-)

Viel ist nicht zu berichten, außer, dass der Radweg bis Binz gut ausgebaut ist und das Eis und die Fischbrötchen super sind.

Morgen Mittag geht es dann auf die Fähre um nach Trelleborg überzusetzen, von wo aus wir dann auf den Zeltlpatz bei Malmö radeln. Euch einen schönen Tag und viel Spaß bei den Bildern.

Annett & Sven


Japan-Radtour / 14.06. / Mission erfüllt

Hatte ich eigentlich erwähnt warum ich die Reise nach Japan gemacht habe?

Frauen sind fast immer ne tolle Sache und da ich ein Mann bin, bin ich einer von den Trotteln die sich auch einspannen lassen für eine Sache. So kam es, dass ich mal wieder nachdachte was ich für eine Tour machen könnte und schon war eine Idee da. Die Tochter einer sehr guten Freundin und dem dazugehörigen Mann, mein sehr guter Freund Ingo, wusste gleich wo es hin gehen kann. Ja, und auch meine Tochter hatte gleich eine Idee. Das schöne war sie wollten beide fast das gleich: >>Fahre doch nach Japan>> sagten sie. >> Da kann man gut Fahrrad fahren und die Leute sind freundlich.<< Ich sagte: >>Ja, ok.<<

Jetzt ließen sie die Katze aus dem Sack: Die eine wollte einen Kimono und die andere eine Haori (ist so eine Kimonojacke). Na da habt ihr mich ja schön reingelegt. Sie hatten mir dieses tolle Land also nur so wärmstens empfohlen weil sie diese Sachen haben wollten. Nun hatte ich schon ok gesagt, also musste ich fahren obwohl sie mich so gemein reingelegt hatten. Ja, so böse ist diese Welt!!!

NEIN IST SIE NATÜRLICH NICHT!!

Die Idee für die Tour kam mir als ich so drüber nachdachte wo meine Weltreise überall lang gehen soll. Ich will ja einmal komplett durch Russland. Über 10.000 km nur ein Land, dass will ich erlebt haben. Ja, und Japan ist dann eben gleich da. Und da ich mir Länder die sich schon etwas von unserem Gewohnten in Europa unterscheiden, vorher etwas genauer ansehe, war Japan dran. Die beiden fanden das nur schön und haben nett gefragt ob ich mal nach diesen erwähnten Sachen schauen könnte.

Na klar, warum nicht.

Tja, nun hatte ich nicht nur eine Reise zu planen sondern auch noch eine Mission. Ja so schnell wird man zum Superhelden.

Den Laden hatte ich ja schon in dem Bericht von gestern erwähnt, zum Glück hatte er offen. :-) Ich habe mir alles zeigen lassen und mir wurde auch erklärt wie man so einen Kimono anzieht. Die Länge ist nämlich nicht verschieden nach Größe, nee das ganze wird hoch gezogen und auf Länge verschnürrt.

Na egal die Mission ist erfüllt, damit habe ich alles erreicht was ich wollte. Musste nur noch am Sonntag eine Möglichkeit finden Geld zu holen, der kleine Laden nahm keine Karten an. Tipp: Supermärkte haben sieben Tage die Woche auf und immer eine ATM Cash Machin drin. Bin ich eben den ganzen Weg wieder zurück……

Ich wollte nach Tokio, Kyoto, Osaka, Hiroshima, Nagasaki und Kitakiushu, ich wollte mit der Bahn und der Fähre gefahren sein. All das habe ich gemacht und dabei viel über dieses Land erfahren was mir helfen wird meine Weltreise ruhiger angehen lassen zu können. Schön, wieder nen Schritt weiter zum großen Plan.

Die ganze Strecke wurde mir bei Maps mit 2.400 km angegeben aus eigener Kraft habe ich aber nur 1.654 km gemacht. Liegt einfach daran, dass ich den ganzen Rückweg mit der Fähre gemacht habe. Es wären sonst aber viel mehr Kilometer zusammen gekommen.

Nachdem ich alles gekauft hatte wollte ich hier in Narita noch in eine alte Tempelanlage. Aber zuvor musste ich noch die Sachen die ich gekauft hatte verstauen. Tja, sie hat das zwar sehr schön verpackt, und auf meinen Wunsch auch kleiner als normal, doch es war noch zu groß. Es muss in die Tasche passen, dafür muss man etwas drücken und schieben. Die Verkäuferin viel fast in Ohnmacht.

Was soll ich machen?? Ich bin Radreisender und kein Service für Dinge die am besten hängend geliefert werden müssen. :-) 😉

Die Tempelanlage war ein Hammer. Problem: Ich hatte den vollbeladenen Junior bei. Ich schob ihn vorsichtig in die Anlage – kein Protest. Ich machte Bilder mit ihm und mir, kein Protest. Ich entfernte mich zum Filmen und Bilder machen, na?, kein Protest.

Ich wollte die Leute nicht überforden und lies es gut sein. Wer weiß ob das ein Einheimischer auch hätte machen können.

Schlimm war nur, dass alle meine Karten voll sind und man im Land der Elektronik keine Speicherkarten zu kaufen bekommt. Ich musste also zwischendurch auch noch eine Karte frei machen um die letzten Grüße noch aufnehmen zu können. Ich saß also auf ein paar Steinen und kam eigentlich nicht dazu zu arbeiten. Immer wieder setzen sich Leute zu mir und stellten Fragen. Cool.

Ein Mann war schon 70 Jahre und ging noch arbeiten, ich hatte ihn auf 60 oder so geschätzt.

Irgendwie bin ich froh noch Berlin zu fliegen, es warten ja neue Aufgaben auf mich und irgendwie bin ich traurig Japan zu verlassen. Aber egal ich bin ja im Handumdrehen wieder hier.

Allen ¨Mitreisenden¨ ein großes Dankeschön !! Es war toll euch wieder dabei gehabt zu haben. Und hoffentlich seid ihr auch wieder dabei wenn ich am 13.07. meine Tour mit Annett nach Schweden, Dänemark und durch Deutschland starte.

Da werde ich das Geld was ich hier für Unterkünfte zuviel bezahlt habe wieder raus holen. Ich werde mit Annett nur zelten, und danach kann ich mich dann gleich als Dauercamper irgendwo anmelden. :-) 😉 Keene Angst Kleene.


Japan-Radtour / 13.06. / Fast am Ziel, heißt, fast am Ende

Ich bin erst um 10:00 Uhr los, wegen 70 km über flaches Land und bei schönem Wetter, leicht bewölkt, nur leichter Gegenwind, muss man sich nicht wild machen. Ich habe Zeit. :-) 😉

Ach nee, hast de nicht, du musst noch den Laden finden wo es diese Kimonos gibt den dir die Chefin von dem kleinen Hotel in Nagasaki gegeben hat. Stimmt, stimmt, Junge da war noch was.

Hallo Uli, Hallo Tochter, ich habe den Laden nicht gefunden, das war so ein Center mit hunderten von Läden. Man kann hier auch nicht einfach in einen Laden gehen und so etwas kaufen. Das ist wie bei uns wenn du eine Tracht haben willst, bekommst du die auch nicht bei C&A. Es sind spezielle Läden nur für so etwas. Und wenn ich das richtig verstanden habe, werden irgendwie alte Kimonos erneuert oder alter Stoff verwendet. Da bin ich nicht ganz hinter gestiegen.

Also eine Chance gibt es noch, ich bin hier vorhin an einem kleinen Laden vorbei der hatte so etwas im Schaufenster, war aber schon zu. Ich fahre da morgen noch einmal hin und schaue ob der offen hat. Morgen ist Sonntag, manche arbeiten andere nicht. Ich versuche es, muss da so und so lang.

Aber weiter zum Ablauf: Der Weg von Tokio nach Narita ist weitgehend flach, Außnahmen bestätigen die Regel. Nee sind echt nur kleine Steigungen drin.

Was wieder nervig ist, dass eine Stadt die andere jagt. Wenn ne Brücke kommt kannst du schon fast von ausgehen, dass du gleich in einer anderen Stadt bist.

Somit hast du viel Verkehr, sogar mal Staus. Aber egal, ab auf den Bürgersteig, ist so schön einfach hier. Ja wie ich so stehe und warte, die Sonne hat sich so langsam durch die Wolken gedrängt, es sind 40°C in der Sonne, ich warte, dass es grün wird, merke ich beim anfahren, dass etwas nicht stimmt. Du hast wenig Luft drauf. Mist!!

Platten hinten. Mist, Mist, Mist.

Also Taschen ab, Rad auf den Kopf, zum Glück ist da gerade ein kleiner Park, somit Schatten unter den Bäumen. Das finden auch andere toll!! Und so trollen sich alte Menschen und machen Übungen um fit zu bleiben.

Ich bin echt froh, dass ich die GAADI Schläuche habe, diese Erfindung ist Gold wert, Decke eine Seite von der Felge, Schlauch raus und schauen wo das Loch ist, habe nichts gefunden. :-( Na egal, schauen ob du was in der Decke findest. Nichts. Das macht mich nicht glücklich, schön ist wenn du das Loch im Schlauch findest, dann kannst du ihn ans Rad halten und weißt wo du in der Decke nach dem Übeltäter suchen musst. Also gut, den neuen Schlauch rein und hoffen. Decke wieder rauf und Luft pumpen. Die Luft hällt noch, der Gegenstand scheint wieder draußen zu sein.

Ja unplattbar heißt nicht wirklich, dass du immer Ruhe hast. Mir ist auch aufgefallen, dass die Decke hinten schon sichtbar abgefahren ist. Muss ich dann im Sommer mal wechseln, vorne nach hinter und hinten nach vorne. Die Continental haben so etwa 7.000 km gehalten, mal sehen was Schwalbe sagt. Die Reifen sind dann nicht voll runter aber meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass wenn der Reifen zu weit abgefahren ist der Schutz nicht mehr so toll ist.

Gut also nach nicht einmal 1.500 km der erste Platten. :-( Da bin ich aber schon weiter gekommen. 😉 Schlimm bei der Aktion war, dass trotz der Bäume immer noch 34° C waren. Zum heulen.

Der Rest verlief ruhig, ich fuhr und fuhr und als die nette Dame Maps in meinem Telefon meinte ich muss nur noch abbiegen, dann bin ich da, stand ich, nach 9 Stunden Radfahren, vor einer 10 % Steigung. Na wenn das Hotel keine gute Aussicht hat welches dann. Mist. :-) 😉

Ich bin übrigens jetzt in Narita, etwa 60km von Tokio. Das ist das Ziel meiner Reise, von hier fliege ich Montag zurück. Meine Tour neigt sich also dem Ende zu.


Japan-Radtour / 12.06. / Tokio ich bins wieder oder Skytree – Ein Hammer

Alles Hoffen hat nichts genutzt, vom Schiff bin ich noch runter ohne Regensachen, die Hoffnung stirbt zuletzt. Es regnete nur noch ein wenig, schon fast Niesel, nach zwanzig Minuten hatte ich meine volle Montur wieder an. Meine Schuhe denken bestimmt drüber nach was sie verbrochen haben, dass sie jeden zweiten Tag nass gemacht werden.

Als erstes war der Kaiserpalast dran, es ist nur ein kleiner Teil der Anlage zugänglich weil der Kaiser und seine Familie dort auch wirklich wohnen. Diesen kleinen Teil konnte ich nur zu einem ganz winzigem Teil befahren, Joggen und Radfahren verboten. Da ist auch nichts wo man das Rad lassen kann und überall ist Polizei. Na das war dann schon einmal nichts, nun hast du von dem wenigen auch noch fast nichts gesehen. :-) :-)

Gut, du wolltest auch noch zum Shuinjuku Gyoen, das ist ein Stadtpark in dem es exotische Pflanzen gibt, ich wollte Bilder für Annett machen, sie hat doch den grünen Daumen und freut sich über jede Blüte die irgendwo in unserer Wohnung oder auf dem Balkon ans Tageslicht kommt. Guck mal – SCHÖN HÄ. :-)

Tja, da ich schon um kurz vor sechs von der Fähre runter bin und am Palast ja nicht viel Zeit drauf ging war ich um 08:20 Uhr am Park, dieser macht um 09:00 Uhr auf. Nen Stadtpark der abgeschlossen ist, hm. Regen und ein Schild wo man besser drauf geschrieben hätte was erlaubt ist ließen mich auch nicht auf die Idee kommen zu fragen ob es irgendeine Möglichkeit gibt, oft fällt den Leuten was ein. In Russland durfte ich mein Fahrrad hinter den Kassenbereich stellen weil es am Palast nirgends am Zaun stehen durfte und sonst kein Platz da war. Die Frauen dort waren sehr nett.

Los weiter, das Highlight ist so und so Skytree. Der Turm ist mit 634 Metern das zweitgrößte Gebäude der Welt, da muss ich doch gewesen sein wenn ich schon hier bin. Es gibt zwei Plattformen eine auf 350 und eine auf 450 Metern. Als ich mir die Eintrittskarte holte, sagte die Frau gleich: >>Sorry, für die schlechte Sicht<

Also Ticket und los, Scheiße, du hast dein Pfefferspray in der Lenkertasche und diese hast du bei weil da die Kameras und alles drin sind. Scheiße!! Na schauen wir mal was passiert, nur nicht verrückt machen lassen.

Man muss durch eine Schleuse wie am Flughafen und vorher wird in die Taschen gesehen. Kurzer Blick, alles ok – dann ist ja alles ok, grinsen und weiter. Ich muss das Zeug mal raus nehmen hatte es mal wegen Hunden eingepackt und nie gebraucht. Bis jetzt kam ich immer so mit ihnen klar.

Oben angekommen war es gar nicht so schlimm, die Aussicht war ok. Du kannst auf drei Etagen raussehen und in der Untersten gibt es auch einen Glasboden. Der ist aber bei weitem nicht so cool wie die Glaskästen am Willis Tower in Chicago. Hier hast du kleine Scheiben und da drunter, so zwei Meter, noch mal Scheiben. Hm. In Chicago stehst du draußen auf einer Scheibe und siehst unten die Leute. Und das nicht in 340m sondern in 412m. Wer war da? Ich war da. :-)

Ja, noch schnell Postkarten kaufen, nen kühles Getränk und wieder runter, Fahrrad holen, Taschen holen. Hey, es regnet nicht mehr du brauchst dein Regenzeug nicht wider drüber ziehen. SUPER.

Auf zum Hotel, ich habe mir bis jetzt fast jeden Tag die Sparangebote geangelt, da bekommst du nen Zimmer was sonst 70 – 110 € kostet für 40 -45€. Oder ich bin gleich in ein Hostel und habe 22 -32 € bezahlt. Das finde ich geht.

Das sind Preise wie in Europa und das teure Japan hält sich so in Grenzen. Das Essen finde ich nicht teurer als bei uns, teilweise preiswerter.

Alles in allem habe ich aber viel mehr Geld ausgegeben als gedacht. Zelt, Schlafsack, Isomatte hätten zu Hause bleiben können. Hm. Das hole ich über den Sommer wieder rein. :-)

Im Hotel gab es erst Probleme wegen dem Rad. Sie haben keinen Raum für das Rad sagte mir eine Dame an der Rezeption und frage einen Mann der da wohl etwas höher war, der sagte ihr, dass draußen ein Parkplatz für Fahrräder ist. Das bekam ich mit weil ich den direkt am Eingang schon gesehen hatte. Die Frau kam mit mir mit und zeigte mir den Platz ich zeigte ihr das Rad und erklärte, dass dieses da nicht stehen kann und wird. Ich fragte ob es mit ins Zimmer darf. Sie meinte ja ok. Nun wollte sie es klären mit dem Mann am Front Office. Neee, die Gesten sagten alles. Ihr war das peinlich, sie führte mich hinters Haus und zeigte mir die Plätze wo die Angestellten ihre Räder haben, es waren zwar Kameras da aber jeder konnte von der Straße da rein. Alle Räder standen da lose an einer Wand. Sie waren zwar angeschlossen aber man hätte sie wegtragen können. Auf der anderen Seite waren Absperrungen, diese schützen die Gasanlage vor nen Anrämpler, falls da mal nen Auto auf den Hof fährt. Ich fragte ob ich das Rad da anschließen darf.

Sie rannte rein und holte diesen Typen wieder, er sagte, dass das nicht geht, zu gefährlich. AHA. Ich zeigte ihm, dass man die anderen Räder alle wegtragen kann, ich nahm mal eins uns stellte es zwei Meter weiter wieder ab. Dann erklärte ich ihm, dass mein Rad sehr teuer war und dass ich darauf angewiesen bin weil ich damit Reise. Er verwies mich wieder auf die Parkplätze vorne und zeigte mir da Rohre die senkrecht in den Boden gingen, ich solle das Rad doch da fest machen. Er wollte mich nicht verstehen. Ob das Rad da fest ist oder nicht man kann es die 60 cm hoch heben und dann ist es nicht mehr an dem Rohr.

So ein Fahrrad hat für ihn offenbar keinen Stellenwert gehabt, ich sagte der Dame, dass das alles ok ist und dass sie doch bitte die Belastung von meiner Karte nehmen soll, ich werde mir ein anderes Hotel suchen. Sie versuchte mir wieder zu erklären, dass die Zimmer zu klein sind, das hatte ihr der Typ ins Ohr gesetzt, vorher wollte sie es ja zulassen. Ich sagte ich würde mir das ansehen und könnte dann entscheiden ob es geht.

Ich fuhr hoch und schaute in den Raum, ein kleines Zimmer wie die meisten Hotels hier. Wieder runter! Ich sagte es geht, sie schaute den Typen an, er sagte nichts. Taschen ab und hoch und dann das Rad extra.

Ich schob das Rad rein und alle staunten. Warum? Die Fahrstühle sind meistens zu klein um ein Fahrrad rein zu schieben, aber hochkant geht doch, son Rad ist 180 cm lang. 😉

Ganz einfach: Hinterbremse ziehen, Fahrrad nach hinten ziehen und schon kommt es vorne hoch. Nun kann man es vorsichtig auf dem Hinterrad rollen lassen. Normalerweise mache ich das mit Taschen dran, manchmal gehen aber die Türen zu und dann hängst du kurz. Das macht auch nichts, aber man hängt kurz mit dem vollbeladenen Rad, das sieht dann schlimmer aus als es ist. Ich wollte dem Typen zeigen, dass die ganze Aktion ganz einfach von statten geht. Morgen Früh werde ich natürlich mit dem beladenen Rad runter fahren und hoffe, dass der Zweifler dann an der Rezeption ist und staunt wie ich aus dem Fahrstuhl komme. :-) 😉

Als ich noch einmal zum Essen ging, ging ich zu der Frau bedankte mich noch einmal und sagte ihr, dass ich ihr ja sagte sie kann mir vertrauen, dass das geht. Sie lächelte und der Fahrradfeind tat als ob es mich nicht gäbe. Hätte ich nicht gedacht, dass mir hier solch ein Mensch begegnet. Was hatte er davon??

Na ich bin im Zimmer und schreibe gerade und morgen werde ich ihnen die Nummer mit allen Taschen dran zeigen. :-) :-) Gute Nacht ist schon Sonnabend bei mir.


Japan-Radtour / 11.06. / Ein Tag Pause und hoffen auf besseres Wetter

Seit ich auf der Fähre bin regnet es, ich hoffe in Tokio sieht es besser aus!! Was gut ist, dass kaum Wellen sind, das Boot schaukelt kaum. Ich bin doch so anfällig für Seekrankheit. Ich muss dann immer liegen und nichts machen, dann geht es.

Ein Ex-Chef beim Tauchen meinte mal zu mir: >>Und du willst Tauchlehrer sein,<< Ich sagte nur: >>Ja, ich bin Tauchlehrer und kein Seemann.<< Er war still. :-) Was bitte hat tauchen mit Seefahrt zu tun?? Vielleicht auf einem Safariboot, das habe ich ja aber nie gemacht und Tagesfahrten waren kein Problem. Man fährt mal nen paar Stunden und gut.

Ich habe mir noch ein paar Sachen raus gesucht die man in Tokio gesehen haben sollte, hoffentlich wird das Wetter besser. Mit Regensachen auf den Skytree wird bestimmt nicht so toll. Ich wünsche mir gutes Wetter, keine Sonne aber auch keinen Regen.

Auf der Fähre sind wieder viele nette Menschen, sie helfen mir bei den einfachsten Dingen. Essen gibt es leider nur aus dem Automaten mit aufwärmen und so, naja. Auf anderen Fähren habe ich es erlebt, dass man eine Küche an Bord hatte und das Essen auch noch schmeckte, das ist eher selten aber auch das gibt es. Ich bin mir nicht sicher aber es war glaube als ich von Dover nach Calais gefahren bin oder bei meiner Tour nach Kopenhagen, ich bin mir nicht sicher. :-(

Egal hier ist es nicht so und darum ist es toll, dass die Menschen so hilfsbereit sind. Es ist alles auf japanisch beschriftet und darum ist es schon nicht so leicht sich etwas warm zu machen. Na dem armen Teufel helfen wir mal, dachten sich einige bestimmt. Mein Bauch ist voll und jetzt kann ich es alleine. Wieder ohne ein Wort japanisch zu können. Glaubt mir die Ängste durch andere Länder zu reisen sind unbegründet, es gibt immer einen Weg und Hilfe.

Das Kulturprogramm ist etwa wie bei Robinson Junior. In seinem Kino lief der gleiche Film wie hier: ¨Das Meer, das Meer und immer wieder das Meer.¨

Ich liege faul auf der Matte und lese, dabei muss ich aufpassen, dass mein Rücken nicht rebelliert und anfängt zu schmerzen. Liegen ist Gift, wenn ich das nur meiner Frau beibringen könnte. Sie liegt so gerne und freut sich wenn sie aufsteht und ich schon Schrippen holen war.

Gut, dass wir so verschieden sind, wir ergänzen uns wunderbar. Manche würden behaupten das geht nicht, doch es geht. Wir haben verschiedene Interessen und dadurch lerne ich Sachen kennen die ich mir nie antun würde und sie macht Dinge die ihr nicht im Traum einfallen würden. Das bereichert unsere Leben echt ungemein und da es einfache Regeln für solche Dinge gibt ist jeder mal dran. So!! Außer beim Schrippen holen da bin ich seit 19 Jahren dran.

Nun ist Japan fast vorbei und es rattert schon wieder in meinem Kopf was als nächstes kommt. In Berlin werde ich mich erst einmal mit verschiedenen Leuten treffen wegen weiteren Veröffentlichungen meiner Geschichte. Es gibt vielleicht auch eine Hammer-Neuigkeit. Daumen drücken da draußen.

Worauf ich mich aber am meisten freue ist Shisha rauchen mit meinem Freund Steffen, ich liebe es mit ihm zu sitzen und einfach nur zu rauchen. :-) und zu quatschen.

Und natürlich auf meine Liebste aber so etwas müsste man ja eigentlich nicht erwähnen. Ich muss das aber schnell mal machen weil Annett das hier auch immer liest und dann die Frage aufkommen würde ob ich nicht was vergessen habe. Oder ob rauchen mit Steffen wichtiger ist als sie.

Nein ist es nicht, Frauen und Männer sind eben verschieden. Für den einen ist es klar und die andere muss es klar hören bzw. lesen. Ich weiß auf jeden Fall eine Person die grinst wenn sie das jetzt liest. Ick liebe dir so wie de bist.

Tja, sonst war nicht viel, die WC Einrichtungen sind ok und für nen Katzenwäsche reicht es auch. In der Transsibirischen Eisenbahn bin ich mit Annett so eine Woche klar gekommen. Man bewegt sich ja nicht groß, kommt also nicht ins schwitzt oder macht sich dreckig. Vollkommen ok mal 34 h auf nem Boot abzuhängen.

Einen Stopp haben wir dann doch noch in Tokoshima gemacht und es kamen auch noch Passagiere an Bord. Meine Kabine blieb aber außen vor. Bin noch alleine. :-) Hatte schon überlegt auszusteigen. Mit nen kleinen Übersetzer wäre ich wieder in Osaka gewesen und hätte mir Kyoto noch etwas genauer ansehen können, sind ja nur nen paar Kilometer dazwischen. Da braucht man echt mehr Zeit. Für meine Weltreise plane ich da mindestens drei Tage. Kyoto, ick komm wieder.

So ist halb zehn die haben gerade das Licht aus gemacht. Ich mache mich bettklar und hoffe, dass ich bald wieder Netz habe um den gestrigen Bericht abzusenden.

Bis denn, denn Sven


Japan-Radtour / 10.06. / Seemanns Braut ist die See……

Heute Morgen habe ich mir richtig Zeit gelassen, Ich habe wirklich Punkt 11:00 das Hotel verlassen. Der Grund? Meine Fähre fährt erst um 19:00 Uhr. Also alles wie in Zeitlupe oder im All so wie gestern im Space Park. :-)

Alle Taschen rauf und ab dafür. Ich muss unbedingt nach den Bremsen sehen, durch den Regen der letzten Tage haben sich die Belage in Windeseile abgenutzt. Muss mal sehen ob gleich neue rein müssen oder ob ich noch etwas nachspannen kann, an den Bremshebeln geht nichts mehr, da bin ich am Ende angekommen. :-(

Bergauf braucht man Bremsen eher nicht aber bergab ist es nicht so toll wenn man nicht noch etwas Kraft drauf geben kann zum bremsen weil die Hebel schon an den Griffen sind. Schade hier auf der Fähre wäre Zeit dazu aber man darf ja nicht runter zu den Autodecks.

Naja in Tokio sind keine Berge mehr und Berlin ist flach wie ne Scheibe. Ich werde den Junior bestimmt zu Hause für die nächsten Kilometer vorbereiten.

Auf dem Weg zum Hafen gab es noch ein, zwei Stellen mit einem schönen Ausblick zwischen die Berge und zwei Tunnel mit Gehwegen zum vorzeigen. Die Aussicht war mir fast egal ich habe dies die letzten Wochen schon so oft gehabt. Was mich mehr beeindruckte war die Aussicht auf ein Stück Strand. Ich sah zum ersten Mal einen Strandabschnitt mit Sand nicht nur vom weiten auf einer kleinen Insel, nein, es trennten mich nur ein paar Meter. Grausig, der Weg dahin war versperrt, man hatte alles zu gemacht, fertig. Also wenn ich das richtig verstanden habe gibt es da Krabben. Ob die nun selten oder BESONDERS gefährlich sind oder sonst etwas werde ich wohl nicht erfahren. Auf jeden Fall konnte ich meine Pause nicht am Strand machen sondern musste mich auf eine Bank an der Straße setzen. :-(

Als es dann weiter ging, ich war schon in Hafennähe, da sind lauter Speditionen, sah ich meinen ersten Straßenhund. Ich dachte schon das gibt es hier nicht. Ich fuhr langsam näher und sprach ihn an, er hatte Angst, Schwanz rein und weg. Ich hielt und redete auf ihn ein, er schaute aber es war ihm nichts. Na warte mal du stehst günstig im Wind, ich habe dich gleich an der Angel mein Freund.

Ich hatte mir Hühnerschnitzel gekauft die gibt es hier in den Supermärkten so als Fastfood, Kamera an (nen Bild habe ich nicht gemacht (Blödi)), und los geht es. ich holte das Fleisch aus meiner Tasche und biss einmal ab. Das wars, die Nase ging in den Wind, ich wusste es. Hahaha. Die Angst blieb und darum legte ich was auf den Boden und ging etwas zurück. Jetzt sah ich auch, dass es ein Mädchen war, ein hübsche Dame. Das Fleisch wurde anvisiert und schon war es weg und mit ihm die Hündin. Sie wich wieder zurück. Ich aß wieder was und legte auch ihr wieder was hin, wich aber nicht zurück. Na das passt ihr nicht, ich wollte sehen ob die trotzdem kommt. Sie bellte und wollte mich vertreiben, das Fleisch war aber auch lecker.

Das Ende der Geschichte ich wich doch weil sich das ganze Geschehen an der Straße abspielte und sie nicht mehr richtig auf den Verkehr achtete. Schade ich hätte es bestimmt geschafft ihr Vertrauen zu erlangen, das habe ich schon oft gemacht. durch Ihr Bellen kam nun noch ein anderer Hund der sich aber fern hielt. Das mit den Autos war blöd, ich wollte nicht, dass was passiert. Ich gab ihr noch etwas von dem Fleisch und fuhr weiter. Ich schaute mich noch einmal um, aber sie kam mir nicht hinterher.

Im Hafen ging alles gut, die Buchung per Internet lag vor und den Junior hieß man Willkommen. Ich fragt ob ich für das Rad was zahlen muss, die Antwort war nein. Alle waren sehr freundlich und kamen sogar mit runter (das Büro ist in der zweiten Etage) ich wollte ihnen das Rad zeigen mit den Taschen. Alles gut für das Rad musst du nicht bezahlen.

Vor zwei Tagen sagte mir ein anderer Mann, dass das ca. 23 € kostet. Ich dachte die lassen mich so mit weil ich ihnen Bilder zeigte wo ich schon überall war. Sie waren sehr erstaunt, dass man solche Strecken auf dem Rad macht.

Tja alles klar, dann gehe ich mal runter und filme noch etwas und mache Bilder.

Plötzlich kam der Mann der mit mir alles besprach und verbeugte sich tausend mal fast bis auf den Boden und sagte viele Sachen die ich nicht verstand. Lag wohl daran, dass er so schnell sprach. Mittlerweile würde ich fast behaupten, dass man nicht mehr raushört, dass ich bis vor drei Wochen noch kein Wort Japanisch sprach. Hahaha – kleiner Spaß am Rande.

Nun hatte ich eine Nummer für das Rad und auch ein Bett in einer Kabine für vier Mann, was er aber nicht hatte war Geld für das Rad. Er dachte bestimmt das Geld ist in dem Preis von mir mit drin gewesen. Er überschlug sich fast, es war ihm sichtlich peinlich, zumal ich dreimal fragte ob ich noch etwas zahlen muss. Ja manchmal gibt es bei der Verständigung eben doch Probleme, egal ich wusste ja, dass ich noch zahlen muss. Also wieder hoch und zahlen. Es war ihm peinlich. Um ihm zu zeigen, dass es wirklich egal ist machte ich noch Bilder mit ihm und versuchte ihm zu verstehen zu geben, dass es egal ist. Hoffe er kann heute ruhig schlafen.

Auf der Fähre bezog ich meine Kabine, es ist keiner weiter drin, prima. Vier Betten für mich, hoffen wir, dass er keine Anhalter mit nimmt. Jetzt kann ich nur hoffen, dass mein schnarchen nicht durch die Wände dring, die sind nicht besonders dick. Das ist ein echtes Problem, aber seit ich die blöde Kanüle in meinem Hals hatte ist das so extrem.

Ach warum ¨Seemanns Braut ist die See….¨ Einfach: Ich bin heute auf nem Schiff und werde vielleicht bei meiner Weltreise auf einem Segler mit der Inklusionsfackel etwas mitfahren. Steht noch vollkommen im Raum aber könnte sein, dass mich der Segler auf meinem Rückweg von Frankreich nach England bringt, ich will da noch einmal ne Abstecher machen. Und dann vielleicht nach Dänemark. Cool wäre auch wenn Karl sich da einklinken könnte. Aber das steht noch in den Sternen und ist erst 2018. Und weil beides an einem Tag war der Titel.

So versuch noch Bilder zu laden, mal habe ich Netz und mal nicht, schauen was geht.


Japan-Radtour / 09.06. / Space World – Für mich ein ganz besonderer Tag

Alles war geregelt, nun hing es nur noch vom Wetter ab. Die Vorhersage war, dass es bedeckt sein soll aber trocken, schauen wir mal. Seit Jahrzehnten verlasse ich mich schon nicht mehr auf den Wetterbericht. Wenn ich das zu meinen Dachdeckerzeiten immer gemacht hätte dann wäre unsere Versicherung wohl im Dreieck gesprungen. Und beim Motorrad fahren hätte ich wohl immer die falsche Kleidung dabei gehabt. Na egal, er stimmt meistens nicht.

In dem Fall stimmte er fast bis auf ein paar Tropfen, die will ich jetzt niemanden in Rechnung stellen, war es super. Durch das nicht so ideale Wetter und der Tatsache, dass ich mitten in der Woche in den Park gegangen bin war ich ¨fast alleine¨ hier.

Herrlich nirgends anstehen und ewig warten. SUPER

Ich hatte mit Annett einen Tag zuvor besprochen, dass ich die ¨schlimmen¨ Sachen nicht mache. Keiner Weiß wie ich reagiere mit Doppelbildern die sich dann noch überschlagen und in Spiralen drehen. Ich versprach es.

Aber trotzdem hatte ich meinen Spaß, es gibt auch viele Sachen die man machen kann ohne besonderen ¨Mut¨ und die habe ich gemacht. Ich bin wagemutig durchs reißende Wasser gefahren und habe mich auf eine Achterbahn gewagt wo sich sonst nur die mutigsten Kinder und Frauen drauf wagen. 4D Kino war auch – fast nen Reinfall. 3D geht mit meinen Augen nicht, zum Glück, Annett würde gerne solch einen Fernseher haben. Tja, geht nicht. 😉 Die Effekte der 4 sind natürlich super, es bewegt sich was, Wind ist zu spüren oder du bekommst auch mal ein paar Wasserspritzer ab. Wenn man nun noch etwas auf sich zukommen sieht, wäre es perfekt. Bei mir geht das nicht. :-(  Probiert es mal, ich denke mit normaler Sicht ist es ein Erlebnis.

Das beste war aber, die Geisterbahn. Ich stellte mich an und dachte so bei mir, dass es das mit Wagen und zu Fuß gibt, es war von draußen nicht zu erkennen was es ist. Mein Japanisch ist echt schlecht. Als ich dann endlich durch die Tür ging gab es kein zurück mehr, ich stand auf der Brücke des Raumschiffs aus dem Film Alien. Ich musste durch das ganze Raumschiff LAUFEN. Scheiße!!! Na zum Glück gibt es Wände an denen man sich festhalten kann. Hahaha. Ich habe die Alien Attacke Überlebt – Ein Held ist geboren. :-) 😉

Alles in allem habe ich mich vier Stunden im Park aufgehalten und hatte voll meinen Spaß!! Kann man in meinen Videos gut sehen und noch mehr gibt es in dem Film über die Japan-Radtour.

Aber warum war das für mich nun ein ganz besonderer Tag??

Wisst ihr noch wie ihr zum ersten Mal auf den anderen Spielplatz, eine Ecke weiter gegangen seid. Ein paar Kinder kanntet ihr schon weil sie mit ihren Eltern schon mal bei euch auf dem Spielplatz waren oder in eurer Vorschule. Aber die Klettergerüste von denen sie sprachen und der tolle Baum auf den man so gut klettern kann, das kanntet ihr nicht.

Man nimmt allen seinen Mut zusammen und geht über die kleine Straße wo nie viel Verkehr ist weil sie in einer Wendeschleife endet und schaut noch mal ob nicht jemand sieht, dass man gerade stiften geht. Man bekommt ja immer gesagt man soll auf dem eigenen Hof bleiben. Och, wie langweilig wenn keine anderen Kinder da sind. Also schnell rüber und um dir Ecke.

Da war er; der Spielplatz von dem man schon so viel gehört hat, mit dem tollen Klettergerüst und dem tollen Baum. Spitze – was kostet die Welt???

Also das besondere an dem Tag war, dass ich zum ersten Mal auf ein kleines Abenteuer ohne mein Rad ging. Ich lies es stehen, aber glaubt mir ich habe bis ich aus dem Hotel raus war überlegt.

Ab durch die Einkaufspassage zum Bahnhof. Jetzt bist du im öffentlichen Bereich, da ist immer alles gut gekennzeichnet. Ich würde fast behaupten in Japan noch besser als bei uns. Schaut euch mal das eine Bild mit den Stufen an, sie sind gekennzeichnet. Man kann gut sehen wo die erste und die letzte ist. Bei uns sind genau diese markiert. Damit Menschen wie ich es leichter haben voran zu kommen. Ja wir behinderten Menschen arbeiten mit vielen Tricks die euch gar nicht auffallen. Wir sind unter euch und ihr merkt es nicht einmal. Ist euch jetzt unheimlich?? Hahahah.

Im Park war es dann relativ einfach, da ist eigentlich auch weitestgehend alles ok. Im Kino war es etwas schwierig wegen der Lichtverhältnisse und natürlich die Nummer mit der Geisterbahn. Ich habe alles ganz alleine geschafft und fühle mich wie ein kleiner Entdecker zu Fuß – WAS KOSTET DIE WELT?? Ich bin dabei!!


Japan-Radtour / 08.06. / Heute kann es ruhig regnen, morgen bitte nicht – Space World ruft

Und täglich grüßt das Murmeltier: Gardine bei Seite, und, es regnet!! Schei…. aber egal dafür ist das Wetter hoffentlich morgen gut und ich kann noch Space World besuchen.

Also du willst zur Fähre um zu sehen wo die startet und du musst herausfinden ob das Rad mit kann.

Frühstücken und dann los, vorher habe ich noch um eine Nacht verlängert. Eigentlich brauche ich zwei aber ich weiß nicht ob die Fähre bestätigt wird. Das liegt aber glaube nicht an der Fährgesellschaft sondern an denen wo ich es gebucht habe. Ist ne deutsche Webseite (aferry). Mein Verdacht ist, dass ich am Freitag nach Feierabend gebucht habe, und dann das Wochenende kam. Das würde damit zusammenpassen, dass ich erst eine Fähre für Mittwoch buchen konnte. Die waren wahrscheinlich nicht voll, sondern die brauchten Zeit um das zu bearbeiten. Am Montag war dann die Antwort am Abend da, da war es bei denen mittags. würde passen.

Also auf in den Regen, erst ganz leichter Niesel entwickelte sich zu einem starkem prasseln auf meiner Kapuze. Hm. Kleine aber wirklich kleine Bergtour und nach 17 km war ich da. Rein und fragen ob ich hier richtig bin. Nein hier fährt keine Fähre nach Tokio. Danke für die Antwort und von wo fährt sie? Sie verstand mich nicht und ich konnte es ihr nicht auf japanisch erklären.

Sie holte eine Kollegin, diese sprach etwas englisch. Zusammen mit ihrem Handy fand ich heraus wo ich hin muss, sind noch etwas über zwei Kilometer. Sie gab mir noch eine Brochüre mit, auf der hatte sie alle wichtigen Daten notiert. Ich hatte mich die ganze Zeit auf dem Tresen aufgestützt und als sie mir die Brochüre rüber schob mussten wir feststellen, dass der Tresen schwamm. Meine Jacke tat für was sie gedacht ist, sie wies das Wasser ab und zwar genau auf den Tresen. Kleine Wischaktion, ups, sorry.

So du musst wieder raus in den Regen, ich kam mir vor wie ein ungeliebter Hund. So ist das aber schon gut, du weißt für Mittwoch was Sache ist und rennst dann nicht rum.

Im anderen Hafen angekommen fand ich das Büro sehr schnell und konnte fragen ob der Junior mit auf die Fähre darf. Ja kein Problem. Kosten abklären und fertig. Er fragte noch wann ich fahren will und ich sagte ihm, dass ich im Internet schon gebucht habe. Mein Verdacht, dass ich erst so spät Antwort und einen Termin bekomme weil das Wochenende dazwischen liegt rückte wieder in meine Gedanken.

Ich wollte wegen der Fähre auf Nummer sicher gehen, dass ich hier auch weg komme um meinen Flug zu erreichen. Das war der Grund, dass ich das im Internet machte. Hätte ich mir glaube sparen können, es sah nicht so aus als wolle er wissen wann ich fahren will um mir dann zu sagen wann es nicht geht. Na ich werde ja am Mittwoch sehen wie voll das Boot ist. Und für das nächste mal bin ich schon mal schlauer und buche wieder direkt vor Ort.

Wieder zurück, dieses Mal einen anderen Weg, habe Zeit und kann schauen was besser ist. Der Weg führte nicht direkt durch die Berge war aber der schlechtere von beiden. Er führte auch hoch, nicht so weit, aber hatte keinen Platz am Rand der Fahrbahn wo ich gut fahren konnte. Also der Streckenverlauf ist auch klar. Spitze!!

Ziemlich nass im Hotel wieder angekommen, ging das gleiche Spiel los wie die anderen Tage, Schuhe trocknen. Wenn es weiter so geht bekomme ich noch Schwimmhäute zwischen den Zehen.

Die Schuhe waren trocken und nun setzte der Hunger ein. Essen gehen! Gehen? Ja gehen!! Ok an der Ecke war ein kleiner Laden wo es Curry Soßen mit panierten Fleisch und natürlich Reis gibt. Das muss auch eine Kette sein, die Werbung habe ich jetzt schon oft gesehen. Das Essen war super und preiswert, also ausgewogen. Da gehe ich morgen wieder hin. 😉

Bericht schreiben, nächsten Tag planen und mit der Liebsten telefonieren. Puh, wieder ein Tag vorbei. Zum Glück ist morgen wieder ein freier Tag, hast schon wieder nen paar Tage durchgearbeitet.

Space World ICH KOMME!!!!


Japan-Radtour / 07.06. / Kitakyushu ist die letzte große Stadt bevor es zurück geht

Jetzt bin ich am weitesten Punkt meiner Reise angekommen, ab jetzt geht es nur noch zurück.

Kurzer Blick aus dem Fenster, es ist ja jetzt jeden Tag mit hoffen verbunden, dass es nicht wieder regnet, bedeckt aber es regnet nicht, hoffen , dass es so bleibt ist angesagt.

Sonne da, Sonne weg, hm, ok einschmieren. Ich habe nur noch ein paar Kilometer bis zu meinem neuen Hotel, ich habe die Hoffnung auf Zelten aufgegeben. Es hat nicht gepasst, leider nicht, ich hätte Kosten sparen können. Egal, das hole ich im Sommer auf der Tour mit Karl wieder raus und die Tour von Ägypten nach Mera verspricht auch einiges an Ersparnissen. Es ist wie es ist!!

Als ich gestern mal so nach Sehenswürdigkeiten in Kitakyushu (wow ich habe mir den Namen gemerkt) nachgesehen habe fand ich die Wakato Brücke (da musste ich jetzt wieder nachsehen) und Space World. Beides lag auf dem Weg zum Hotel.

Was noch günstig lag war der Fährhafen, nur zwei Straßen weiter. Als ich da ankam wurde mir aber der Wind aus den Segeln genommen. Es gibt hier zwei davon, na ratet mal. Genau, das war er nicht. Na Wurst, hast du morgen was zu tun, ab zur Fähre und klären ob der Junior mit darf, es ist nämlich eine Personenfähre, und wenn ja, ob er wieder in den Sack muss wie im Zug. Wichtige Dinge die zu klären sind. Nicht, dass man freudestrahlend zu Fähre kommt und die frohe Kunde bekommt, dass das Rad aber nicht mit darf.

Space World habe ich eigentlich schnell hinter mir gelassen, Bilder (das dauerte dann doch etwas) Preise und schauen ob man den Junior irgendwo sicher fest machen kann. Hm, da ist nicht wirklich etwas für Fahrräder vorgesehen. Die Preise sind auch für behinderte Menschen mit einer Ermäßigung angegeben, na da bin ich ja gespannt. In Holland hat man mir mal einen ermäßigten Preis  für eine Zugfahrt gegeben. Na mal schauen wie sie auf meinen Ausweiß reagieren.

Die Brücke war schon einige Straßen vorher zusehen, mal war sie da, dann war sie weg. Na zum Glück hast du Maps im Telefon. War wie damals in LA als ich zu den HOLLYWOOD Lettern wollte. Das war auch so ein Krampf. eine Straße weiter und man hat sie nicht mehr gesehen. Eher ich eine Straße hatte die mich in der Nähe führte verging einige Zeit.

Als ich an der Brücke ankam dachte ich ¨SCHEI….¨ ist das wieder so ein Mist wie in Istanbul. Es war eine Brücke nur für Autos. Das gleiche Spiel!! Hoffentlich findest du einen Platz wo du gute Bilder machen kannst, am Bosporus war das nicht möglich. Ich habe den Donkey da in die Berge geschoben (Istanbul ist dort ein einziger Berg, ätzend) um ein gutes Bild zu bekommen, nichts. Es war da so steil, dass ich sogar runter schieben musste weil mein Hinterrad beim Bremsen drohte am mir vorbei zu rutschen. Die Brücke mit ihrer orangen Farbe erinnert an die Golden Gate und auf die freue ich mich schon, 2018 werde ich da drüber fahren, nicht so eine blöde Brücke wo es verboten ist.

Hier war es zum Glück anders, ich jubelte innerlich. Ich musste zwar auf ein Hafengelände was mir nicht so aussah als ob es für kleine Sventes auf ihrem Fahrrad zugelassen ist aber es hat keiner was gesagt. Im Gegenteil sie schauten noch was ich alles mit meinem Stativ so veranstaltete.

Bilder im Kasten und weiter, letzte Station war der Fährhafen, da habe ich doch schon was zu geschrieben. Wirst du alt und bringst die Geschehnisse durcheinander. Fähre war danach, hat nur gut an die andere Stelle gepasst.

Das Hotel zu finden war nicht so leicht, es ist in einem Gebiet wo über mehrere Straßen Läden sind, einer neben dem anderen und das über mehrer Straßenzüge. Hunderte Läden. Im Hotel angekommen war schnell klar, dass der Junior hier wieder draußen schlafen muss, er ist unter einem Vordach und bekommt keinen Regen ab. Im Zimmer angekommen hieß es mit Annett telefonieren, etwas essen und Berichte schreiben.

Danach machte ich mich daran den anderen Hafen ausfindig zu machen. Noch einmal 20 km von hier. Also morgen ist eine kleine Reise zur Fähre geplant.



Sven Globetrotter

Matthias Zwinkau

Physiotherapie am Antonplatz
Berliner Allee 22
13088 Berlin